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Wörter in [ ] Klammern: Original, wörtliche Übersetzung und
Varianten
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Nur Audio:
„Wörtliche Kopie des Tagebuchs, geschrieben von Conchita
González González über die Vorfälle, die sich in San
Sebastián de Garabandal ereigneten. (unverständlich...
November (?)
1962.
(gemäß
P. Morelos Version: 1. November)
[Seite 1 Faksimile]:
San
Sebastian de Garabandal, 1962
Maria Concepción
González, (Alter:)
13 Jahre
In diesem Büch(lein) werde
ich über meine Erscheinungen und mein alltägliches Leben berichten.
Das wichtigste Ereignis in meinem Leben
ereignete sich am 18. Juni 1961 in San Sebastián
(de Garabandal). Es
geschah auf folgende Weise:
Es war an einem Sonntag
(Nachmittag).
Wir Mädchen trafen uns, um auf dem
(Dorf-)Platz zu spielen.
Dann hatten Mari Cruz und ich (plötzlich) den Einfall, ein
paar Äpfel zu pflücken und wir gingen direkt an den Ort
(wo der
Apfelbaum stand), ohne jemandem etwas davon zu erzählen,
[dass wir Äpfel pflücken wollten].
Sobald die
(anderen) Mädchen
bemerkten, dass wir zwei alleine den Dorfplatz verließen, fragten
sie uns:
– „Wo wollt ihr denn hin?
[orig.: Wo
gehen wir denn hin?] Wir
antworteten:
– „Dorthin!“. Und wir gingen weiter,
[>|
Ende Faksimileseite]
und überlegten, wie wir es anstellen könnten, die Äpfel vom Baum zu
pflücken.
Einmal angekommen, machten wir uns
ans Äpfelpflücken. Als wir gerade großen Spaß daran hatten, sahen
wir Loli, Jacinta und ein anderes kleines Mädchen auf uns zukommen,
die wissen wollten, wo wir hingegangen waren.
Als Jacinta sah, dass wir Äpfel
pflückten, rief sie:
– „He, Conchita, du stibitzt ja
Äpfel!“
Und ich antwortete ihr:
– „Sei still, die Frau des Lehrers
wird dich hören, und wird es meiner Mutter weiter erzählen!“
Und ich versteckte mich zwischen den
Kartoffel(stauden), und Mari Cruz lief weg und rannte über
die Felder. Und Loli rief:
– „Lauf nicht weg, Mari Cruz, wir
haben dich gesehen und werden es dem Eigentümer sagen!“
Da lief Mari Cruz
(wieder) zu
mir zurück, und wir verließen unser Versteck, um uns den anderen
anzuschließen [orig.: um alle zusammen zu sein.] Während wir
uns unterhielten, rief jemand (aus dem Dorf)1 das kleine Mädchen,
das mit Jacinta und Loli gekommen war, und es rannte weg. Wir
blieben also zu viert zurück, überlegten es uns anders und machten
wir uns jetzt alle vier wieder ans Äpfelpflücken.
Gerade als wir damit am meisten
Spaß hatten, hörten wir die Stimme des
(Dorf)lehrers, der
dachte, es seien die Schafe, 2
wie er sah, dass sich die Äste stark bewegten. Und er sagte zu
seiner Frau:
– „Concesa, geh mal in den
Obstgarten. Die Schafe treiben sich dort herum, wo die Äpfel sind.“
1)
Eine frühe private französische Übersetzung, die von einer
Augenzeugin der Erscheinung angefertigt wurde und die persönlichen
Kontakt zu Conchita González hatte, fügt hinzu: ... (sie lief weg),
weil ihre Brüder sie (vom Dorf) gerufen hatten, und so ließ sie uns
vier allein ...
2)
Conchita hat bei „ovejas“ wie oft „b“ mit „v“ verwechselt, und da
das „o“ auch als „a“ gelesen werden kann, wurde das Wort von einigen
als Bienen (abejas), anstatt Schafe (ovejas) gelesen. Aus diesem
Grund findet sich diese falsche Lesart in der spanischen Version des
Padre Morelos. Sogar im berühmten Garabandalbuch des Autors
Sanchez-Ventura (Die Erscheinungen v. G.) steht diese falsche Form.In
der Tonbandaufnahme stolpert Conchita selbst über ihre eigene
Schrift, sagt erst „Bienen“, korrigiert es aber sofort zu „Schafen“
um.
