Enzyklika
»Mirari vos«
vom 15. August 1832
über
Äußerungen zu den Verwirrungen in Kirche und Staat
Papst Gregor XVI.
An alle Patriarchen,
Primaten, Erzbischöfe und Bischöfe des katholischen Erdkreises.
Ehrwürdige Brüder! Heilsgruß
und Apostolischen Segen!
Ihr fragt euch
verwundert, wie Wir vermuten, weshalb Wir,
nachdem Unserer Wenigkeit das Amt auferlegt ward, die gesamte Kirche zu
leiten, bis jetzt noch nicht Unser Schreiben an euch gerichtet haben, gemäß
dem seit frühesten Zeiten eingeführten Brauch und wie es Unser Wohlwollen
gegen euch gefordert hätte. Auch in Uns bestand der Wunsch, Euch Unser Herz
zu öffnen, und in Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist die Worte Desjenigen
an Euch zu richten, durch Den Wir einst in der Person des heiligen Petrus
aufgefordert wurden, die Brüder zu stärken1.
Ihr seid in ausreichender
Weise über den Sturm der Übel und Kümmernisse unterrichtet, der Uns gleich
in den ersten Augenblicken, nach Übernahme Unseres Hirtenamtes, auf derart
wild schäumende und hochbewegte Meereswogen geworfen hat. Durch böswilligste
Verschwörungen der Gottlosen wären Wir dem Untergang nahe gewesen, wenn
Gottes Hand Uns nicht kraftvoll gerettet hätte. Es steht gegen den Sinn des
Herzens, die vielen, überaus traurigen Schläge aufzuzählen, um den alten
Schmerz nicht neu aufwühlen zu lassen. In liebevoller Weise danken wir
deshalb dem Vater allen Trostes, Der allen, gegen Uns gerichteten Stürmen
Einhalt gebot und Uns aus der gegenwärtigen Gefahr befreite. Nachdem Er den
so heftigen Sturm beruhigt hatte, ließ Er Uns wieder frei von Furcht
aufatmen. Sogleich haben Wir Uns vorgenommen, mit Euch gemeinsam zu beraten,
wie die Übel Israels geheilt werden könnten. Verzögert wurde die Ausführung
Unseres Willens durch eine ungeheure Last von Sorgen, die Uns in der
Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung bedrückte.
Ein weiterer Grund, der Uns
zum Schweigen zwang, war die Zügellosigkeit der Aufrührer, welche es wagten,
mit den Zeichen des Kampfes, wieder bis in Unsere Nähe vorzudringen.
Schließlich waren wir gezwungen, die Hartnäckigkeit solcher Menschen mit der
Rute strafend zu zähmen, deren zügellose Wut durch langandauernde
Straflosigkeit und durch Unsere nachsichtige Güte nicht besänftigt werden
konnte, sondern eher eine Steigerung erfuhr. Kraft der Uns von Gott
verliehenen obrigkeitlichen Gewalt, taten Wir dies zu Unserem großen
Leidwesen2.
Ihr könnt nun selbst aus diesen Worten schließen, auf welche Weise Unsere
tägliche Sorgenlast immer mehr zunahm.
Nachdem Wir nun nach
Brauchtum und Recht Unserer Vorgänger, das Pontifikat in der Lateranbasilika
feierlich in Besitz genommen haben, das Wir zuerst aus denselben Gründen
verschoben hatten, wenden Wir uns mit eilenden Schritten und ohne zu zögern
an Euch, Ehrwürdige Brüder. Unsere liebevolle Gesinnung Euch gegenüber
bezeugend, erhaltet Ihr Unser Schreiben an diesem Tage voller Freude, an dem
wir den Triumph der in den Himmel aufgenommenen Allerseligsten Jungfrau
Maria festlich feiern. Inmitten der größten Bedrängnisse stand sie als
Unsere Schützerin helfend zu Seite. Möge sie Uns auch jetzt, da Wir dieses
Schreiben an Euch richten, fürbittend zur Seite stehen und Unseren Geist mit
ihrem himmlischen Einfluß den Ratschlüssen entgegenführen, die dem
christlichen Volk zukunftsweisend das beste Heil bringen.
Trauernd und mit
niedergedrücktem Gemüt richten Wir Uns an Euch. Eure große Sorge um den
Eifer für den Glauben ist Uns bekannt, denn schlimm ist die Zeit für den
Glauben. Um die Wahrheit sagen zu dürfen, jetzt ist die Stunde für die
Mächte der Finsternis, welche die Kinder der Auserwählung sieben wie den
Weizen3.
Wahrlich, es trauerte die Erde und sie zerfloß in Tränen, … geschändet von
ihren Bewohnern, da sie die Gesetze übertraten, das Recht beugten, das ewige
Bündnis zerbrachen4.
