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DIE ANRUFE UND DIE ANKÜNDIGUNG DES ’’MILAGRUCU”

 

ZWEI ZEUGEN DES HOSTIENWUNDERS

Das Hostienwunder von Garabandal
Aus den Buch: Garabandal - Der Zeigefinger Gottes   © Alle Rechte vorbehalten

In Garabandal erhoffte man sich ein Ende des oft beißenden Spottes gegenüber den Mädchen und dem von ihnen Erlebten nur von einem Wunder, das auch die Besucher immer wieder forderten, ungeachtet dessen, was sich während der Ekstasen an Unerklärlichem, ja Wunderbarem, alles zutrug. Nur ein allgemeines und von allen unbezweifelbares Wunder konnte imstande sein, die Maßstäbe des Unglaubens der „Bischöflichen Kommission“ zu brechen und die Zweifel der Besucher zu zerstreuen, um den Glanz der Unendlichkeit Gottes in ihrer hier zutagegetretenen Einfachheit glaubend anzunehmen. Schon bald hatte der Erzengel St. Michael sie gelehrt, wie man ehrfürchtig und richtig die heilige Kommunion empfängt. Er sagte ihnen, daß er es zuerst mit nicht konsekrierten Hostien vor nehmen werde, bis sie gelernt hätten, mit Andacht zu kommunizieren. Das geschah von der äußeren Haltung her so, daß sie sich hinknieten, die Hände über der Brust falteten, den Kopf zum Nacken hin zurücklegten und die Zunge zum Empfang der hl. Hostie aus dem Mund heraushielten.

Danach aber brachte er ihnen öfters die heilige Kommunion. Sie erzählten davon auch den Leuten, und ein Priester brachte die Mädchen dabei einmal sehr in Verlegenheit, weil er ihnen erklärte, daß das gar nicht sein könne, da ein Engel ja nicht konsekrieren könne.

Eine Antwort darauf wußten sie aus sich nicht zu geben, und so fragte Conchita schließlich den Engel, woher er denn die geweihten Hostien nehme, die er ihnen bringe. Der Engel sagte ihr: „Ich nehme sie aus Tabernakeln auf der Erde“. Das Problem schien gelöst zu sein, - und doch nicht, denn niemals hatte man, wenn der Engel die Kommunion brachte, die Hostie gesehen. Die Kinder nahmen lediglich die Haltung von Kommunizierenden ein und verhielten sich wie diese, sie schluckten auch. Für die Umstehenden blieb es aber trotzdem nur eine Trockenübung, die höchstenfalls in der andächtigen Haltung beeindruckend war und beispielgebenden Charakter hatte, aber ohne die sichtbare Hostie als Beweis. Die Seherinnen wußten aber nicht, daß das stets unsichtbar für die Umstehenden geschah.

Die Fotoserie, die der Priester Don Ramon Garcia de la Riva einmal von Marie-Loli machte, bei einem solchen mystischen Kommunionempfang, läßt das in den einzelnen Phasen deutlich und gut erkennen.

„Weil wir bei der Heiligen Jungfrau aber immer wieder um ein Wunder bettelten, sagte mir der Engel eines Tages“, so berichtete Conchita: „Gott wird ein Wunder wirken und zwar durch dich und mich. “ Darauf fragte sie: „ Was wird das sein ?“ Der Engel antwortete ihr: „ Wenn ich dir die heilige Hostie reiche, wird man sie auf deiner Zunge sehen. “ Einen Moment wurde sie nachdenklich und sagte zum Engel: „Aber wenn Ihr mir die heilige Kommunion reicht, dann muß man sie doch immer sehen auf meiner Zunge. “ Der Engel: „Das ist nicht so, Conchita. Niemand sieht sie. Am Tag des Wunders aber wird man die Heilige Hostie sehen. “ Conchita sagte ihm darauf verwundert und etwas enttäuscht: „Das ist aber ein kleines Wunder. “ Der Engel lächelte darauf, ließ sie aber noch im Ungewissen darüber, wann das geschehen sollte und verschwand. Das ereignete sich am 22. Juni 1962.

Am darauf folgenden Tag fragte sie den Engel, wann das von ihm angekündigte Wunder denn geschehen würde. Dieser aber gab ihr zu verstehen, daß die Heilige Jungfrau ihr das Datum mitteilen werde. Bei der nächsten Erscheinung fragte sie sogleich danach, worauf Maria sagte: „Am Freitag wirst du eine Stimme hören, die dir das Datum des Wunders sagt. “ Am darauf folgenden Freitag hörte sie, wie angekündigt, bei den Kiefern eine Stimme, die ihr sagte, daß das Wunder am 18. Juli 1962 stattfinden werde. Die Stimme fügte noch hinzu: „Das kleine Wunder ( el milagruco ), wie du es nennst. “

Nach dieser Ankündigung begann Conchita vom 3. Juli an mit unbefangener Sicherheit das Wunder anzukündigen. Sie schrieb sogar einen Brief an den Bischof, der ihm persönlich von einem guten Kenner der Vorkommnisse in Garabandal überbracht wurde. Don Valentin erfuhr davon, daß Conchita auch an andere Leute Briefe mit der Ankündigung des Wunders schrieb und riet ihr davon ab, in der Befürchtung, es könnte sich nicht ereignen. Das Mädchen aber ließ sich von ihm nicht abbringen und offenbarte ihm, daß sie das im Auftrag des Engels tue. Sie war sich ihrer Sache ganz sicher.