Und wie wir das hörten, mussten wir
laut lachen. Als wir unsere Taschen mit Äpfeln gefüllt hatten,
liefen wir los, um sie in aller Ruhe auf dem Weg oder besser in der
Calleja, dem Hohlweg
3
zu essen. Als wir gerade Spaß mit dem Äpfelessen hatten, hörten wir
ein lautes Geräusch, das wie Donner klang, und wir riefen gemeinsam:
– „Hört sich so an, als ob es gedonnert
hat!“
(Es war aber keine Wolke am Himmel oder über dem Gebirgsmassiv der
Peña Sagra, – wie bei der ersten Erscheinung in Fatima. A.d.Ü.)
Das geschah um halb neun abends. Als
wir mit dem Äpfeln fertig waren, sagte ich:
– „So ein Mist! Jetzt, wo wir die
Äpfel geklaut haben, die uns nicht gehören, wird sich der Teufel
freuen und unser armer Schutzengel wird traurig sein.“
Und wir schickten uns an, Steine vom
Weg aufzuheben und sie mit aller Kraft auf die linke Seite zu
werfen, wo wir dachten, dass der Teufel wäre. Als wir des
Steinewerfens müde geworden waren und uns besser fühlten, machten
wir uns daran, mit Steinchen Murmeln zu spielen.
Da erschien / mir
[Audio: uns]
plötzlich eine sehr schöne Gestalt, die mit einem sehr hellem
Lichtglanz umgeben war, aber der Glanz blendete meine Augen
überhaupt nicht. Als die anderen drei Mädchen, Jacinta, Loli und
Mari Cruz, mich in diesem Zustand sahen, dachten sie, ich hätte
einen Anfall, denn ich sagte
(immer wieder) mit gefalteten
Händen:
„Ay! Ay! (Oh! Oh!)“
Beschreibung des Engels - Descripción del Angel (mp3)
Und gerade, als sie meine Mutter rufen
wollten, wurden sie in den selben Zustand versetzt wie ich, und alle
drei riefen aus:
– „Ay!
(Oh!)
Der Engel!“
4
Danach gab es eine kurze Stille
zwischen uns vieren. Dann verschwand der Engel plötzlich
(vorunseren Augen). Als wir wieder normal wurden, rannten wir
voller Angst in Richtung Kirche. Als wir an der Tanzveranstaltung
vorbeikamen, die im Dorf stattfand, sagte ein Mädchen namens Pili
Gonzalez zu uns:
– „Schaut ihr aber bleich und
erschreckt aus! Wo kommt ihr denn her?“
– „Vom Äpfelpflücken“, sagten wir und
schämten uns sehr, die Wahrheit zuzugeben.
– „Und deshalb seht ihr so aus?“,
fragte sie.
– „Wir haben einen Engel gesehen“,
antworteten wir alle zusammen.
Und sie:
– „Ist das wahr?“
– „Ja, aber sicher!“, sagten wir.
Dann gingen wir weiter zur Kirche, und
dieses Mädchen erzählte sofort weiter, was sie gehört hatte. Als wir
an der Kirchenpforte ankamen, (hielten wir einen Moment inne),
überlegten es uns anders und gingen dann
(doch) hinter die
Kirche, um zu weinen. Dort trafen wir auf einige kleine Kinder, die
spielten, und als sie uns sahen, fragten sie:
– „Warum weint ihr?“ und wir
antworteten:
– „Weil wir einen Engel gesehen
haben!“
Und sie rasten los, um es der Lehrerin
weiterzusagen. Als wir zu weinen aufgehört hatten, kehrten wir zur
Kirchenpforte zurück und betraten die Kirche. Im selben Augenblick
erschien unsere sichtlich erschrockene Lehrerin, und fragte uns ohne
Umschweife:
– „Liebe Kinder, ist es wahr, dass ihr
einen Engel gesehen habt?“
– „Ja, Frau Lehrerin, bestimmt“,
antworteten wir.
– „Könnte es nicht sein, dass ihr
euch das nur eingebildet habt?“, rief sie aus.
3)
Die „Calleja“, wörtlich „enger Weg“, war ein steiniger Pfad, der
hinauf zu den Pinien und den höher gelegenen Bergweiden (Brañas)
führte. Der erste Abschnitt oberhalb des Dorfes hatte hohe
Seitenwände aus großen, unregelmäßigen Steinquadern. Zur Zeit der
Erscheinungen war es besonders bei Regen ein gefährlicher Weg, der
mit scharfkantigen Steinen übersät war, die später im Laufe der
Jahre von Hunderten und Aberhunderten von Pilgern nach und nach
abgetragen oder entfernt wurden.