Ehrwürdige Brüder, Wir
sprechen von Dingen, die Ihr mit eigenen Augen sehen könnt und die wir
gemeinsam beweinen. Unrechte, dreiste Wissenschaften und zügellose Freiheit
erringen freche Siege, die Heiligkeit gottgeweihter Dinge wird verachtet,
die hoheitliche Gottesverehrung, welche in alten Zeiten so große Macht und
Einfluß besaß, wird von nichtswürdigen Menschen verschmäht, geschändet und
verhöhnt. Aus diesem Grund wird die wahre Lehre in eine andere Richtung
gelenkt und Irrtümern aller Art der Vorzug gegeben. Nichts ist vor der
Frechheit dieser Leute sicher, deren Mund nur Unrecht spricht. Weder vor den
Gesetzen über heilige Dinge, Rechten, Einrichtungen oder heiligsten Geboten
aus alter Zeit machen sie halt. Dieser Unser Römischer Stuhl des heiligen
Petrus, in welchen Christus den Grundstein Seiner Kirche gelegt hat, wird
auf eine schlimme Weise bedrängt. Von Tag zu Tag werden die Bande der
Einheit mehr und mehr gelockert und zerschnitten. Die göttliche Hoheit und
die Rechte der Kirche werden bekämpft. Sind ihre Rechte einmal gebrochen,
wird sie dem irdischen Willkürrecht unterworfen werden. An schmähliche
Knechtschaft wird sie gebunden sein, die sie in größter Ungerechtigkeit dem
Haß der Völker preisgibt. Der schuldige Gehorsam, der den Bischöfen gebührt,
wird aufgekündigt und ihre Rechte werden mit Füßen getreten. In Hoch- und
Mittelschulen finden sich ungeheuerliche Irrtümer, die den katholischen
Glauben nicht nur insgeheim und heimtückisch angreifen, sondern diesem auch
öffentlich und mit lauten Worten einen schrecklichen und unerbittlichen
Krieg ankündigen. Der Geist der Jugend wurde durch Schulordnungen und durch
das Beispiel der Lehrer verdorben, was zu einem beträchtlichen Niedergang
des Glaubens führte und die Sitten auf entsetzliche Weise verderben ließ. In
der Folge wurden die Zügel des heiligen Glaubens vollständig verworfen,
durch den sich die Reiche behaupten und jede Herrschaft ihre Kraft und
Stärke erhält. Wir sehen heute den Untergang der öffentlichen Ordnung, den
Fall der Obrigkeit und den Umsturz jeder gesetzlichen Macht immer näher
rücken. Diese Flut von Übeln und Verschwörungen sind den geheimen
Gesellschaften zuzuschreiben, in denen, gleich wie in einem Schmutzkanal,
alles zusammenströmte, was in den Irrlehren und verderblichen Sekten
gottesräuberisches und gotteslästerliches zu finden war.
Ehrwürdige Brüder, diese und
vielleicht noch erheblich schwerwiegendere Dinge, die Euch genau bekannt
sind und aufgrund der hohen Anzahl nicht aufgezählt werden können, zwingen
uns zur Trauer, die bitter und ohne Unterlaß in uns besteht, da Uns der
Lehrstuhl des Apostelfürsten anvertraut wurde, und Uns der Eifer für das
gesamte Haus Gottes verzehrt. Uns ist aber auch bewußt, daß es der Pflicht
Unseres Amtes nicht genügt, nur diese unzähligen Übel zu betrauern, sondern
Wir müssen nach allen Kräften bemüht sein, diese zu beseitigen. Deshalb
nehmen Wir Zuflucht zu Eurer treuen Mitarbeit, Ehrwürdige Brüder, und rufen
Eure Hirtensorge für das Wohl des katholischen Volkes an. Eure Tüchtigkeit
und Euer Glaube sind Uns wohlbekannt. Durch Eure überragende Klugheit und
Euren unermüdlichen Eifer finden wir die Ermutigung, welche Uns unter dem
Druck dieser schlimmen Zeiten immer wieder aufrichtet und erquickenden Trost
spendet. Unserer Pflicht gedenkend, erheben Wir Unsere Stimme und wagen
alles, damit kein wilder Eber in den Weinberg eindringe, um alles zu
verwüsten, und die todbringenden Wölfe der Herde nicht schaden. Unsere
Aufgabe ist es, die Schafe nur auf heilsame Weideplätze zu führen, die in
keiner Weise heimliche Verderbnis bergen. Liege es in weiter Ferne,
Ehrwürdige Brüder, daß die Hirten ihre Aufgabe vernachlässigen, furchtsam
ihre Schafe verlassen oder müßig und mutlos leben, ohne sich um die Herde zu
kümmern, während viele entsetzliche Übel drücken und so viele Gefahren
lauern. Arbeiten wir in geistiger Geschlossenheit gemeinsam an der Sache
Gottes. Laßt Uns für das Heil des gesamten Volkes gegen die gemeinsamen
Feinde in voller Eintracht wachen und kämpfen.
Erfüllt Eure Aufgabe vor
allem nach der Pflicht Eures Amtes, indem Ihr auf die Lehre achtet. Erwägt
in Eurem Sinn, daß durch jede Neuerung die gesamte Kirche getroffen wird5.
