Das angekündigte
Strafgericht
Ankündigung:
Conchita teilt uns die Ankündigung des
Strafgerichtes und des Großen Wunders mit folgenden
Worten mit:
”Die Allerheiligste Jungfrau hat mir ein
Großes Wunder angekündigt,
das Gott, Unser Herr, durch Ihre Vermittlung wirken
wird.
Das Strafgericht ist sehr,
sehr groß, wie wir es verdienen,
gleicherweise wird auch das Wunder groß sein, wie
die Welt es nötig hat.
Mir hat die Jungfrau das Datum des
Wunders angegeben, und Sie hat mir gesagt, worin es
besteht.
Und acht Tage vorher darf ich es offenbaren,
damit alle hierhin kommen.
Der Papst wird es dort sehen, wo
er sich befindet, und Pater Pio (le "Padre” Pio).
Die Kranken,
die dem Wunder beiwohnen, werden geheilt werden. Die
Sünder werden sich bekehren, und für diejenigen, die
das Große Wunder sehen, wird es keinen Zweifel
geben, daß Gott, Unser Herr, es durch die
Vermittlung der Jungfrau vollbringen wird.” |
Von den drei angekündigten großen Ereignissen
ist das letzte ohne Zweifel das folgenschwerste, das
Strafgericht, von dem Maria bereits bei ihren ersten
Besuchen in Garabandal zu den Kindern sprach. Sicherlich
konnten sie damals die Bedeutung dieses für die ganze
Menschheit einschneidenden Ereignisses nicht erkennen. Die
Heilige Jungfrau sprach zu ihnen darüber sehr liebevoll und
war darauf bedacht, daß ihre lauteren Gemüter nicht durch
sinnlose Furcht überfordert wurden. Trotzdem hat es sie
ungeheuer bewegt, denn das geht auch aus der in kindlicher
Sprache abgefaßten ersten Botschaft hervor, in der die
Mädchen zweimal dieses Strafgericht ansprachen. Die Kinder
erlebten auch eine zwei Abende umfassende Vision des
Strafgerichtes, von der im nächsten Kapitel die Rede ist.
In der zweiten Botschaft erfahren wir, warum
uns mit dem Ruf zur Umkehr ein Strafgericht angekündigt
wird. „... Wir müssen durch unsere Anstrengungen dem Zorne
Gottes über uns entgehen ..." Dem Zorne Gottes, weil wir
gefehlt haben, und sie spricht vom Kelch, der überläuft, und
der nach biblischer Auffassung der Kelch oder die Schale (la
copa) des Zornes Gottes bedeutet. Weiter sagt sie, daß diese
hier die letzte Warnung ist. Auch das führte schon
angesichts der in neuerer Zeit bekannt gewordenen
Marienerscheinungen zu Mißverständnissen. Sie sagte nichts
darüber, ob sie auch noch an anderen Orten ihre mütterlichen
Mahnungen aufs neue in Erinnerung rufen werde. Fest steht
nur, daß sie nichts unversucht läßt, um uns, die Menschheit,
von einem verhängnisvollen von Gott abgewendeten Weg
zurückzurufen, einem Weg der ins Verderben führt. Das ist
ihre frohe Botschaft, daß wir angesichts des ins Gigantische
aufgetürmten Schuldberges vor Gott doch noch gewarnt werden
vor dem Verderben. Wahrhaft eine frohe Botschaft, denn sie
betrifft unser ewiges Heil.
Warum überhaupt ein Strafgericht? Warum eine
solche Drohung, möchte man einwenden. Prof. Dr. Hermann
Menge hat in seiner Übersetzung der Heiligen Schrift bei der
rätselhaften Stelle im Matthäus-Evangelium Kapitel 24, Vers
28, „denn wo das Aas (= ein verendetes Tier) liegt, da
sammeln sich die Geier“ in einer Fußnote erklärend vermerkt:
„Sinn des Ausspruchs: wie die Geier sich da einstellen, wo
etwas zur Vertilgung Reifes vorhanden ist, so wird auch der
Menschensohn mit seinem Strafgericht da erscheinen, wo der
Zustand der Menschheit es notwendig macht.“ Das schrieb er,
ein evangelischer Sprachwissenschaftler, der sich vom
Heiligen Geist nach seiner Pensionierung zur Übersetzung der
Bibel gedrängt sah, sicherlich ohne von einer marianischen
Prophetie angeregt worden zu sein, bereits im Jahre 1926.