4)
Diese Episode wird von einigen, insbesondere von Kritikern der
Marienerscheinungen im Allgemeinen, als Argument dafür genutzt, dass
die Kinder etwas sahen, was sie nur als Engel interpretierten,
insbesondere weil der Dorfpfarrer angeblich am Tag zuvor mit den
Kindern über den Schutzengel gesprochen hätte, den alle Menschen
hätten. Conchita selbst bestreitet 1966 in ihren Gesprächen mit
ihrer geistigen Lehrerin, der Nonne Maria N. Garcia, dass der
Pfarrer am Vortag der ersten Erscheinung mit den Kindern über die
Schutzengel sprach. Am Ende dieses ersten Teils gibt Conchita eine
genaue Beschreibung des Engels einschließlich der Flügel, den alle
vier als ungefähr neunjährigen Jungen beschrieben.
Aber wir beharrten darauf:
– „Nein, Frau Lehrerin, sicher
nicht. Wir haben ihn ganz deutlich gesehen!“
Darauf sagte sie:
– „Nun dann, lasst uns gehen und
eine „Estación“ beten, zum Dank an Jesus vom Allerheiligsten
Sakrament.“ 5
Nachdem wir das Gebet beendet hatten,
gingen wir in unsere Häuser zurück. Es war bereits neun Uhr abends,
und meine Mutter hatte mir gesagt, ich müsse noch bei Tag zu Hause
sein, aber an diesem Tag war es bereits Nacht. Als ich zu Hause
ankam, sagte meine Mutter zu mir:
– „Habe ich dir nicht gesagt, dass
man zu Hause sein muss, solange es noch Tag ist?“
Und ich, immer noch ganz verstört über
diese beiden Dinge, – eine so schöne Gestalt gesehen zu haben und zu
spät nach Hause gekommen zu sei, – traute mich nicht, die Küche zu
betreten. Und ich lehnte mich sehr traurig an eine Wand und sagte zu
meiner Mutter:
– „Ich habe einen Engel gesehen.“
Und sie antwortete:
– „Du kommst nicht nur zu spät nach
Hause, sondern du (wagst es) auch noch, mir solche
Geschichten zu erzählen!“
Und ich sagte ihr noch einmal:
– „Aber ich habe wirklich einen
Engel gesehen!“
Sie
antwortete mir wie zuvor, aber etwas zögerlicher, weil
(sie
dachte), ich hätte vielleicht
(wirklich)
einen Engel
gesehen. Das Ganze fand um
halb zehn Uhr abends statt. Später in dieser Nacht sprachen wir
nicht mehr über die Angelegenheit. Es war eine ganz normale Nacht
wie jede andere auch, ohne dass wir über irgendetwas
(anderes)
gesprochen hätten.
Der 19. (Juni) war gekommen.
Als wir aufgestanden waren, begannen
die Leute schon zu reden:
– „Diese vier Mädchen müssen irgendetwas gesehen haben, denn sie kamen mit solch
(erschreckten)
Gesichtern den Weg herunter!“
Andere antworteten ihnen:
– „Es muss einer dieser großen
Vögel gewesen sein, irgendetwas, dem man nachts begegnet.“
Wieder andere sagten:
– „Es könnte ein kleiner Junge
gewesen sein, der plötzlich auftauchte, als sie
(halb)
schliefen.“
6
Nun gut, jeder und jede dachte, was
ihnen in den Kopf kam. An diesem Tag sprach niemand über etwas
anderes. Sie fragten uns auch, wie Er aussah. Und wir, die wir
glücklich waren, diese schöne Gestalt gesehen zu haben, erzählten es
ihnen gerne, denn einige Leute zweifelten, ob es wahr wäre.
Und wir schilderten ihnen, wie Er
ausgesehen hatte, wie Er gekleidet war und von dem hellen Glanz,
(der ihn umgab). Die meisten Leute lachten uns aus, aber das war
uns egal, denn wir wussten, dass es die Wahrheit war. Diese
Gespräche fanden um zehn Uhr morgens statt, als wir auf dem Weg zur
Schule waren.