Nach den Worten des heiligen Papstes Agatho6,
darf von dem, was nach der Ordnung bestimmt wurde, nichts vermindert,
geändert oder hinzugefügt werden, sondern es ist vielmehr darauf zu achten,
daß alles nach Wort und Sinn unverletzt bewahrt wird. Auch die Festigkeit
der Einheit, die sich auf den Bischofsstuhl des heiligen Petrus und dessen
Grundlage stützt, soll unerschüttert bestehen bleiben, damit von hier aus in
alle Kirchen die Rechte der ehrwürdigen Gemeinschaften ausfließen können,
und für alle sowohl eine Festungsmauer, als auch eine sichere Zuflucht, ein
sicherer Hafen und eine Schatzkammer unzähliger Güter darstellt.
Mit frecher Kühnheit wagen es
einige, die Rechte des Heiligen Stuhles zu bestreiten, oder die Verbindung
der Kirchen mit ihm zu lockern, die sich darauf stützen und von welcher sie
leben. Um diese Gesinnung derjenigen zu brechen, müßt Ihr auf das höchste
bestrebt sein, dem Heiligen Stuhl Eure Treue und aufrichtige Verehrung
einzuflößen. Beruft Euch dabei auf den heiligen Cyprian, der sagt: Zu
Unrecht glaubt in der Kirche zu sein, wer den Stuhl des heiligen Petrus
verläßt, auf den die Kirche gebaut ist7.
Bemüht Euch und wachet
eifrig, um das Erbe des Glaubens zu bewahren. Diese Gesinnung muß inmitten
einer solchen Verschwörung gottloser Menschen fest bestehen, welche, Gott
sei es geklagt, die Absicht hegen, jenes Gut zu zerreißen und zu zerstören.
Alle sollen sich darüber
bewußt sein, daß das Urteil über die echte Lehre, nach der die Völker zu
unterweisen sind, sowie die Verwaltung und Lenkung der gesamten Kirche, dem
Römischen Papst unterliegen. Christus, der Herr, hat Ihm die ganze Fülle der
Befugnis übergeben, die gesamte Kirche zu leiten und zu lenken, wie dies die
Väter des Konzils von Florenz treffend erklärten8.
Die Pflicht jedes einzelnen
Bischofs besteht darin, dem Stuhl Petri die größte Treue zu erweisen, das
anvertraute Glaubensgut heilig und mit Gottesfurcht zu bewahren, und ihren
Teil der Herde Gottes zu hüten. Die Priester aber seien den Bischöfen
untertan, welche sie als ihre geistigen Väter betrachten sollen, wie der
heilige Hieronymus mahnt9.
Mögen sie niemals vergessen, daß bereits älteste Verordnungen verbieten, in
dem von ihnen übernommenen Amt etwas zu tun, oder sich die Aufgabe des
Lehrens und Predigens anzumaßen, ohne daß sie durch einen Bischof dazu
ermächtigt wurden. Seiner Treue ist das Volk anvertraut. Von ihm wird auch
die Rechenschaft über die Seelen gefordert werden10.
Als gültiges und festes Richtmaß ist festgelegt, wer etwas gegen diese
Ordnung unternimmt, stört die Ruhe der Kirche.
Es wäre also Unrecht und mit
jener Ehrfurcht, mit welcher die Gesetze der Kirche aufzunehmen sind,
unvereinbar, wenn jemand in verächtlicher Eigenmächtigkeit die kirchliche
Ordnung ablehnend beurteilen wollte, in der die Spendung der Sakramente, das
Sittengesetz, die Ordnung des Kirchenrechtes und ihre Dienste enthalten
sind; auch, wenn man sagen würde, diese Ordnung würde bestimmten Grundsätzen
der Rechte der Schöpfung widersprechen, sei entstellt oder nicht vollkommen
und sogar der weltlichen Gewalt unterworfen.
Bedienen Wir Uns der Worte
der Väter des Konzils von Trient, die besagen, daß die Kirche von Jesus
Christus und Seinen Aposteln unterrichtet und vom Heiligen Geist ohne
Unterlaß belehrt wird, der sie in alle Wahrheiten einführt11.
Deshalb wäre es völlig widersinnig und für die Kirche höchst beleidigend,
von einer Erneuerung und Widerbelebung zu sprechen, die notwendig wäre, um
ihren Bestand und ihr Wachstum zu sichern, als ob man glauben würde, sie sei
dem Untergang, der Verdunkelung oder anderen Mängeln dieser Art ausgesetzt.
Die Erneuerer legen mit solchen Bestrebungen die Grundlagen zu neuen, rein
menschlichen Einrichtungen und versuchen zu erreichen, was Cyprian immer
verabscheut hat, und zwar die Kirche, die eine göttliche Angelegenheit ist,
zu einer menschlichen Sache werden zu lassen. Die eine solche Richtung
planen, mögen erwägen, daß dem Römischen Papst alleine die Verordnungen der
Regeln der Kirche zustehen, so wie es der heilige Papst Leo bezeugt. Ihm
alleine, und nicht einem beliebigen Menschen, ist es gegeben, über die
Regeln der väterlichen Einrichtungen zu beschließen. Der heilige Papst
Gelasius schreibt12,
die Verordnungen des Kirchenrechtes abzuwägen und die Vorschriften
anzupassen, damit das, was die Notwendigkeit der Zeit für die
Wiederherstellung der Kirchen zu beseitigen drängt, nach reiflicher
Überlegung gemildert werde.
