Garabandal und die Zeit
Ergänzendes-Kapitel zum Buch.
Die noch ausstehende Prophetie von Garabandal ist es, die
nicht nur im Zusammenhang mit der Jahrhundert- bzw.
Jahrtausendwende die Erwartungen der Menschen zum Gegenstand
übertriebener Spekulation gemacht hat, es ist auch eine
falsche Erwartungshaltung gegenüber den Plänen Gottes, wie
ER, der Allmächtige, seinen Schöpfungsplan in der Zeit
sichtbar werden läßt. Wie Gott die Teile seiner bereits als
Ganzes vollendeten Schöpfung für den Menschen in der Zeit
erkennbar und erfahrbar werden läßt, bleibt, wie Jesus es
sagte, in der Weisheit des Vaters verborgen. Sie sind uns
Menschen zwar als Prophetien angekündigt aber im Ablauf der
Zeit verborgen, und daher den Maßstäben menschlicher
Vernunft nicht zugänglich, weil sie in menschliche Begriffe
nicht fassbar sind. Beinahe alles auf dieser Erde scheint
der Mensch sich anzueignen und nutzbar zu machen, ja sogar
die Erkenntnis über den Aufbau des Lebens versucht er in
vermessener Überschreitung der durch den Schöpfer gesetzten
Grenzen unserer Intelligenz verfügbar zu machen. Die Zeit
aber und deren Ablauf, sind der menschlichen Verfügbarkeit
entzogen. Sie liegen zu unserem Wohle und zu seiner Ehre
alleine in seiner Hand. Darum ist die Prophetie Gottes immer
ohne Zeitangabe.
Als die Jünger Jesu ihm zu seiner Zeit dieselben Fragen
stellten, wie wir Menschen in unseren Tagen, weil sie es
ebenso sehnsüchtig erwarteten wie wir, sagte er: „Euch steht
es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater
in seiner Macht festgesetzt hat (Apg
1,7),“ und in seiner Abschiedsrede vor
seinem Leiden warnte er die Jünger, und damit ebenso uns,
besonders eindrücklich vor den Machenschaften seines
Widersachers, der dann in den Zeiten der Drangsal überall
auftreten wird und durch falsche Propheten große Werke und
Wunder vollbringen läßt, um, wo es möglich ist, die Getreuen
zu täuschen und irre zu führen (Matth
24 ff; Luk 21,7 ff; Mk 13,3 ff).
Darüber hinaus kündigt er dort die Zeichen an, die Er die
Vorboten seiner Wiederkunft nannte und die sich in unseren
Tagen bereits überall einstellen.
In diesem Spannungsfeld menschlicher Erwartungshaltung
versucht uns der Diabolus heutzutage zu täuschen, indem er
immer wieder Menschen findet, die er über seine wahre
Identität im Unklaren läßt. Er gibt sich ihnen gegenüber als
Engel aus, als Jesus, den er gerne kopieren möchte, für
seine Mutter, die er zu imitieren versucht, ja sogar für
Gott Vater selbst, den er dadurch als menschenähnliche
Person verspottet und ihm damit die Erhabenheit zu stehlen
versucht und gaukelt uns durch diese Trugbilder glaubhaft
vor, in die Zeitpläne Gottes Einblick zu bekommen. In
dreister Vermessenheit werden uns Daten und Termine genannt,
die unter Missachtung der Warnungen Jesu vor seinem
Abschied, zuerst zu befriedigender Neugier und Vorauswissen
und auch stolzer Erwählung führen. Danach wird das „Nicht
Eintreffen“ der Voraussagen zu endlosen Enttäuschungen. Ein
fast perfektes System, um den Glauben in nicht nur einfachen
gläubigen Menschen zu zerstören, nein, auch um intelligente
Personen in den Nebel der stolzen Selbstüberschätzung zu
verführen, in dem sie Erleuchtung und Helligkeit verspüren,
aber nicht mehr in der Lage sind, die Quelle des Lichtes und
seiner Herkunft zu erkennen. Ja, sogar katholische Priester
fallen auf seine Tricks herein.
Die noch nicht erfüllte Prophetie von Garabandal wird
bevorzugt dazu mißbraucht, woran man die heilsgeschichtliche
Bedeutung des dortigen Geschehens deutlich erkennen kann.