Als wir in der Schule angekommen waren,
sagte die Lehrerin zu uns:
– „Liebe Kinder, seid ihr euch über
das wirklich sicher, was ihr mir gestern erzählt habt?“
Und wir alle antworteten ihr zusammen:
– „Ja, Frau Lehrerin, wir haben
(wirklich) einen Engel gesehen.“
5)
„Die Estación“ ist eine typisch spanische Gebetsform, die sich aus
der sechsfachen Wiederholung des Vaterunsers, einem „Gegrüßest seist
du, Maria“ und einem „Ehre sei dem Vater“ zusammensetzt und mit der
Anrufung: „Lang lebe Jesus vom heiligen Sakrament* und möge Er von
allen geliebt werden“ endet. (nach Pater Eusebio Pesquera) * Jesus
vom heiligen Sakrament, im deutschen Sprachgebrauch: das
„Allerheiligste“
6)
+ [oder ihr Lehrer muss ihnen etwas gesagt haben, das ihnen
missfallen hat, da sie sich immer noch auf dem geistigen Niveau von
kleinen Kindern befinden.] Dieser Zusatz findet sich in der frühen
privaten französischen Übersetzung des Tagebuchs, die in Anmerkung 1
erwähnt wird.
Wir standen mit den anderen Mädchen aus
der Klasse zusammen und sie staunten über das, was wir sagten. Und
wir taten in der Schule alles wie gewohnt, ohne uns irgendwelche
Gedanken zu machen.
Um ein Uhr mittags verließen wir die
Schule und eine jede von uns ging nach Hause. Jacinta und Mari Cruz
liefen zusammen, als der Pfarrer der Gemeinde, Don Valentin
Marichalar 7,
sich ihnen anschloss.
Er war sichtlich erschrocken, als er folgende
Worte zu ihnen sprach:
– „Jetzt hört mal! Ist es wirklich
wahr, dass ihr einen Engel gesehen habt?“, sagte er zu den beiden
Mädchen, die zusammen gingen.
Und sie antworteten gleichzeitig:
– „Ja, Herr Pfarrer!“
Und darauf er:
– „Also, ich weiß nicht, – könnte
es nicht sein, dass ihr euch geirrt habt?“
Und sie lächelten
(und sagten):
– „Nein, nein, haben Sie keine
Angst. Wir haben
(wirklich) einen Engel gesehen.“
Und dann setzten sie ihren Weg zu ihren
Häusern fort.
Und der Dorfpfarrer lief weiter, um zu
schauen, wo ich und Loli waren, und fand mich in der Nähe meines
Hauses. Er war sehr nervös, als er auf mich zukam und zu mir sprach:
– „Conchita! Bitte, sei ehrlich!
Was hast du [var.: / habt ihr] letzte Nacht
(wirklich)
gesehen?“
Und ich erklärte es ihm und der Pfarrer
hörte mir sehr aufmerksam zu. Dann sagte er zu mir:
– „Nun gut, solltet ihr ihn heute
Nachmittag erneut sehen, frage ihn, wer Er ist und weshalb Er
gekommen ist. Mal sehen, was Er dir antwortet!“
Ich sagte, dass ich das tun würde. Dann
ging der Pfarrer weg, um mit Loli zu sprechen, denn er wollte
prüfen, ob wir alle das Gleiche sagten. Und ich lief weiter zu
meinem Haus. Und er stellte Loli dieselben Fragen, die er uns dreien
gestellt hatte, und sie antwortete ihm genau so, wie wir es getan
hatten. Und er war jedes Mal mehr beeindruckt, weil wir vier in
unserer Erzählung vollkommen übereinstimmten, und sagte zu uns:
– „Also gut, warten wir noch zwei oder
drei Tage ab. Mal sehen, was Er euch noch sagen wird und schauen wir
mal, ob ihr weiterhin diese schöne Gestalt des Engels sehen werdet.“
Und der Pfarrer fügte hinzu:
– „Dann werde ich den Herrn Bischof
aufsuchen.“
Und wir gingen unseren alltäglichen
Tätigkeiten nach wie immer. Als wir nach Hause kamen, aßen wir und
machten uns wieder auf in Richtung Schule, die wir gegen drei Uhr
nachmittags betraten. Nachdem wir die Schule verlassen hatten, ging
eine jede von uns nach Hause.