Auch Euer standhaftes
Eintreten für den Glaubenseifer möchten wir aufrufen, den Kampf gegen die
überaus häßliche Verschwörung aufzunehmen, die sich gegen die Ehelosigkeit
der Geistlichen erhoben hat. Euch ist bekannt, daß sie tagtäglich weiter um
sich greift. Einige aus dem geistlichen Stand haben sich sogar mit den
verderblichsten Philosophen unserer Zeit verbunden, um mit ihnen gemeinsame
Sache zu machen. Ihrer geheiligten Person und ihres würdigen Standes
vergessend, ließen sie sich von den Lockungen der weltlichen Lüste mitreißen
und drangen bis zu einem Grad an Zuchtlosigkeit vor, daß sie es sogar an
einigen Orten wagten, öffentliche und wiederholte Gesuche an die Regierenden
zu richten, um diese geheiligte Einrichtung zu brechen. Es widerstrebt Uns
aber, Euch ausführlich mit diesen höchst schändlichen Versuchen zu befassen.
Mit Vertrauen unterstellen Wir es vielmehr Eurem Glaubenseifer, mit allen
Mitteln zu versuchen, dieses sehr wichtige Gesetz, das von allen Seiten
angegriffen wird und auf das die Geschosse der Ausgelassenen gerichtet sind,
im Einklang mit den kirchlichen Vorschriften unversehrt zu erhalten, zu
beschützen und zu verteidigen.
Auch die christliche Ehe, die
der heilige Paulus ein großes Geheimnis im Hinblick auf Christus und die
Kirche genannt hat13,
verlangt eindringlich nach unserer gemeinsamen Bemühung, damit nicht etwa
gegen ihre Heiligkeit und das unauflösliche Band falsches gedacht oder zu
unternehmen versucht wird. Mit besonderem Nachdruck hatte dies bereits Unser
Vorgänger seligen Andenkens, Pius VIII., in seinem Apostolischen Schreiben
empfohlen. Immer noch erheben sich dagegen feindliche Bestrebungen. Deshalb
sind die Völker mit großem Eifer darüber zu belehren, daß die einmal gültig
geschlossene Ehe nicht mehr aufgelöst werden kann, und Gott den durch das
Eheband Verbundenen eine immerwährende Lebensgemeinschaft vorgeschrieben
hat, deren heiliger Lebensbund nur durch den Tod gelöst wird. Dabei ist
daran zu denken, daß die Ehe zu den heiligen Dingen zählt und infolgedessen
der Kirche untersteht. Sie mögen sich die von der Kirche erlassenen
Ehegesetze vor Augen halten und ihnen gewissenhaft und genau gehorchen. Denn
von deren Erfüllung hängt auf vollkommene Weise die Innigkeit, die Kraft und
die rechte Verbundenheit des Ehelebens ab. Sie sollen sich davor hüten, aus
irgendeinem Grund etwas zu dulden, das gegen die Bestimmungen der
Kirchengesetze und die Verordnungen der Kirchenversammlungen verstößt. Es
ist bekannt, daß diese Ehen ein unglückliches Ende nehmen, die gegen die
Ordnung der Kirche, ohne vorherige Versöhnung mit Gott, oder nur aus
Leidenschaft geschlossen werden, ohne daß die Brautleute über das Sakrament
und über das Sinnbild der Geheimnisse nachdenken.
Gehen wir zu einer weiteren
schwerwiegenden Ursache von Übeln, unter denen die Kirche zu Unserem
Leidwesen gegenwärtig so schwer leidet – der Gleichgültigkeit in
Glaubenssachen, auch Indifferentismus genannt. Das ist jene verkehrte
Meinung, die sich durch die Bosheit ruchloser Menschen überall verbreitet.
Danach ist es möglich, das ewige Seelenheil durch jedes beliebige
Glaubensbekenntnis zu erlangen, wenn die Sitten nach den Regeln des
anständigen und ehrbaren Lebens ausgerichtet sind. Ihr werdet jedoch in
dieser eindeutigen und einleuchtenden Angelegenheit ohne große Mühe den
großen verderblichen Irrtum von den Völkern abwehren, die Eurer Sorge
anvertraut sind. Der Apostel Paulus lehrt uns, daß es nur einen Gott, einen
Glauben und eine Taufe14
gibt. Mögen alle in Furcht geraten, die behaupten, das Bekenntnis jedes
beliebigen Glaubens würde den Zugang zum Hafen der Seligkeit öffnen. Deshalb
mögen sie im Geiste das Zeugnis der Worte des Erlösers bedenken, daß sie
gegen Christus sind, weil sie nicht mit Christus sind15,
und unheilvoll zerstreuen, wenn sie nicht mit Christus sammeln. Ohne Zweifel
werden sie für immer verloren gehen, wenn sie nicht den katholischen Glauben
haben und diesen unversehrt und unverletzt bewahren16.