Ein akademisch gebildeter Mann, Univ. Prof., befaßte sich in
einer Zeitschrift in einem Artikel spekulativ mit diesem
angekündigten Wunder. Vor dem von ihm vorausgesagten Datum
konfrontierte ich ihn mit der Frage nach der Grundlage
seiner Spekulation mit diesem Datum Er sagte mir, daß er den
Termin vom „Herrn“ selbst geoffenbart bekommen habe. ER habe
neben ihm gestanden und habe ihm das gesagt. Deshalb gebe es
für ihn daran keinerlei Zweifel. Für ihn zweifellos ein
glaubhaftes Erlebnis, aber objektiv falsch. Warum?
Es ist unschwer festzustellen, wer dieser angebliche „Herr“
war, denn das vorhergesagte Geschehen traf nicht ein. Es
handelte sich um den 11. April 2002, über den ein
prominenter niederländischer Univ. Professor auf ähnliche
Weise getäuscht wurde. Angeblich erschien ihm, nach seinen
Worten, im Herbst 2001 „Jesus, der Herr“ in der Pfarrkirche
von Garabandal und ließ ihn wissen, daß der 11. April 2002
der Tag des Wunders sei. Daraufhin organisierte er zu diesem
Datum eine Reise, mit ca. 200, Personen, zum Teil
Schwerkranken, nach Garabandal und erweckte in ihnen die
falsche Hoffnung, dort geheilt zu werden. Auch er wurde von
mir bereits drei Monate vorher und nochmals eine Woche zuvor
gewarnt, worauf er mich und Conchita öffentlich als Lügner
bezeichnete. Eigenartig ist bei beiden, daß sie in stolzer
Verblendung nicht wahr haben wollen, daß es der Diabolus
ist, der sie täuscht. Sie stehen in diabolischem Nebel und
erkennen die Quelle des Lichtes nicht. Licht ist die
Profession Satans, denn er war Luzifer!
Eines sollten wir bei solchen Ankündigungen, gleich welcher
Art, immer bedenken: Die Wahrheit Gottes ist unteilbar. Wenn
die Heilige Jungfrau Maria Conchita den Zeitpunkt dieses
Geschehens angekündigt hat mit dem Auftrag, es erst acht
Tage vorher bekannt zu geben, dann kann es nicht sein, daß
eine andere Erscheinung, auch wenn sie sich als Jesus
bezeichnet, zu einer anderen Person etwas anderes sagt. Das
sind die Irreführungen, vor denen wir von Jesus im
Evangelium gewarnt sind. Die oben angegebenen Texte geben
dazu eine klare Anweisung:
“Lauft ihnen nicht nach! Hört nicht auf sie! Seht, ich habe
es euch vorhergesagt!“
Damit sind wir bei der Prophetie angelangt, die die Heilige
Jungfrau Maria in den Jahren 1961 bis 1965 den vier
Bergbauernkindern, insbesondere einer von ihnen, Conchita
González, in Garabandal anvertraut hat. Sie wird für uns zur
Ungeduld auslösenden Erwartung, denn die Heilige Jungfrau
stellte in Aussicht, daß bei dem angekündigten großen Wunder
Ungläubige bekehrt und Kranke geheilt werden. Nur übersehen
wir dabei zu leicht was ihr eigentliches Anliegen war,
welches aber viel zu wenig ernst genommen wird: Die Anbetung
Gottes im Allerheiligsten Altarsakrament! Mariens zentrales
Anliegen der Botschaft von Garabandal:
„Man muß viele Opfer bringen,
viel Buße tun; (oft) das allerheiligste Sakrament
besuchen.
Aber vor allem müssen wir sehr gut sein
*).
Wenn wir das nicht tun, dann wird ein Strafgericht
kommen.
Der Kelch füllt sich. Wenn wir uns nicht ändern,
wird ein sehr großes Strafgericht (eine Züchtigung)
über uns kommen.“ |
*) „gut sein“ im Sinne
eines Gott gefälligen Lebens.
Es wird uns als Folge dieser Unterlassung ein Strafgericht
angekündigt, wenn wir uns nicht bekehren. Zu was denn
bekehren? Ganz klar zur Befolgung der Gebote Gottes. Ganz
klar zum Glauben an die reale Präsenz ihres Sohnes Jesus im
Allerheiligsten Altarsakrament, wie es der katholische, auf
dem Evangelium beruhende Glaube in Befolgung des
Abendmahlberichtes lehrt. Mehrfach hat Maria uns im
Geschehen in Garabandal auf die unseren Augen verborgene
Wirklichkeit der realen Präsenz Jesu im Altarsakrament
hingewiesen und sie hat es in eindrucksvollen Übungen mit
den Kindern vorgeführt, wenn sie zum Beispiel sagte:
„Wir wollen jetzt Jesus besuchen...“, und darauf hin ging
sie mit ihnen in die Kirche,
„er wartet dort auf euch im Tabernakel...“sagte sie, und sie
begründete diese Übung damit:
„weil er durch die vielen Sünden betrübt, beleidigt und
verspottet wird und weil immer weniger Menschen an seine
Gegenwart im heiligen Sakrament glauben. Wir wollen IHN
trösten und Ihn um Verzeihung bitten für die armen Sünder“.