Der Kalender zeigte den 18. Juli 1962. Das Dorf füllte sich schon früh mit Pilgern und Neugierigen, obwohl der Zeitpunkt für den Abend vorausgesagt war. Die Leute wurden in ihrer Erwartung zusehends von Unruhe ergriffen, die bei einigen zur Ungeduld wurde, weil man in der Nähe des Hauses von Conchita zum Klang einfacher Instrumente etwas tanzte. Man glaubte die Szene würde dadurch gestört. Genau am 18. Juli wird im Dorf nämlich seit langer Zeit, das auf den Sommer verlegte Fest des Patroziniums mit Hochamt und eucharistischer Prozession und mit allerlei Folklore und festlichem Brauch gefeiert. Darauf nahm der Engel Rücksicht und verlegte die heilige Kommunion in die Abendstunden. Da das Fest aber an diesem Tag etwas länger als gewöhnlich dauerte, wurde der Zeitpunkt des angekündigten Wunders dann in die Nachtzeit verschoben. Dadurch, so sei nebenbei bemerkt, wurde die Opferbereitschaft und der Glaube an das Eintreffen des Wunders bei den Anwesenden durch längeres Warten zu ihrem eigenen Wohle auf die Probe gestellt.

Die Leute fragten das Kind schon, ob es nicht besser wäre, das Tanzen zu verbieten, aber Conchita antwortete, wie ihrem Tagebuch zu entnehmen ist: „Ob sie tanzen oder nicht, es wird auf alle Fälle geschehen. “ Bei Einbruch der Dunkelheit wurden die Leute schon recht ungeduldig. Nicht zuletzt, weil sie meinten, dann nichts mehr von dem angekündigten Wunder sehen zu können. Conchita aber schrieb in ihr Tagebuch: „Ich war ohne Sorge, weil der Engel und die Jungfrau mir das Wunder versprochen hatten. Niemals haben der Engel oder die Jungfrau etwas Unrichtiges gesagt, etwas, das geschehen sollte und dann nicht eintraf. “ Niemals ..., eine Erfahrung zur Unterscheidung der Geister, die zeitlos der göttlichen Offenbarung Vorbehalten ist.

Gegen 22.00 Uhr hatte sie dann nach ihren Aufzeichnungen den ersten Anruf und ungefähr um 24.00 Uhr den zweiten. Um 1 Uhr nachts verließ sie nach dem dritten Anruf, bereits in Ekstase, ihr Zimmer, kam die Treppe herunter, ging aus dem Haus und in einem ekstatischen Gang schnellen Schrittes, aber in andächtiger würdiger Haltung, etwa 50 Meter weit um die nächste Hausecke, um dann zwischen zwei Häusern auf die Knie zu fallen. Dicht gedrängt standen die Leute um sie herum und wenige Taschenlampen waren auf ihr Gesicht gerichtet. Nachdem sie den Engel gesehen hatte, forderte er sie auf, das Confiteor zu beten. Er sagte ihr, sie solle die Zunge solange nicht in den Mund zurückziehen, bis er gegangen und die Heilige Jungfrau gekommen sei. Als diese kam, sagte sie ihr sogleich, daß immer noch nicht alle glauben würden.

So ereignete es sich aus der Sicht Conchitas. Wie aber wurde es von den Umstehenden wahrgenommen?

Unter den Personen, die dicht dabei standen waren Pepe Diez aus Garabandal, Benjamin Gomez aus Pesues und auch Alejandro Damians aus Barcelona. Letzterer hatte von seinem Vetter, der wegen einer Verhinderung nicht selbst nach Garabandal gehen konnte, eine 8 mm Filmkamera mitgegeben bekommen, um für ihn dort zu filmen. Von der Bedienung der Kamera hatte er jedoch keine rechte Ahnung. Er stand unmittelbar in einem Abstand von ca. einem halben Meter vor Conchita und sah, wie sie ihre Zunge heraushielt. Plötzlich wurde ein weißes Licht auf ihrer Zunge sichtbar, das sich zu einer Hostie formte. Während er noch fassungslos darauf starrte, kam ihm plötzlich die Kamera an seinem Handgelenk in den Sinn. Er richtete sie auf das Gesicht des Mädchens und betätigte den Auslöser solange, bis Conchita die Zunge in den Mund zurückholte, ohne damit zu rechnen, daß der Film überhaupt belichtet wurde. Das zweite Wunder ereignete sich für ihn dann, als der Film entwickelt war und genau 69 Bilder belichtet waren, worauf man das Phänomen gut erkennen konnte.


Eines dieser Bilder vom „Hostienwunder in starker Vergrößerung,
aus dem 8 mm Schmalfilm von Alejandro Damians.

Benjamin Gömez, ein derber, aber gütiger Mann, berichtete mit seinen einfachen Worten, daß er ebenfalls unmittelbar bei Conchita stand und gesehen habe, wie die Hostie sich scheinbar sogar noch vergrößert habe, während sie auf der herausgehaltenen Zunge lag. Er sagte, daß sie mit eigenem hellweißem Licht leuchtete, nicht vom Schein der Taschenlampen, so, wie wenn die Sonne schräg auf ein Schneefeld fällt und dieses ganz hell wird. Das Licht habe aber die Augen nicht geblendet, es sei eher weicher Natur gewesen. Man könne ihn dafür einsperren, sagte er noch viele Jahre später, als der Autor ihn noch einige Monate vor seinem Tode mit seinem Tonbandgerät und Freunden besuchte. Er habe sich nicht getäuscht und alle anderen Anwesenden hätten es ja auch gesehen.