Mögen sie auf den heiligen Hieronymus hören, welcher zu jener Zeit, als die
Kirche durch Glaubensspaltung in drei Teile zerbrochen war, jedem
berichtete, daß derjenige, der versuchen würde, ihn auf seine Seite zu
ziehen, ihm hartnäckig und mit fester Entschlossenheit erklären würde: Wer
mit dem Stuhl Petri verbunden ist, dann ist er mein Mann. Eine falsche
Aussage würde jemand treffen, der sich damit schmeicheln würde, daß auch er
im Wasser wiedergeboren ist. Sehr zutreffend würde ihm der heilige
Augustinus antworten: Die gleiche Gestalt hat auch der Zweig, der vom
Weinstock abgeschnitten ist. Was aber nützt ihm die Gestalt, wenn er nicht
aus der Wurzel lebt?
Aus dieser modrigen Quelle
der Gleichgültigkeit, die den Glauben betrifft17,
fließt jene törichte und falsche Ansicht, die man besser als Wahnsinn
bezeichnet, für jeden die Gewissensfreiheit zu fordern und zu verteidigen.
Der Wegbereiter für diesen überaus verderblichen Irrtum ist diese vollkommen
übermäßige Meinungsfreiheit, die auf weiten Gebieten zum Verderben der
Kirche und des Staates verbreitet ist. Einige behaupten hierbei mit großer
Unverschämtheit, daß sich daraus Vorteile für die Religion ergeben. Der
heilige Augustinus sagt dagegen, was ist tödlicher für die Seele, als die
Freiheit des Irrtums! Wenn jeder Zaum entfernt wird, durch welchen die
Menschen auf den Pfaden der Wahrheit geführt werden, und dadurch ihre zum
Bösen geneigte Natur in die Tiefe stürzt, sehen wir den geöffneten Abgrund
der Hölle, aus dem der Apostel Johannes den Rauch aufsteigen sah, der die
Sonne verdunkelte und aus dem Heuschrecken hervorgingen, die sich über die
gesamte Erde verbreiteten, um sie zu verwüsten18.
Aus diesem Irrtum entstammt die Wandlung der Gesinnungen, die zur Verderbnis
der Jugend führen, aus dem die Verachtung des Volkes gegenüber der Religion
sowie der heiligsten Dinge und Gesetze hervorgeht und aus dem die Worte der
Pest kommen, die für das öffentliche Gemeinwesen tödlicher sind, als alles
andere. Die Erfahrung bezeugt, was seit ältester Zeit bekannt ist. Staaten,
die durch Reichtum, Macht und Ruhm aufblühten, sind an diesem einem Übel
zugrunde gegangen, das sich in der übermäßigen Meinungsfreiheit, der
Redefreiheit und der Sucht nach Neuerungen äußert.
Hierher gehört auch die von
Grund auf schlechte, niemals ausreichend verurteilte abscheuliche Freiheit
der Buchdruckerkunst, um alle möglichen Schriften unter das Volk zu bringen.
Diese Freiheit wird von vielen eifrig und mit lauter Stimme gefordert und
gefördert. Entsetzt müssen Wir sehen, mit welchen Ungeheuern von Lehrern,
besser ausgedrückt, mit welchen Schreckgestalten von Irrtümern wir
überschüttet werden. Überall wird eine gewaltige Menge an Büchern, Schriften
und Broschüren verbreitet, deren Umfang zwar klein ist, die Bosheit jedoch
übergroß daraus hervorgeht, aus denen Wir mit tränenden Augen den Fluch
sehen müssen, der sich über die gesamte Erde ausbreitet. Bedauerlicherweise
gibt es Leute, die sich von ihrer Unverschämtheit so weit fortreißen lassen,
daß sie starrsinnig behaupten, die aus der Pressefreiheit hervorgehende Flut
an Irrtümern würde in ausreichender Weise durch irgendein Buch aufgewogen
werden, das in diesem großen Sturm von Schlechtigkeiten zur Verteidigung der
Religion und der Wahrheit herausgegeben wird. In Wirklichkeit ist es
frevelhaft und gegen jedes Recht, absichtlich ein offenkundiges und größeres
Übel zu vollbringen, in der Hoffnung, daß daraus etwas Gutes entstehen
könnte. Welcher vernünftige Mensch würde behaupten, daß Gifte frei
verbreitet sowie öffentlich verkauft und angeboten, ja sogar getrunken
werden dürfen, weil damit ein Heilmittel zur Verfügung steht, durch dessen
Gebrauch gelegentlich jemand vor dem Untergang gerettet werden könnte?
Das Vorgehen der Kirche wies
jedoch in eine andere Richtung, wenn es sich darum handelte, die Ausrottung
der verseuchten, schlechten Bücher zu bekämpfen, das bereits auf die Zeiten
der Apostel zurückreicht. Wir lesen darüber, daß diese eine große Anzahl
Bücher öffentlich verbrannten19.