Wenn SIE mit ihnen in die Kirche ging, stand sie immer so,
dass sie zugleich zum Tabernakel und auch zu den Kindern
schaute. Beim Verlassen der Kirche gingen sie stets
rückwärts, ohne den Blick vom Tabernakel abzuwenden. Bei der
Türe erst bekreuzigten sie sich.
Für viele Besucher und Zeugen des damaligen Geschehens in
Garabandal waren solche Übungen oftmals unverständlich, ja
sie wurden entweder für überflüssig gehalten oder aber als
Bestätigung der eigenen Glaubenspraxis angesehen. Oftmals
wurden dadurch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des
beobachteten Geschehens offenbar, die zu endlosen bohrenden
Fragen formuliert, den Kindern arge Pein verursachten. Sie
waren unglücklich darüber, dass man ihnen nicht glaubte,
obwohl sie von sich aus alles taten, was den Bitten der
Erscheinung entsprach. Darum bettelten sie immer wieder um
ein Wunder, in der Hoffnung, dass dann alle glauben könnten:
„Bitte wirke doch ein Wunder, damit „die“ oder „der“… und
damit endlich alle glauben können, dass Du von Gott kommst
und dass DU es bist, die mit uns ist und die wir sehen.“
Diese Bitte wurde schließlich erhört und es wurde Conchita,
als der Ältesten, der Tag eines Wunders mitgeteilt. Es wurde
ihr auch gesagt, um was für ein Wunder es sich handeln
werde.
Dieses Wunder aber hat genau das bestätigt, was Maria in der
ersten Botschaft zu den Kindern sagte und was sie mit ihnen
durch den Besuch in der Kirche vor dem Tabernakel so
anschaulich exerzierte.
„Das ist aber ein kleines Wunder, ein milagruco
(Wunderchen)“ kommentierte es Conchita, weil das, was bei
diesem Wunder sichtbar wurde, für sie zum Bereich ihrer
normalen Erfahrungen gehörte. Das für Außenstehende
überzeugende daran aber war, dass es geschah, wie es
vorausgesagt wurde und dass etwas sichtbar wurde, was durch
kompetente Aussagen unmittelbarer Zeugen belegt ist, davor
aber nicht existierte. Ja, es strahlte sogar ein
geheimnisvolles Licht aus, das keine natürliche Ursache
haben konnte: Eine weiß leuchtende Hostie auf der heraus
gehaltenen Zunge des Mädchen, zehn Minuten lang, für alle
sichtbar!
Dieses Wunder aber konnte weder die große Masse der
Besucher, noch die Vertreter der bischöflichen
Prüfungskommission überzeugen und zufrieden stellen. Die
Situation für die vier Mädchen wurde aus ihrer Sicht noch
auswegloser, so dass ihnen die Heilige Jungfrau Maria nach
langem Betteln ein viel größeres Wunder in Aussicht stellte,
bei dem dann keine Zweifel mehr bestünden, dass es von Gott
kommt. Sie sagte ihnen aber auch: „Die Kirche wird meine
Besuche bei euch erst nach diesem großen Wunder anerkennen“.
Und weiter sagte SIE: „Es wird das größte Wunder sein,
welches mein Sohn Jesus jemals für die Menschen gewirkt hat.
Zugleich wird es auch das letzte sein bis zum Ende.“ Damit
war klar, was der Ursprung der Geschehnisse von Garabandal
ist und von wem es ausgeht: Von JESUS CHRISTUS, dem Sohn
Gottes, der zugleich ihr eigener Sohn ist. Das bestätigt
auch ihre Antwort auf die Frage der Kinder am Anfang der
Erscheinungen: „Woher kommen Sie?“ „Ich komme von Gott!“
Nur Conchita wurde anvertraut, was im Willen und in der
Weisheit Gottes verborgen ist: Der Zeitpunkt dieses großen
Wunders. Zugleich gebot Sie ihr aber streng, darüber mit
niemandem zu sprechen. Erst 8 Tage zuvor dürfe sie es für
die ganze Welt bekannt geben.
Eine Begebenheit am Ende der Zeit der Erscheinungen macht
das sehr deutlich. Sie wurde zum Bischof bestellt. Ihre
Mutter Aniceta begleitete sie. Der Bischof befragte sie und
wollte dadurch, dass er sie auf den Gehorsam gegenüber dem
Bischof verpflichtete, auch das Datum des Wunders erfahren.