Für Pepe Diez, der mit seiner Taschenlampe ständig auf das Gesicht leuchtete, und der ebenfalls weniger als einen Meter von Conchita entfernt stand, kommt eine eigene Handlung des Mädchens überhaupt nicht in Betracht. Lieber lasse er sich die Hand abhacken, als daß er sagen würde, sie habe sich die Hostie selbst auf die Zunge gelegt. Das sei ganz ausgeschlossen, denn sie habe die Hände, vor und während die Hostie sichtbar wurde, nicht ein einziges Mal zum Gesicht bewegt.

Conchita aber betete nach dem Empfang der heiligen Kommunion das ,Seele Christi heilige mich’, wie es ihr der Engel aufgetragen hatte. Danach entfernte sie sich von diesem Ort, ohne mit jemandem zu sprechen. Später erfuhren die Anwesenden, daß die Ekstase danach noch über eine Stunde angedauert hatte.

Wenn man über das Geschehen bei diesem Wunder noch eine Weile nachdenkt, so tritt klar zutage, daß wiederum das zentrale Geheimnis katholischen Glaubens im Mittelpunkt steht, die heilige Eucharistie. Nicht die Person der Erscheinung, noch irgend ein spektakuläres Ereignis, sondern schlicht und erhaben zugleich „Jesus“, der in der heiligen Hostie den Mittelpunkt dieses wunderbaren Geschehens bildet. Seine geheimnisvolle Gegenwart ist umstrahlt von einem ebenso geheimnisvollen wie symbolhaften Licht, welches ausgereicht hat, um in der Dunkelheit dieser Nacht ein Stück Film zu belichten. Sagte er nicht von sich:

„Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht im Finsteren gehen, sondern das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12)?

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DIE ANRUFE UND DIE ANKÜNDIGUNG DES ’’MILAGRUCU”
Aus den Buch: Maria erscheint in Garabandal.  © Alle Rechte vorbehalten

Am 2. Juli 1962 begab ich mich nach Garabandal in der Absicht, dort vier Tage zu bleiben. So geschah es auch, und ich kehrte erst am Abend des 5. Juli zurück.

Am Nachmittag des 2. Juli war ich mit den Seherinnen bei den Kiefern. Sie spielten bei den Bäumen, während ich in ihrer Nähe saß und mich freute, ihr Glück festzustellen. Sie spielten mit ganzer Hingabe und waren dabei so normal wie bei allem, was sie unternahmen, sei es in der Schule, in der Kirche, bei den Feldarbeiten, daheim. In diesem Augenblick war ihr Glück gleich dem, das sie empfanden, aber zu verstecken suchten, wenn sie ihre berühmten ’’Anrufe” hatten, von denen ich noch etwas sagen muß, bevor ich weiter berichte.

Diese ’’Anrufe” waren mystische Ankündigungen, die sie in ihrem Innern erschaudern ließen. Um sie nicht äußerlich Sichtbarwerden zu lassen, weil dann ihre Umgebung etwas hätte ahnen können, bemühten sie sich, sie geheimzuhalten, und die geheimnisvollen Wirkungen, die sie in ihnen auslösten, den Blicken anderer zu entziehen. Aber jene, die auf Grund verschiedener Besuche in Garabandal einige Erfahrung mit den Ekstasen hatten, merkten bald, was los war. Sie wußten, daß es drei Anrufe gab, und daß beim dritten die Erscheinung unmittelbar bevorstand. Es stimmt aber auch, daß die Mädchen gewissen, von ihnen ausgewählten Personen vertrauliche Mitteilungen machten und ihnen im entscheidenden Moment sagten: ’’Ich habe einen Anruf’ oder ’’Der zweite Anruf ist schon gekommen ...”

Auf einem 8 mm Film der ersten Erscheinungen kann man die Art freudiger Nervosität zu einer Zeit leicht erkennen, da nur wenige Menschen etwas von diesen ’’mystischen Ahnungen” wußten. Man sieht darauf auch die beiden Brüder Andreu, zwei Jesuiten. Es scheint, daß der Film am Tage oder besser am Vorabend des Todes von Luis, des einen der beiden Brüder, aufgenommen wurde. Von diesem Film existieren viele Kopien auf der ganzen Welt. Trotz ihres Versuches, sie zu verbergen, leuchtet die innere Freude der Mädchen nach außen. Obwohl sie noch nicht in Ekstase sind, kündet ihr äußeres Verhalten sie an, denn es ist ganz verschieden von dem im Normalzustand.

Nach dieser Abschweifung vom Thema, die eigentlich nur eine halbe ist, weil die Freude der Kinder die gleiche wie bei den Anrufen war, kehre ich zur Szene bei den Kiefern zurück.

Plötzlich löst sich Conchita von der Gruppe, nähert sich mir, und ohne Einleitung erklärt sie mir unvermutet:
— Herr Pfarrer, ich werde Ihnen sagen, worin das Wunder des Engels bestehen wird!