Es ist ausreichend, die Gesetze zu studieren, welche das V. Laterankonzil in
dieser Hinsicht erlassen hat, sowie in den Verordnungen zu lesen, die danach
durch Unseren Vorgänger seligen Andenkens, Leo X., herausgegeben wurden. Was
zur Vermehrung des Glaubens und zur Verbreitung der guten Künste an
Erfindungen gemacht wurde, sollte nicht ins Gegenteil gekehrt werden, um
dadurch dem Heil der Christgläubigen Schaden zu bringen. Das war auch die
große Sorge der Väter des Konzils von Trient, die als Heilmittel gegen
dieses große Übel den unbeschreiblich heilsamen Entschluß erlassen haben,
Verzeichnisse über jene Bücher zu erstellen, in denen die schlechten Lehren
enthalten sind. Unser Vorgänger seligen Andenkens, Clemens XIII., erklärt in
seinem Rundschreiben über das Verbot von schädlichen Büchern: Es heißt
energisch kämpfen, so wie es die Lage erfordert, und mit allen Kräften das
todbringende Verderben so vieler Bücher auszurotten. Das Gift des Irrtums
wird nie vernichtet werden, wenn nicht alle verderblichen Grundlagen des
Übels in den Flammen verbrennen.
Aus dieser beständigen Sorge
seit alter Zeit, mit welcher Unser Apostolischer Stuhl immer bemüht war,
verdächtige und schädliche Bücher zu verurteilen und aus den Händen der
Menschen zu entreißen, geht eindeutig hervor, wie falsch, verwegen und
ungerecht gegen den Apostolischen Stuhl, und wie furchtbar verderbenbringend
für das christliche Volk die Lehre jener ist, die eine Bücherzensur nicht
nur als zu lästig und unter zu großem Druck stehend verwerfen, sondern auch
noch in ihrer Bosheit verkünden, dies würde gegen die Grundsätze des Rechtes
und der Vernunft verstoßen. Dabei wagen sie es, der Kirche das Recht zu
verweigern, ein solches Verzeichnis aufzustellen und zu besitzen.
Wir haben erfahren, daß
Schriften unter dem Volk verteilt werden und dadurch gewisse Lehren
Verbreitung finden, welche die schuldige Treue und Gehorsamspflicht
gegenüber den Regierenden ins Wanken bringen und überall die Fackel des
Aufruhrs entzünden. Es muß daher mit äußerster Sorgfalt darauf geachtet
werden, daß die Völker nicht in die Irre geführt werden und dadurch vom
rechten Weg abweichen. Mögen sich alle über die mahnenden Worte des Apostels
Paulus bewußt werden, die besagen, daß es keine Gewalt gibt, außer durch
Gott. Die bestehen werden, sind von Gott eingesetzt. Wer sich also der
Obrigkeit entgegenstellt, stellt sich auch gegen die Anordnungen Gottes.
Diejenigen, welche auf diese Weise Widerstand leisten, ziehen das
Strafgericht Gottes auf sich herab20.
Göttliche und weltliche Rechte verurteilen diejenigen, welche durch
schändlichste Machenschaften, durch Aufruhr und Empörung versuchen, die
Treue der Menschen gegenüber den Herrschern zu zerstören und diese selbst
der Herrschaft zu berauben. Aus diesem Grund wollten sich die ersten
Christen nicht mit einer solchen Schande beladen. Zwar mußten sie unter der
Wut der Verfolgungen leiden, trotzdem sind ihre Verdienste allgemein
bekannt, die sie sich gegenüber den Herrschern und dem Bestand des Reiches
erworben haben. Dies haben sie nicht nur durch ihre Treue gegenüber den
Dingen erwiesen, die nicht im Gegensatz zur Religion befohlen und von ihnen
gewissenhaft und diensteifrig ausgeführt wurden, sondern auch durch ihre
Ausdauer bis zum letzten, sogar bis zum Vergießen des Blutes in der
Schlacht.
Der heilige Augustinus sagt,
daß christliche Soldaten dem heidnischen Kaiser gedient haben. Sobald es
jedoch darum ging, die Sache Christi zu verteidigen, erkannten sie als Herrn
nur Denjenigen an, Der im Himmel ist. Sie waren genau darauf bedacht, den
ewigen Herrn vom zeitlichen zu unterscheiden. Um jedoch dem ewigen Herrn
ihren Gehorsam zu bezeugen, waren sie auch dem zeitlichen untertan. Gerade
dies hielt sich der heilige Mauritius, der unbesiegte Glaubenszeuge und
Anführer der Thebaischen Legion, vor Augen. Nach dem Bericht des heiligen
Eucherius gab er dem Kaiser folgende Antwort: Kaiser, Deine Soldaten sind
wir. Wir bekennen jedoch auch frei, daß wir Gottes Knechte sind … jetzt
treibt uns die letzte Entscheidung um das Leben keineswegs zum Aufstand.
Siehe, wir halten die Waffen und leisten keinen Widerstand. Wir wollen
lieber sterben als töten.