Bei mir zu Hause wurde
gerade eine kleine Arbeit am Haus gemacht. Und wir
(gemeint
ist:
ich) ging[en]
los, um Milch zu holen. Die Frau, bei der wir sie kauften, sagte zu
mir:
– „Ist es wahr, dass ihr
(vier)
einen Engel gesehen habt, oder ist das nur Gerede der Leute?“
Ich antwortete:
– „Nein, ganz sicher haben wir den
Engel gesehen!“ Und sie:
7)
Die Pfarrei des Dorfpfarrers Don Valentín Marichalar war in
Wirklichkeit im Dorf Cossío, weiter unten im Tal. Er musste zu Pferd
bis zum Dorf San Sebastián reiten und war auch nicht jeden Sonntag
anwesend. Einige waren der Meinung, dass er seinen Pflichten nicht
ordnungsgemäß nachgekommen wäre.
In Wirklichkeit tat
er wohl, was in seiner Macht stand, um die Erscheinungen zu
dokumentieren. Er führte ein handgeschriebenes Tagebuch, das später
von Frau Carmen Cavestany abgetippt wurde. Diesem Text wurde
zusätzliches Material aus anderen Augenzeugenaussagen hinzugefügt.
Die Erscheinungen waren für Marichalar eine Quelle ständigen Ärgers
und die bischöfliche Kommission ignorierte seine Aufzeichnungen, so
wie sie weder die Dorfbewohner befragte, noch die speziell an das
Bistum gerichteten Aufzeichnungen von gebildeten Augenzeugen
öffentlich zur Kenntnis nahm.
Dazu gehörte José Antonio
Juliani y Morencos (anwesend seit dem 22. August 1961) und
die Jesuitenpater Ramón María Andreu und sein Bruder Luis
Andreu, der am frühen Morgen des 9. August 1961 auf dem
Rückweg von Garabandal auf unerklärliche Weise verstarb,
nachdem er zuvor als einziger Mensch überhaupt für eine
kurze Zeit in das Ekstasefeld der vier Seherinnen versetzt
wurde und die Erscheinung mit eigenen Augen sah.
In einem frühen
Super-8-Film, der in den letzten Julitagen 1961 aufgenommen wurde,
sind die beiden Brüder dabei zu sehen, wie sie sich an der Seite von
Mari Loli und Jacinta Notizen machen (Im Video rechts ab 3 Min.
10 Sek. - Vergrössern = Doppelklicken im Video).
Conchita befand sich in diesen Tagen in Santander, der
Provinzhauptstadt, weil das Bistum medizinische und psychologische
Abklärungen mit ihr durchführte (siehe Teil 2 des Tagebuchs).
– „Wie kam es dazu?“
Ich erklärte es ihr und sie hörte sehr
aufmerksam zu. Dann lächelte sie und sprach:
– „Da ich weiß, dass du anständig
erzogen* bist, glaube ich dir, dass du einen Engel gesehen hast, den
anderen aber nicht!“ * (andere
Übersetzung dieser schlecht formulierten Stelle: Yo como a ti te
tengo muy tratada, ... / Da ich Dich sehr gut kenne, ...)
Und ich:
– „Aber sicher, alle vier von uns
haben ihn gesehen, Loli, Jacinta, Mari Cruz und ich.“
Sie sagte nichts weiter, und ich ging
mit der Milch nach Hause. Als ich dort ankam, sagte ich zu meiner
Mutter:
– „Mami, ich will zum Beten in die
Calleja gehen.“
Und der Mann, der die Arbeiten in
unserem Haus durchführte, sein Name war Pepe Diez
8, und mein Bruder
Aniceto [Gonzalez], der ihm half, hörten zufällig, was wir sprachen.
Und Herr Pepe lachte und sagte:
– „Ja, lassen Sie sie doch gehen!
{Transkription: + Warum lassen Sie sie nicht beten gehen?}“
Aber mein Bruder sagte (zu mir):
– „Nein, kommt nicht in Frage. Die
Leute werden dich und uns auslachen und sagen, dass du und die
anderen (drei) Geschichten erzählt, dass ihr einen Engel
gesehen habt, obwohl das nicht wahr ist. Nein, du gehst auf keinen
Fall!“
9
Aber ich bestand darauf und
(diskutierte) weiter mit meiner Mutter. Gerade als ich wieder
von neuem mit meiner Bitte anfing, riefen mich die anderen drei
Mädchen. Meine Mutter wurde nervös und sprach:
– „Mein Gott, was für einen Schlamassel
habt ihr euch da eingebrockt!“ Wir:
– „Überhaupt keinen Schlamassel!“
Und dann
{sagte} meine Mutter
(mit
leiser Stimme):
– „Was, wenn es doch wahr ist und
ich sie davon abgehalten habe, dorthin zu gehen?“ ... und sie ließ
mich gehen.