Neugierig, sicher, aber bestrebt, meine Gefühle nicht durchschimmern zu lassen, gebe ich ihr zur Antwort:
— Conchita, wenn es sich um ein Geheimnis handelt, dann darfst du es mir nicht sagen.

Dann sehe ich sie zu den drei ändern zurückkehren, wie um sich mit ihnen zu besprechen.

Und alle drei stimmten zu, ohne den Ort, wo sie waren — den Kreis, der ’’Die Kiefer der Jungfrau” genannt wird — zu verlassen:
— Ja, wir werden es ihm sagen.

Da erhob ich mich:
— Gut, aber ihr werdet eine nach der ändern reden.
Kommt hierher, aber nur eine nach der anderen.
— Conchita sprach zuerst; dann kamen ihre übrigen Gefährtinnen, eine nach der ändern. Das anvertraute Geheimnis war das gleiche:
— Man wird ”la Forma” sehen.

Mit anderen Worten: ’’Wenn der Engel uns die Kommunion gibt, hat man bis jetzt die Hostie nie auf der Zunge gesehen. Bald wird es nicht mehr so sein, man wird sie sehen.”

Jetzt, da wir Conchitas Tagebuch kennen, ist alles für alle klar. Ohne daß eine mir angekündigt hat, daß Conchita allein das Ziel dieser Gunst sein würde, und ohne mir ein genaues Datum anzugeben; zu einem Zeitpunkt, da noch niemand wußte, worin dieses ’’milagru- cu”, dieses kleine Wunder, wie Conchita es nannte, bestehen würde, und ohne auch nur im geringsten so etwas erwartet zu haben, war ich in das Geheimnis der vier Seherinnen eingeweiht worden. Ich wußte, daß der Tag kommen würde, wo die Anwesenden mit eigenen Augen eine geweihte Hostie auf der Zunge derjenigen sähen, die sie empfinge.

Das geschah am Nachmittag des 2. Juli 1962 bei den Kiefern. Zu diesem Zeitpunkt kannte auch Conchita selber das genaue Datum noch nicht. Sie sprach nicht mehr davon, obwohl ich Garabandal erst am 5. Juli verlassen mußte, um gegen Abend zu meiner Pfarrei in Barro zu gelangen. Obwohl ich als erster über die Natur dieses Wunders in Kenntnis gesetzt worden war, wußte ich darüber nicht mehr und konnte auch bei der Begegnung mit dem Engel in der Nacht vom 18. auf den 19. dieses Monats nicht anwesend sein.

Das ’’Milagrucu” geschah trotz Conchitas momentaner Enttäuschung, und es ist sinnvoll, den Bericht in ihrem Tagebuch zu lesen. Das war ein ’’großes” Wunder. Die Augenzeugen waren zahlreich in dieser denkwürdigen Nacht. Dutzende gaben Namen und Adresse an und versicherten, daß man sich auf ihr Zeugnis berufen könne. Es genügt, in dieser Beziehung Don Valentin oder Dr. Ortiz aus Santander zu befragen. Unter denen, die es ’’wirklich gesehen haben”, fand sich in diesem Augenblick niemand, der das Gegenteil behauptet hätte.

Conchita hatte dem Bischof geschrieben, um ihm zu sagen, daß er an diesem Tag im Dorf anwesend sein müsse, ebenso Herrn Odriozo- la, einem Priester und Mitglied der Kommission. Weder der eine noch der andere beantworteten die Einladung, und der Vertreter, der sie ersetzte, sah das Wunder nicht mit eigenen Augen, weil das Gedränge ihn daran hinderte.

Wer wird sich darüber wundem ? Gott allein stellt die Bedingungen. Jene, die namentlich zum Wunder gerufen wurden, fehlten, jene, die hätten anwesend sein müssen, glänzten durch Abwesenheit. Die Tür des Ordinariates hatte sich dem Licht verschlossen . . .

Zudem verbreiteten einige Kleriker seit diesem außerordentlichen Ereignis das Gerücht, daß alles Betrug sei, und da und dort wurden die absurdesten Erklärungen herumgeboten . . .

Wir raten jedem ab, den qualifizierten Augenzeugen dieses Wunders der ’’Forma” zu widersprechen. Diese waren an Ort und Stelle, haben es ’’mit eigenen Augen gesehen”, verfaßten ihre Berichte und sind bereit, sich verbrennen zu lassen, um die Echtheit dieser Tatsache zu bezeugen.


DIE MYSTISCHEN KOMMUNIONEN

Am Anfang der Erscheinungen befaßte sich der Engel (es handelt sich immer um den Erzengel Michael) selbst mit der Vorbereitung der Kinder auf den Empfang der heiligen Kommunion.

Nachdem er sie davon in Kenntnis gesetzt hatte, gab er ihnen zuerst nicht konsekrierte Hostien, um ihnen zu helfen, in sich die erforderliche Disposition zu erlangen, die für ein solches Sakrament erforderlich ist. Dann sagte er ihnen, daß er ihnen wirklich konsekrierte Hostien geben werde, und er gab sie ihnen. Er brachte sie in einem goldenen Ciborium.