Diese Treue der alten
Christen gegenüber den Herrschern erstrahlt umso herrlicher, wenn man
bedenkt, daß es ihnen nicht an Machtmitteln fehlte, um ihre Feinde
unschädlich zu machen. Tertullian sagt: Wir sind Auswärtige, und doch haben
wir das Eurige erfüllt – Städte, Inseln, Festungen, Dörfer, Weiler, selbst
Heereslager, staatliche Vereinigungen, Ämter, den Palast, den Senat, das
Forum … zu welchen kriegerischen Unternehmungen wären wir nicht fähig und
sofort bereit gewesen, selbst wenn ungleiche Kräfte herrschen? Wir würden
uns im Krieg bereitwillig niedermachen lassen, wenn es nach der christlichen
Lehre nicht besser wäre, selbst geschlachtet zu werden, als zu töten …! Wenn
wir eine solche Anzahl von Menschen von Euch getrennt und uns in irgendeinen
Winkel der Erde zurückgezogen hätten, dann hätte der Verlust so vieler guter
Bürger Eure Herrschaft in Schande zerschmelzen lassen und Euch mit völliger
Vernichtung gestraft. Ohne Zweifel hätte Euch Eure Einsamkeit erschrocken
und Ihr hättet nach Untertanen gesucht. Geblieben wären Euch mehr Feinde als
Bürger. Jetzt habt Ihr wegen der Menge der Christen weniger Feinde.
Herrliche Beispiele, die von
der unerschütterlichen Treue gegenüber den Herrschern zeugen.
Notwendigerweise ergab sich diese Treue aus den heiligen Vorschriften der
christlichen Religion, welche die abscheuliche Frechheit und Bosheit
derjenigen verurteilt, die in zügelloser Gier nach ungehemmter Freiheit
davon überzeugt sind, alle Rechte der Obrigkeiten ins Wanken zu bringen und
zu zerstören. Unter dem Vorwand der Freiheit bringen sie jedoch den Völkern
die Knechtschaft. Um dieses Ziel zu erreichen, verschworen sich die
schändlichen Verrücktheiten und Machenschaften der Waldenser, Beguarden, die
Anhänger Wiclefs und anderer Belialssöhne, welche Schmutz- und Schandflecken
innerhalb des Menschengeschlechtes waren, und daher rechtmäßig vom
Apostolischen Stuhl mit dem Bann bestraft wurden. Diese verderblichen
Menschen richten ihre Kräfte auf nichts anderes, als auf die Freiheit, um
sich mit Luther bejubeln zu lassen. Jedes verbrecherische Mittel ist ihnen
recht, um mit allergrößter Kühnheit ihr Ziel zu erreichen.
Ebenso unerfreuliche Dinge
können wir von den Leuten erwarten, die Kirche und Staat trennen, sowie die
gegenseitige Einigkeit zwischen der weltlichen Macht und der geistlichen
Obrigkeit zerstören möchten. Es ist bekannt, daß diese Eintracht von den
Anhängern der überaus schändlichen und unverschämten Freiheit sehr
gefürchtet wird, da sich diese sowohl im kirchlichen, als auch im
staatlichen Bereich zu jeder Zeit als segenbringend und heilsam erwiesen
hat.
Zu den übrigen bösartigen
Dingen, welche Uns Sorgen bereiten und Uns angesichts der gemeinsamen Gefahr
mit großem Schmerz erfüllen, kommen gewisse Gesellschaften und
Zusammenkünfte hinzu, die sich mit den Anhängern eines jeden, auch falschen
Glaubens zusammenschließen. Diese heucheln Ehrfurcht vor der Religion,
versuchen aber in Wirklichkeit, überall Neuerungen und Aufruhr zu entfachen.
Sie reden über Freiheiten aller Art, stiften Verwirrungen in geistlichen und
weltlichen Angelegenheiten und erschüttern jede Obrigkeit.
Wir schreiben Euch mit
leidendem Gemüt, Ehrwürdige Brüder, aber auch mit Vertrauen auf Denjenigen,
der den Sturmwinden gebietet und Ruhe bewirkt. Bemüht Euch, bewaffnet mit
dem Schild des Glaubens, mutig die Schlachten des Herrn zu schlagen. In
erster Linie liegt es an Euch, gegen alle, und wären es Legionen, die es
wagen, sich gegen die Lehre Gottes zu erheben, wie eine Schutzmauer
zusammenzustehen. Schwingt das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes
ist. Wer nach Gerechtigkeit hungert, der möge von Euch das Brot erhalten.
Ihr seid als ausgebildete Arbeiter in den Weinberg des Herrn gerufen. Bemüht
Euch, einträchtig darauf hinzuarbeiten, daß jede Wurzel der Bitternis aus
dem Euch anvertrauten Acker herausgerissen wird. Achtet darauf, daß jeder
Same des Lasters vernichtet wird, damit eine reiche Ernte von Tugenden
heranreifen kann. Umsorgt vor allem diejenigen mit Eurer väterlichen Liebe,
die ihren Geist in die heiligen Wissenschaften und in die Fragen der
Philosophie vertiefen. Mahnt und fördert sie, damit sie nicht leichtfertig
vom Pfad der Wahrheit abweichen, und sich auf den Weg der Gottlosen
verirren, wenn sie sich nur auf ihre eigenen Kräfte und die natürlichen
Sinne stützen. Sie sollen sich daran erinnern, daß Gott ein Gott der
Weisheit ist und ein Prüfer der Weisen21.