Und wir waren sehr glücklich und
gingen zu diesem Ort, der Calleja heißt
(ein Stückchen Himmel).
10
Und die Leute fragten uns:
– „Wo wollt ihr hin?“
Und wir antworteten:
– „In die Calleja, um zu beten.“
Und die Leute lachten uns aus und
sagten:
– „Warum geht ihr zum Beten nicht
in die Kirche, wieso wollt ihr in diesen grauenhaften Hohlweg
[callejona]?“
Und wir antworteten ihnen alle
zusammen:
– „Weil uns dort gestern der Engel
erschienen ist. Wir wollen beten, um zu sehen, ob Er uns heute
wieder erscheint.“
8)
Der Maurer, Mechaniker und „Mann für Alles“ Pepe Diez sollte später
zu einem der besten Augenzeugen der Erscheinungen werden. Bei der
Episode, von der Conchita hier spricht, versuchte er herauszufinden,
ob die Mädchen tatsächlich etwas Außergewöhnliches gesehen oder sich
das Ganze nur ausgedacht hatten. Er tat dies, indem er ihnen eine
frei erfundene Geschichte erzählte, nämlich dass es verboten sei,
über solche Angelegenheiten zu sprechen, dass man die Guardia Civil
benachrichtigt hätte, und die Polizisten kommen würden, um nicht nur
die Mädchen, sondern auch ihre Familien zu verhaften und sie alle
ins Gefängnis zu stecken, wenn sie weiter über den Engel redeten.
Díez erwartete, dass er den Mädchen damit gehörig Angst eingejagt
hätte und sie ihre Geschichte abwandeln oder widerrufen würden. Doch
zur Überraschung von Diez geschah nichts dergleichen, sondern die
Mädchen sagten mit stoischer Ruhe: Nun gut, wenn sie uns verhaften
wollen, sollen sie das tun, wenn sie müssen, – aber den Engel, den
haben wir gesehen!
9)
Derselbe Pepe Díez erinnert sich sehr gut daran, wie wütend dieser
Bruder Conchitas über ihre Engelsgeschichte war und wie Aniceta,
ihre Mutter, das zwölfjährige Mädchen (auch körperlich) bedrohte,
damit es aufhörte, Geschichten über den Engel zu erzählen. (Genau
wie es der Lucia in Fatima erging, die von ihrer Mutter wegen der
Erscheinung der Gottesmutter wiederholt geschlagen wurde. A.d.Ü.)
Díez spricht auch
über einen unangenehmen Traum, den dieser Bruder Aniceto (Spitzname:
Cetuco (Bild rechts)) um die Zeit der ersten Erscheinung hatte. Es ging darum,
dass er beim Hüten seines Viehs häufig schrecklich und
gotteslästerlich fluchte, und dass er damit aufhören müsse. Offenbar
brachte er den Traum zunächst nicht mit der Erscheinung des Engels
in Verbindung. Díez führte dieses Gespräch während seiner Arbeit am
Dach von Anicetas Haus, als Cetuco ihm das benötigte Baumaterial
zureichte. (Aus dem letzten Interview, das Herr Pascual Rubio in den
1990er Jahren mit Díez führte)
10)
Diese Worte in Klammern sind im Tagebuch gemäß einer Anmerkung bei
du Pilier unterstrichen.
Sie lachten weiter über uns, aber wir
setzten unseren Weg zu dem Ort fort, an dem uns der Engel erschienen
war, in der Hoffnung, dass dies wieder geschehen würde.
Sobald wir in der Calleja angekommen
waren, begannen wir zu beten, und die Leute, sowie die Jungen und
Mädchen, die uns dort hingehen sahen, begannen damit, uns
nachzuspionieren.
11
Und
(ein paar) Jungen, die sich
in den
(nahegelegenen)
Maisfeldern versteckt hatten, fingen
an, Steine nach uns zu werfen. Und wir sahen uns an und sagten:
– „Wie können sie es wagen, Steine
nach uns zu werfen?“
Und wir riefen ihnen
(zu), sie
sollten damit aufhören, Steine nach uns zu werfen, aber sie lachten
uns nur aus und machten weiter.