Es scheint, daß Conchita und Loli später allein kommunizierten. Conchita bei den Kiefern, beim Viereck, unter dem Vordach der Kirche. Loli an den gleichen Orten, außer bei den Kiefern. Ich glaube es wenigstens, denn ich bin nicht auf dem laufenden, ob Loli von dem Momentan, als nur noch diese beiden Seherinnen aus der Hand des Engels die Kommunion empfingen, auch noch bei den Kiefern kommuniziert hat.

Es handelt sich jedesmal um ’’mystische Kommunionen”, das heißt außer Conchita und Loli (vorher auch den beiden ändern), konnte niemand die Hostie selbst sehen.

Aber man sah und hörte das übrige sehr gut: sie machten das Kreuzzeichen, beteten das Confiteor, sprachen ein wenig mit dem Engel, streckten die Zunge heraus, schlossen den Mund, falteten die Wangen, schluckten die Hostie hinunter, beteten das Danksagungsgebet des heiligen Ignatius ’’Seele Christi”.

Nach dem Empfang der heiligen Kommunion war auch die Ekstase zu Ende, die kaum mehr als zehn Minuten gedauert hatte.

Ich habe zahlreiche mystische Kommunionen Lolis gesehen, aber nur eine bei Conchita. Ich habe davon viele Fotos aufgenommen. Alle unter dem Vordach der Kirche, außer jener von Conchita. Ich erinnere mich, sie ersucht zu haben, den Engel zu bitten, die Ekstase möge an einem Ort unter dem Vordach der Kirche stattfinden, von wo aus ich eine gute Aufnahme machen könne. Leider fand sie dort statt, wo ich es am wenigsten erwartet hatte. Das Kind fiel auf die Knie und streifte dabei sogar die Kirchentür, und für meine Aufnahme, die ich immer noch besitze, mußte ich die Treppe hochsteigen, die zum Turm führt. Ich stand im Halbdunkel und hatte die blendende Sonne vor mir. Und so geschah es auch jedesmal mit Loli, ich mußte immer mit sehr starkem Gegenlicht arbeiten.

Ich fragte die Kinder, wie der Engel ihnen die Kommunion reichen könne, da er sie selber ja nicht konsekrieren konnte. Sie leiteten meine Frage an ihn weiter, und er gab zur Antwort, daß er sie aus den Tabernakeln der Erde nehme. Ich stellte dann auch fest, daß der Engel ihnen die Kommunion nicht reichte, wenn der Pfarrer Don Valentin oder ein anderer mit der Seelsorge betrauter Priester anwesend war und seine Funktionen ausübte. Das ist das Resultat einer Untersuchung, die ich eine Zeitlang durchgeführt und entsprechend kontrolliert habe. Sie gibt auch das Recht zur Antwort auf die folgende Frage: Wie ist es möglich, daß der Engel in einem Dienst eine Rolle spielt, der nicht der seine ist und seiner Natur nicht entspricht? Er erfüllt diesen Auftrag als außerordentlicher Bevollmächtigter, wenn es dem ordentlichen Bevollmächtigten nicht möglich ist, ihn selber auszuführen; aber nie bei einer anderen Gelegenheit.
 

EINE MYSTISCHE KOMMUNION CONCHITAS BEI DEN KIEFERN

An einem Tag im Monat August 1962 hatte Don Valentin, der selber in Cosio im Tal geblieben war, uns, das heißt Don Luis Retenaga de Renteria-San-Sebastian-Ville, einem anderen baskischen Priester wie er und mir, erlaubt, in der Dorfkirche die heilige Messe zu feiern, aber unter der ausdrücklichen Bedingung, daß das bei verschlossenen Türen und ohne Teilnahme anderer Leute zu geschehen habe.

Pater Retenaga feierte die erste Messe, ich die zweite, und ich diente bei derjenigen des baskischen Mitbruders.
Im Gebet bat ich die Jungfrau:
— Heilige Gottesmutter, laß den Engel Conchita die Kommunion reichen, wenn wir sie nicht geben können. Gib uns dadurch den Beweis, daß die mystischen Kommunionen echt sind.
Du weißt so gut wie ich, daß diese Mädchen einen wahren Hunger nach der Kommunion haben, daß sie aber infolge ihrer Arbeiten nicht immer Gelegenheit dazu haben.

Nach einem Moment bemerkte ich, daß vor der Kirche einige Leute diskutierten. Aus dem Lärm und den Kommentaren, die sie abgaben, war es klar, daß ihre Zahl zunahm. Sie versuchten einzutreten, rissen an der Tür und blieben dann draußen unter dem Vordach und plauderten.

Ich wandte mich zum zweiten Mal an die Jungfrau:
— Mutter, mach es mir möglich, diese Kirche zu verlassen, um Conchita mitzuteilen, daß sie nach der letzten Messe kommunizieren kann.

Daraufhin fing ich an, andächtig drei Ave Maria zu beten. Hatte ich noch Zeit, das dritte zu beenden? Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber es wurde mir plötzlich bewußt, daß der Lärm draußen wie durch einen Zauber aufgehört hatte. Auf den Zehenspitzen ging ich zur Tür und schaute durch das Schlüsselloch: Es war niemand mehr da. Ich öffnete vorsichtig und wagte einen Blick auf die Steinbank an der Kirchenmauer: Keine lebendige Seele mehr. Ohne Zaudern eilte ich auf den Weg, der zum Haus von Mari-Cruz führte, um dann in das Sträßchen zu Conchitas Haus einzubiegen. Auch hier war niemand. Alles gelang mir nach Wunsch. Immer noch eilend, gelangte ich zu Aniceta: sie bereitete gerade die Körbe für den Esel, der Conchita mit der Mahlzeit für ihre Brüder auf den Berg hinaufbringen sollte.