Es ist nicht möglich, ohne Gott Gott zu erkennen, der durch das Wort die
Menschen lehrt, Gott zu verstehen. Erkennt die Zeichen der hochmütigen und
törichten Menschen, welche die Geheimnisse des Glaubens, die jedes
natürliche Begreifen übersteigen, nach menschlichem Wissen zu erforschen
versuchen und auf die Erkenntnis des eigenen Geistes vertrauen, der nach der
menschlichen Natur gebrechlich und schwach ist.
Diesen, für das Wohl der
Kirche und den Staat gemeinsam geäußerten Wünschen, mögen die Regierenden,
Unsere in Christus geliebten Söhne, kraft ihrer Macht tatkräftig
entgegenkommen. Sie mögen dabei bedenken, daß sie diese Macht nicht nur zur
Regierung der Welt, sondern ganz besonders zum Schutz der Kirche erhalten
haben. Mögen sie immer und auf jede Weise erkennen, daß ihre Herrschaft und
Ruhe darauf beruht, was für das Heil der Kirche gewirkt wird. Sie mögen
davon überzeugt sein, daß die Sache des Glaubens für sie wertvoller ist, als
die ihres Reiches. Gemeinsam mit dem heiligen Papst Leo sagen wir, daß sie
es als etwas Großes erachten sollen, wenn die Hand des Herrn zur Krone ihrer
Herrschaft auch die Krone des Glaubens hinzufügt. Zu Vätern und Schützern
der Völker bestellt, sichern sie diesen einen wahren, andauernden und
ruhigen Wohlstand, wenn sie besonders darum besorgt sind, daß ihre gläubige
und kindlich fromme Gesinnung gegenüber Gott unversehrt bleibt, auf dessen
Hüfte geschrieben steht, König der Könige und Herrscher der Herrschenden.
Laßt uns Augen und Hände zur
Allerseligsten Jungfrau Maria erheben, damit durch sie alles zum verheißenen
und glücklichen Ziel gelange. Sie alleine ist die Siegerin über alle
Irrtümer, unsere größte Zuflucht und der wahre Grund unserer Hoffnung22.
Erwirke sie uns durch ihre Fürbitte während diesen Zeiten der großen Not, in
der sich die Herde des Herrn befindet, Unsere Bestrebungen, Planungen und
Handlungen zum besten Erfolg zu führen. Erheben Wir unser demütiges Gebet
auch zum Apostelfürsten Petrus und seinem Mitapostel Paulus. Erflehen Wir
von ihnen, daß Ihr alle gleichsam einer Schutzmauer gegen den Feind stehen
möget, damit kein anderer Grund gelegt werde, als der, welcher bereits
gelegt ist. Gestützt auf diese freudige Hoffnung, vertrauen Wir darauf, daß
uns der Urheber und Vollender des Glaubens, Jesus Christus, uns allen
schließlich seinen Trost inmitten aller dieser Trübsale, die uns heimgesucht
haben, schenken wird.
Als Pfand der Hoffnung auf
den himmlischen Schutz, erteilen Wir Euch, Ehrwürdige Brüder, und den Eurer
Hirtensorge anvertrauten Christgläubigen, in großer Liebe den Apostolischen
Segen.
Gegeben zu Rom bei Santa
Maria Maggiore, am 15. August, dem Fest der Himmelfahrt derselben seligen
Jungfrau Maria, im Jahre 1832 nach der Menschwerdung des Herrn, im zweiten
Jahre Unseres Pontifikates.
Gregor PP. XVI.
1
Vgl. Lk 22,32.
2
Vgl. 1 Kor 4,21.
3
Lk 22,53.
4
Is 24,5.
5
Papst Cœlestin I., Brief Apostolici verba præcepti an die Bischöfe
Galliens, Mai 431.
6
Brief Omnium bonorum spes, 27. März 680.
7
Cyprian, über die Einheit der Kirche.
8
Konzil von Florenz, 25. Sitzung.
9
Hieronymus, Brief 52 an Nepotianus.
10
Apostolische Canones 38.
11
Konzil von Trient, 13. Sitzung.
12
Brief an die Bischöfe von Lukanien.
13
Vgl. Eph 5,32.
14
Vgl. Eph 4,5.
15
Vgl. Lk 11,23.
16
Vgl. Glaubensbekenntnis des heiligen Athanasius.
17
Indifferentismus.
18
Vgl. Offb 9,3.
19
Vgl . Apg 19,17-20.
20
Vgl. Röm 13,2.
21
Vgl. Weish 7, 5.
22
Bernhard von Clairvaux, Predigt über Mariæ Geburt.
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