12
Und wir fuhren fort, den Rosenkranz zu
beten. Als wir den Rosenkranz beendet hatten, warteten wir, ob
(der Engel) erscheinen würde.
Der Himmel war voller Wolken, und es
wehte ein kalter, starker Nordwind. Und als es schon spät geworden
war, machten wir uns auf den Weg hinunter zur Kirche und trafen dort
auf die Lehrerin, die uns fragte:
– „Kinder, wart ihr heute in der
Calleja?“
– „Ja, Frau Lehrerin, aber wir
haben nichts gesehen“, antworteten wir ihr sehr traurig, weil wir
den Engel nicht gesehen hatten.
Und sie sagte zu uns:
– „Macht euch deshalb keine Sorgen!
Wisst ihr, warum? Weil es sehr bewölkt war. Deshalb ist Er nicht
gekommen.“
Es war halb neun Uhr abends und wir
besuchten das Allerheiligste. Danach gingen wir zurück nach Hause.
Dort fragte mich meine Mutter:
– „Hast du den Engel gesehen?“
Und ich:
– „Nein, habe
ich nicht. Heute haben wir ihn nicht gesehen.“
Dann erledigten
wir wie gewohnt unsere häuslichen Arbeiten, aßen zu Abend und gingen
um Viertel vor zehn zu Bett. Wir hatten gerade mit unseren
(nächtlichen) Gebeten begonnen, als wir eine Stimme hörten, die
sagte:
– „Macht
euch keine Sorgen. Ihr werdet mich wiedersehen“. 13
Und voller Angst
beteten wir mit großer Hingabe weiter, bis wir einschliefen. All
dies geschah am 19. Juni 1961.
11)
Der Ausdruck „spionieren“ findet sich nur in der frühen privaten
französischen Übersetzung, und es ist sehr wahrscheinlich, dass der
Wortlaut, der sich in allen anderen Versionen findet, einschließlich
in der Sprachaufnahme Conchitas: „sie schickten sich an, uns
fortzujagen“ auf einen Schreibfehler in Conchitas Tagebuch
zurückzuführen ist, wo statt „espiarnos“, „echarnos“ gelesen wurde.
Die Padre Morelos Version hat den entsprechenden Satz einfach
unterdrückt, obwohl er sowohl in der Sprachaufnahme Conchitas, der
Transkription, bei Pelletier, du Pilier, Hausmann und in erwähnten
privaten französischen Übersetzung vorkommt, also garantiert
authentisch ist.
12)
Es gibt einen interessanten kleinen Bericht dazu, der dem
Bezirkskomissar der Guardia Civil, Álvarez Seco (Bild rechts), von einem
Dorfbewohner namens Vicente Mazón mitgeteilt wurde. Diese Anekdote
ist auch im Buch von Pesquera enthalten: „Se fue con prisas a la
montaña)“ Allerdings ergibt sich eine Diskrepanz zwischen dem
Bericht des Dorfbewohners und Conchitas Zeitangaben, wie so oft bei
den Ereignissen der ersten Tage; aber es scheint wirklich so, dass
die Episode über die Steine werfenden Jungen sich in Wirklichkeit
auf die erste Erscheinung des Engels bezieht.
Seco schreibt: ...
Die anderen (drei) Mädchen, die Conchita in einem derartigen Zustand
sahen, wollten gerade ins Dorf laufen, um ihre Familie zu
benachrichtigen, weil sie dachten, dass sie (eine Art) Anfall hatte.
In diesem Moment gerieten auch sie in einen ekstatischen Zustand, in
dem sie den Engel in der gleichen (knienden) Position sahen, und
riefen: ‚Der Engel!‘ Einige Jungen, die zur gleichen Zeit in der Calleja spielten, bewarfen die Mädchen mit Steinen, als der Engel
sie plötzlich 50 Meter an einen Ort weiter oben in der Calleja
versetzte. Als sie dort waren, während sie immer noch kniend den
Engel sahen und hörten, kam ein Dorfbewohner mit einem Bienenkorb
die Calleja hinunter und wollte die Gruppe der vier im Weg knienden
Mädchen durchqueren. Als der Mann sah, dass die Mädchen ihm keinen
Platz machten, wurde er (wegen des offensichtlich schlechten
Benehmens der Mädchen) wütend, da er nicht wusste, worum es sich
handelte. Nachdem er weiter in Richtung Dorf ging, (blieb er einen
Augenblick stehen), blickte zurück und war erstaunt, die Mädchen in
genau derselben Position zu sehen wie zuvor. Der Mann berichtet mir,
dass er die ganze Nacht nicht habe schlafen können, weil er dachte,
er hätte etwas Außergewöhnliches gesehen, was er dann seiner Frau
erklärte, die ihm lapidar antwortete: ‚Das ist nur ein Spiel der
Mädchen.‘“ – Hierbei ist zu bedenken, dass die Mädchen in ihrer
Ekstase nichts von dem mitbekamen, was um sie herum geschah.