— Aniceta, Aniceta, wo ist Conchita?
Sie hob den Kopf, und mit einem harten Blick und — milde gesagt
— in schroffem Ton gab sie mir zur Antwort:
— Ihr Priester seid im Begriff, meine Tochter zu verderben. Ich weiß nicht, wie lange sie schon mit einigen von euch bei den Kiefern droben ist. Und sie sollte doch ihren Brüdern, die sicher Hunger haben, die Mahlzeit bringen.
— Ich bin gekommen, um Conchita zu sagen, daß wir ihr jetzt die Kommunion reichen könnten, wenn sie sie empfangen will. *

Die Zeit reichte nicht, den Satz zu vollenden.
— Kommunizieren, kommunizieren! Die Pflicht kommt vor der Andacht. Punkt! Schluß! Es wäre besser gewesen, sie hätte den Brüdern, die sicher ungeduldig warten, das Essen gebracht!

In diesem Augenblick kam Conchita. Sie war begleitet von drei Priestern, die mir, im Gegenlicht betrachtet, Karmeliter zu sein schienen.

Aniceta tadelte das Kind hart. Bescheiden, mit gesenktem Kopf, wagte dieses zu sagen:
— Der Engel hat mir nämlich die Kommunion gereicht. . .
— Der Engel? Der Engel? murmelte Aniceta, ganz aus der Fassung gebracht Also gut, dann geh jetzt, es ist Zeit für die Mahlzeit deiner Brüder.

Warum schaute Aniceta mich unmittelbar an? Wer kann das sagen?
Auf jeden Fall habe ich sie sehr in Verlegenheit bringen müssen, weil ich meine Freude nicht verheimlichen konnte. Ich war nur allzu glücklich und dankte der Jungfrau sofort, daß sie mir die beiden Beweise geliefert hatte, die ich von ihr bezüglich der Echtheit der mystischen Kommunion erbeten hatte, und auch dafür, daß sie mich so schnell und auf unerwartete Art erhörte.

Aniceta und mir blieb nur noch übrig, die neu angekommenen Gäste anzuhören, die darauf brannten, das zu erzählen, was sich soeben bei den Kiefern ereignet hatte.

— Aniceta, täuschen sie sich nicht. Wir sind keine Priester, sondern Barmherzige Brüder vom heiligen Johannes von Gott. Niemals hätten wir uns ein außerordentlicheres Ereignis erhoffen können als das, welches wir erlebt haben. Hören Sie!

— Wir sind vorgestern in Celorio de Llanes angekommen, um an den Exerzitien teilzunehmen, die heute abend um 21.30 Uhr beginnen. Weil wir noch Zeit hatten, entschlossen wir uns, nach Garabandal zu kommen. Wir waren vier, aber in letzter Minute hat einer abgesagt. Ein Auto hat uns von Celorio nach Cosio gebracht, von wo aus wir mit einem Jeep weitergefahren sind. Da wir Ihr Dorf nicht kannten, sind wir sofort zu den Kiefern hinaufgegangen. Plötzlich tauchte ein Mädchen auf, begleitet von ganz kleinen Kindern. Wir wollten mit ihr unsern Imbiß teilen, aber sie sagte zu uns:

— Nein, der Engel wird mir gleich die Kommunion reichen. Es war Mttag.

Wir hatten uns noch nicht erholt von der Überraschung über eine solche Antwort, als sie vor uns, wie vom Blitz getroffen, in Ekstase auf die Knie fiel, den Kopf stark nach hinten geworfen. Wir hatten einen Fotoapparat, aber wußten nicht so recht, wie man ihn bedient. Einer von uns hat trotzdem damit gemacht, was er konnte. Wir haben also einer mystischen Kommunion in ihrem ganzen Ablauf beigewohnt, was wir noch nie gesehen hatten.

Während ihrer Ekstase kam das Mädchen, hob unsere Skapuliere hoch und stellte sie, eines nach dem ändern, der Erscheinung vor. Dabei sagte die Jungfrau ihr den genauen Namen dessen, der es trägt. Stellen Sie sich den unfaßbaren Eindruck vor, den wir empfanden.

Darauf sagte sie zu uns:
— Ich habe Botschaften für jeden von Euch erhalten. Aber ich habe noch nicht die Erlaubnis, sie Euch mitzuteilen. Bei der nächsten Erscheinung werde ich die Jungfrau darum bitten.
Nun mischte ich mich ein:
— Brüder, welches Glück ist Euch zuteil geworden. Ihr habt bei Taglicht sehen können, was bei Nacht nur schwer zu unterscheiden gewesen wäre. Für gewöhnlich finden die Erscheinungen nachts statt, nachdem bei Einbruch der Nacht der Rosenkranz in der Kirche gebetet ist. Wir verfügen dann über das Licht der Taschenlampen. Dazu wird man gestoßen, weil alle Anwesenden etwas sehen wollen. Ihr könnt sehr zufrieden abreisen, da Ihr zudem Eure Beweise in Eurem Fotoapparat tragt. Wundert Euch darüber: Wenn Ihr die Nacht hättet abwarten müssen, wäret Ihr nicht mehr rechtzeitig zum Beginn Eurer Exerzitien in Celorio de Llanes zurückgekehrt.