Sie konnte es ihm in diesem Augenblick nicht sagen und kam
in schwere Bedrängnis, weil sie es plötzlich nicht mehr
wusste. Es war wie ausgelöscht in ihrem Gedächtnis. Später
sagte sie mir: „Das war der schlimmste Moment in meinem
Leben, ich wäre lieber tot gewesen.“ Als sie aber dann mit
der Mutter die Stufen vom Bischöflichen Ordinariat wieder
hinunter ging, sagte sie plötzlich: „Mama, jetzt weiß ich es
wieder! Was meinst du, soll ich vielleicht schnell noch mal
hinauflaufen und es dem Bischof sagen?“
„Nein“, antwortete ihre Mutter Aniceta klugerweise und
geistesgegenwärtig, „wenn du es vorher nicht gewusst hast
und es jetzt wieder weißt, dann ist klar, dass du es ihm
nicht sagen sollst. Hat SIE dir nicht gesagt, dass du es
niemand sagen sollst?“
Nach wie vor weiß nur Conchita den Zeitpunkt. Acht Tage
vorher soll sie es ankündigen. Alles Weitere steht in den
Büchern. Damals gab es noch kein weltweites
sekundenschnelles Nachrichtennetz, das sich, wie heute, um
die ganze Erde spannt. Maria sagte ihr dazu, dass dieser
Zeitraum völlig genügen werde wenn die Zeit gekommen ist, so
dass alle, die zu dem großen Wunder nach Garabandal kommen
wollen, es rechtzeitig erfahren werden,.
Ich selbst habe sie daran erinnert, dass die Heilige
Jungfrau Maria zu ihr bei der letzten Erscheinung sagte:
„Vor dem Wunder kommt eine Zeit, da wird man dir nicht mehr
glauben. An den Fingern einer Hand kannst du sie aufzählen,
die dir noch glauben.“ So hat es mir Conchita am Tag nach
der letzten Erscheinung gesagt.
Am 1. Januar 1965 sprach die Heilige Jungfrau Maria zum
ersten Mal davon, dass Gott der Menschheit ein „aviso“, eine
Ankündigung, als Warnung vor dem großen Strafgericht senden
werde. Innerhalb eines Jahres danach wird dann das
angekündigte große Wunder sein. Ob es ein Kalenderjahr oder
die Frist eines Jahres ist, wurde nicht klar gesagt. Zu
dieser Zeit war sie die einzige von den Vieren, der Maria
noch erschien. So erfuhr sie es von der Jungfrau Maria.
Vor dieser Warnung fürchtet sich Conchita, denn, so sagt
sie: „Es wird sein wie die Züchtigung (das Strafgericht),
mit dem einen Unterschied, dass man dabei in unmittelbarer
Folge dadurch nicht den Tod erleidet. Es wird kein Zweifel
bleiben, dass es nicht von Menschen kommt. Man wird sich
selbst aber so sehen, wie man in diesem Augenblick vor Gott
dasteht. Niemand kann diesem Ereignis entrinnen, jeder
erleidet man die Erkenntnis des eigenen Gewissens.“
Eines aber gibt uns Maria, die Mutter unseres Herrn, zum
Trost und als Zuversicht mit auf den Weg in eine Zukunft,
die von so vielen furchtbaren, Angst suggerierenden
Ereignissen in unseren Tagen bestimmt wird, die uns ja im
Evangelium bereits angekündigt sind. Sie sagte:
„Habt keine Angst! Ich verlange von euch nichts
Außergewöhnliches und nichts (Übertriebenes). Ich bitte
euch, lebt vor Gott als Menschen ein würdiges Leben
(Geschöpf seiner Schöpfung) und gebt Ihm, dem Allmächtigen,
den Ihm gebührenden Teil eures Tagewerkes. Wenn ihr das
beherzigt und treu eure täglichen Pflichten erfüllt, dann
verspreche ich euch das „EWIGE HEIL“! Ferner sagte sie noch:
„Wenn ihr meine Nähe sucht, fahrt nicht hier und dort hin,
sondern kommt zum Tabernakel. Wo mein Sohn ist, da findet
ihr auch mich!“
Ein einfaches Lebensprinzip, doch schwer zu realisieren.
Dass Sie, lieber Leser, es annehmen können wünsche ich
Ihnen, denn es verlangt Glauben und Vertrauen und ist in
jedem Falle der Hauptgewinn menschlichen Daseins.
Copyright © Stiftung Causa Garabandal
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