(Übrigens eine sehr empfehlenswerte Übersetzung der Heiligen
Schrift, die sich durch Frömmigkeit und Begriffstreue
besonders auszeichnet und auch für katholische Christen
einen wortgetreuen Text bietet.) Aus der Verschmelzung
seiner Persönlichkeit mit dem Wort Gottes hatte er diese
Erkenntnis gewonnen, die ansonsten in Kommentaren zu diesem
Evangelium nicht zu finden ist. In der Tat bringt er das
Problem damit auf den Punkt, und man erkennt, daß das Wort
Gottes zwar eine unvergleichliche Frohbotschaft für die
Menschen ist, zugleich aber auch das Wehe enthält, das dem
Menschen im Spannungsfeld zwischen Gott und seinem
Widersacher die Grenzen für sein Handeln setzt. Dieses
„Wehe“ ist auch Bestandteil der beiden Botschaften von
Garabandal, die in ihrer Konsequenz aber auf das ewige Heil
ausgerichtet ist und uns die Grenzen unseres eigenmächtigen
Handelns ohne Gott aufzeigt.
Um diese Grenzen geht es in der Botschaft von
Garabandal, um diese Grenzen, die vom Menschen nur allzu
leicht und selbstherrlich bedenkenlos überschritten werden.
Deshalb sind wir aufgerufen worden von Jesus Christus zur
Umkehr, und Maria sagt nichts Neues, sie wiederholt diesen
Ruf zur Buße und Umkehr nur, weil wir Menschen das aus
unserem vorwärtsstrebenden Blickfeld verloren haben und
unser Heil nur allzusehr im Erreichen materieller Sicherheit
suchen. Wir neigen dazu zu nehmen was uns nicht erlaubt ist
und wir werden dazu verführt von der Schlange, dem Feinde
des Menschen von Anbeginn, dem Widersacher Gottes, dem
Verderber. Sein Ziel ist es, in dem schon im Alten Bund
durch die Propheten für die Endzeit angekündigten
Strafgericht eine möglichst große Ernte an Seelen ins
Verderben zu stürzen und dadurch Gott zu entreißen.
Auch im Neuen Testament werden wir durch
Jesus selbst in seiner Abschiedsrede auf diese Reinigung des
Erdkreises hingewiesen, und nicht nur dort. Seit Noah weiß
die Menschheit darum, zumindest der Teil, der in seiner
Geschichte von der Heiligen Schrift erfaßt wurde.
Die Heilige Jungfrau sprach mehrmals mit den
Kindern über das Strafgericht, ohne daß das allerdings den
Charakter einer Botschaft hatte. Sie sprach den Seherinnen
davon im Zusammenhang mit der Wiederkunft ihres Sohnes, von
der später noch die Rede ist. Zuvor muß die Erde gereinigt
werden vom Bösen, welches sich wie ein Geflecht bösartiger
Krankheit überall ausgebreitet hat. Bevor aber dieses
Strafgericht kommt, welches von ihr insofern nur bedingt
angekündigt wurde, falls sich die Menschheit nicht bekehrt,
werden noch furchtbare Kriege, Krankheiten, die nicht zu
heilen sind, und Hungersnöte über die Welt kommen. Ein
Drittel der Menschheit werde davon erfaßt und zugrunde
gehen. Ein weiteres Drittel werde dann durch das
„Strafgericht“ umkommen. Obwohl die Seherkinder davor große
Angst hatten und noch haben, wie Conchita und Jacinta dem
Autor bestätigten, waren sie doch stets von großer Hoffnung
erfüllt, daß die Heilige Jungfrau denen Schutz gewähren
werde, die ihr Leben auf Gott ausgerichtet haben. Dabei, so
sagte Sie, ist es nicht von Bedeutung ob ihr das Leben
verliert, einzig von Bedeutung ist, daß ihr das ewige Leben
gewinnt. Das Strafgericht wird sein wie die Warnung, haben
wir zuvor gelesen: Furchtbar und unentrinnbar schrecklich.
Es wird überall dort wirken, wo sich etwas zur Vertilgung
Reifes gebildet hat, interpretiert Dr. Hermann Menge. Eine
wirklich hochinteressante Auslegung, die in Garabandal nach
35 Jahren durch die Unterweisungen Mariens eine Bestätigung
findet.
Wenn sich die Menschheit nicht bekehrt...!
Hat sie sich bekehrt auf den Mahnruf Gottes durch den Mund
Mariens und die Vermittlung durch die Kinder von Garabandal?
Der Autor vermag angesichts der in allen Bereichen auf ein
Inferno zurasenden Entwicklung der maßlos gewordenen
menschlichen Gesellschaft davon nichts zu bemerken. Wir tun
alle so, als ob wir unsere Probleme durch Vernunft lösen
könnten, doch ist Vernunft etwas, was der Mensch, solange er
seine Geschichte schreibt, sich noch niemals zur Richtschnur
seines Handelns gemacht hat.
Die Straße von Cosio hinauf nach San Sebastian de Garabandal.
Hinter einem Bergvorsprung verbirgt sich das Dorf,
von dem man ganz rechts nur die Kirche erkennt,
darüber die Anhöhe der Kiefernbäume.

Aus den
Buch: Garabandal - Der Zeigefinger Gottes
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