Diese guten Barmherzigen Brüder vom heiligen Johannes von Gott waren voll einer Meinung mit mir. Sie versprachen mir, einige Kopien ihrer Aufnahmen zu senden.

Sie verabschiedeten sich von Aniceta mit der Bitte, Conchita daran zu erinnern, daß sie ihnen die Botschaften zukommen lasse. Sie lehnten es aber bewußt ab, ihnen ihre persönlichen Adressen zu geben. Ich weise auf diese mir wichtig scheinende Tatsache hin, denn die von der Seherin gesandten Botschaften erreichten ihr Ziel trotzdem. Die Brüder haben auch nicht vergessen, mir die Fotos zuzusenden, und ich bewahre sie mit großer Ehrfurcht auf.

Dieser Tag brachte mir viele Erlebnisse in kurzer Zeit. Nach dem Weggang der Brüder sagte ich Aniceta auf ihre fragenden Blicke zum Abschluß:

— Sie wissen, Aniceta, ich habe dem Wunder der Hostie vom 18./19. Juli nicht beiwohnen können. Heute hat mir die Jungfrau über die Echtheit der mystischen Kommunionen solche Beweise geliefert, daß ich von ihnen mehr beeindruckt bin, als wenn ich das Wunder selbst gesehen hätte.
— Herr Pfarrer, Sie setzen mich in Erstaunen.
— Aniceta, es ist dennoch wahr.

Aus den Buch: Maria erscheint in Garabandal.
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ZWEI ZEUGEN DES HOSTIENWUNDERS

Unsere beiden Freunde, der Herr Pfarrer von Barro und sein aufopferungsvoller Übersetzer haben unseren Berichten die Krone aufgesetzt. Sie schenken uns ein Zeugnis von höchster Bedeutung bezüglich des Wunders der ”Forma”, des großen Wunders der Hostie, die in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli 1962 auf Conchitas Zunge sichtbar war.

Dieses erstrangige Ereignis haben wir im 20. Kapitel des Buches ”L’Etoile sur la Montagne” (”Der Stern auf den Bergen”) beschrieben. Verzeihen Sie uns, wenn wir Sie bitten, es nochmals zu lesen.

* * *

Bevor ich weiterschreibe, möchte ich nochmals meinen treuen Freund, Pepe Diez, einen der Maurer des Dorfes, begrüßen. Das gelingt mir am besten, wenn ich eines der Gespräche wiedergebe, die wir beiden mehr als einmal geführt haben.

— Pepe, sind Sie von der Kommission aus Santander gerufen worden?
— Nie, Herr Pater.

— Aber das ist doch unglaublich?
— Das ist die reine Wahrheit.

— Wie kann man erklären, daß man Sie nie gerufen hat?
— Weil ihnen das nicht paßt.

— Wie bitte?
— Herr Pater, es paßt dieser Kommission nicht, die wirkliche Wahrheit zu erfahren.

* * *

Ich brauchte Zeit, um mich zu erholen, denn ich selber hatte den Gerichtsschreiber in einem Restaurant in Santander in Gegenwart des Kanonikus (Domherr) Odriozola, von dem im Kapitel 34 des ”Stern im Gebirge” die Rede ist, noch nicht unter die Lupe genommen.
Nachdem mein Erstaunen sich gelegt hatte:

— Pepe, würden Sie einen Eid leisten, vor Gott bezüglich des Wunders der ”Forma” schwören?
— Sicher.

— Ganz sicher?
— Herr Pater, ich bin nur ein armer Arbeiter. Jeden Tag gehe ich nach Cosio hinunter zur Arbeit und kehre erschöpft zurück. Täglich bei jedem Wetter. Zudem habe ich, wie Sie wissen, eine zahlreiche Familie.

— Und?
— Also, ich schwöre vor Gott, und ich bekräftige die Wirklichkeit des Wunders der "Forma”. Man kann mir die rechte Hand abhauen, und ich werde mit der linken Weiterarbeiten.

* * *

Wenn die ganze Welt nach diesen Äußerungen nicht verblüfft ist über die Haltung Santanders, dann nur, weil sie keine Kenntnis hatte von dem genauen Bericht des Pfarrers von Barro vom 22. August 1961 über die Kommission . Und auch weil sie nicht weiß, daß die Kommission das Zeugnis, das wir leisten werden, mit dergleichen Bosheit ignoriert.

* * *

Obwohl das Zeugnis von Pepe Diez, dem Maurer des Dorfes, das wichtigste ist von allen, die bekannt gemacht wurden, gibt es noch einen anderen Zeugen des Wunders der ”Forma”, den Aniceta sehr liebt und von dem sie mir erzählt hat: Benjamin Gomez.

Es war seit langem mein Traum, ihn kennenzulernen.
Wie ließ sich das bewerkstelligen? Durch die Vermittlung einer seiner Verwandten in Garabandal, die, überlegt und zurückhaltend, Mutter einer großen Familie ist und Josefina heißt.
Wie alle Einwohner Garabandals hat auch sie vielen Erscheinungen beigewohnt. Etwa zehnmal hat die Jungfrau die Seherinnen während der Ekstase zu ihr geführt. Sie besitzt eine wirkliche Schatzkammer mit Gegenständen, die von der Erscheinung geküßt worden sind. Eines Tages werden ihre Erinnerungen wie auch diejenigen so vieler Männer und Frauen bekannt werden, welche die klerikale Weisung über das ”Mundhalten” am Sprechen hindert.
Ich danke hier Josefina, daß sie mich in ihr kleines Nachbarhaus zu Benjamin Gomez geführt hat.

* * *

Wer ist Benjamin Gomez?
Fragen Sie ihn selbst! Er wird Ihnen offen ins Gesicht schauen und Sie dann mit seinem Blick von oben bis unten messen. Wenn er überzeugt ist, daß Sie sein ganzes Vertrauen verdienen, wird er Sie in sein gemütliches kleines Haus einladen, das er im Dorf einrichten ließ, um dort die schönere Jahreszeit zu verbringen. Und dort wird er Ihnen sein Herz öffnen.

Wer ist Benjamin Gomez?
Groß, mager, den Rücken leicht gebeugt, in den sechziger Jahren, mit einer tiefen, etwas heiseren Stimme, die jedes Wort abwägt. Er ist Landwirt aus dem etwa 30 km von Garabandal entfernten Pesues; er hat viel gearbeitet, seine Pensionierung ist der Lohn für zähe Arbeit, die seine Gesundheit angeschlagen hat. Ein intelligenter Landbewohner, von dem man den Eindruck hat, daß er sein Leben damit verbrachte, über alles nachzudenken. Seine natürliche Zurückhaltung verbirgt ein goldenes Herz, das seine Liebe zur Wahrheit Ihnen öffnet.

Er hat mich ermächtigt, seine Aussage, die er in aller Einfachheit dem Tonband des Paters Ramon Andreu anvertraut hat, zu veröffentlichen. Er möge mir auch erlauben, Ihnen zu helfen, ”ihren Platz (den Platz der Aussage) in seinem Herzen zu finden”, indem ich Ihnen das zusammenfasse, was ich glaube, Ihnen von unserem ersten Gespräch bekanntgeben zu dürfen.

* * *

Herr Pater, ich hatte Schwierigkeiten mit meinem Pfarrer gehabt, den ich jedoch sehr gern mochte. Ich sage Ihnen da nichts Neues: Ich habe es wie alle anderen gemacht, ich habe mich von der religiösen Praxis femgehalten. Als die Erscheinungen begannen, hatte ich schon seit zwanzig Jahren nicht mehr gebeichtet. Sehen Sie, zu welcher Art Leute ich gehörte?

— Ja, Benjamin, ich sehe die Art und alle ihre Konsequenzen.
— Ich habe all das gesehen, was Josefina ihnen bezüglich des Wunders der ”Forma” und anderer Ekstasen erzählt hat, darunter eine unglaubliche Levitation (Erhebung vom Erdboden). Das hat mich gezwungen, Tag und Nacht darüber nachzudenken. Gott hatte die Güte, mir das Licht zurückzugeben, und ich habe mein Gewissen in Ordnung gebracht.

— In Pesues?
— Nein, ich wollte, daß das hier in Garabandal geschah.
— Meine Gesundheit ist zuweilen etwas anfällig, wie Sie das heute feststellen können. Das hat mich einen großen Kampf gekostet, aber schließlich habe ich begriffen.

— Was begriffen, Benjamin?
— Daß ein Christ auf Erden den Mut haben muß zu leiden.
— Besonders wenn diese Erde wie diese hier die von der Jungfrau privilegierte Erde ist.
— Ja, Herr Pater. Und wenn die Welt das ist, was sie nun geworden ist.

— Was willst du damit sagen?
— Man darf die Jungfrau nicht allein lassen, wenn Sie zu uns kommt und versucht, die Menschheit zu retten.

— Führen Sie das zu Ende, Benjamin.
— Ich glaube, in meinem Innern jetzt verstanden zu haben. Ich werde in diesem Dorf wenigstens in der guten Jahreszeit wegen meiner Gesundheit wohnen. Ich möchte bei Ihr wohnen, Sie dazu bewegen, meine Vergangenheit zu vergessen, und Sie in Ihrer Einsamkeit trösten. . . .

* * *

Bleiben wir hier stehen. Der Rest ist das Geheimnis zwischen Gott und Benjamin.
Wenn Sie in das kleine Dorf gehen oder dorthin zurückkehren, wo es unmöglich ist, einander nicht zu begegnen, werden Sie ganz sicher Benjamin Gomez antreffen. Legen Sie Ihre Hand in die seine, die ebenso groß wie aufrichtig ist. Sie werden die Furchen in seinem Gesicht sehen: Sie leuchten. Seine schönen Augen, die so brüderlich geworden sind, werden Ihnen zulächeln. Verweilen Sie bei ihm. Sie werden bald spüren, daß diese außerordentliche Seele die Last der sündigen Menschheit — zusammen mit der Gottesmutter vom Berge Karmel — großmütig und treu trägt. Ahmen Sie ihn nach, denn das ist einer unserer Vorbilder, weil er die großartige Gnade besitzt, von sich nichts zu halten.

M. Laffineur +
 

Aus den Buch: Maria erscheint in Garabandal.
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