13)
Laut Joseph Pelletier und dem spanischen Theologen Porro Cardeñoso
stellte Conchita später klar, dass nur sie diese Stimme hörte und
sie es dann den anderen drei mitteilte. Trotzdem belasse ich es bei
der Pluralform, die Conchita im Tagebuch verwendet hat, weil auch
Pesquera angibt, dass die anderen drei Mädchen die Stimme ebenfalls
gehört hatten. Das Gleiche steht im Buch von Harry Daley “Miracle at
Garabandal”.
Der französische
Übersetzer du Pilier merkt an, dass die Worte „Ihr werdet mich
wiedersehen“ in der originalen Tagebuchseite unterstrichen sind.
Der 20.
desselben Monats war gekommen.
Wir führten unser
alltägliches Leben weiter wie zuvor.
Die Dorfbewohner machten weiterhin die gleichen Kommentare, aber mit
dem Unterschied, dass sie sich fragten, ob (das Ganze) nicht
nur Einbildung unsererseits gewesen war.
Da wir den Engel am 19. nicht gesehen hatten, waren sie davon
überzeugt, dass Er uns nicht wieder erscheinen würde.
Sie wussten ja nicht, was in der Nacht zuvor passiert war, da wir
niemandem davon erzählt hatten.
Als der
Nachmittag des 20. angebrochen war, erledigten ich und die anderen
drei Mädchen unsere
(häuslichen)
Arbeiten wie am Vortag.
Als wir die Schule verließen, ging eine jede von uns nach Hause. Und
als wir in unseren Häusern ankamen, sagten wir unseren Mamis, dass
wir in die Calleja zum Beten gehen würden.
Was mich betrifft,
sagte meine Mutter zu mir:
– „Nein! Wozu
willst du in diesem Hohlweg, der Calleja beten? Geh stattdessen in
die Kirche!“
Meine Mutter war
bereits sehr besorgt, ebenso wie alle unsere Eltern und Brüder.
Sie machten einen großen
(inneren) Kampf durch, denn obwohl
sie eigentlich die Wahrheit spürten
[wörtl: sich d. W. zuneigten],
dachten sie das Gegenteil.
Während ich darüber mit Mami
sprach, kamen die drei anderen Mädchen, Loli, Jacinta und Mari Cruz,
in mein Haus und fragten meine Mutter, warum sie mich nicht gehen
ließ. Und dann riefen sie (plötzlich) alle drei:
– „Lassen Sie sie gehen! Lassen Sie
sie gehen!“
{Und meine Mutter sagte:}
– „(Zum Himmel noch mal), warum
wollt ihr zum Beten (unbedingt in diesen Hohlweg), – um euch
zum Narren zu machen?“
Und wir antworteten ihr einstimmig:
– „Aber wir machen uns doch nicht
lächerlich. Wir wollen beten, um zu sehen, ob der Engel kommt!“
Und meine Mami rief:
„Nein, ich lasse sie nicht gehen.
Ihr drei könnt gehen, aber Conchita bleibt hier!!“
Da gingen sie ganz langsam weg und
waren bald außer Sicht, da sie von einer Mauer verdeckt wurden. Sie
versteckten sich dort, damit meine Mami sie nicht sehen konnte. Und
ich blieb traurig zurück. Da rief meine Mutter
(ganz unerwartet)
mit sehr lauter Stimme nach Loli:
– „Loli, ihr alle drei, kommt
sofort zu mir!“
Sie kamen zurück und meine Mami sagte
zu ihnen:
– „Hört mal, wenn ihr tut, worum
ich euch bitte, lasse ich Conchita gehen.“
Und sie freuten sich sehr und riefen
gleichzeitig:
– „Ja, ja, wir machen alles
(was
Sie wollen).“
Und Mami sagte zu uns:
– „Also, nur ihr drei geht jetzt,
als wolltet ihr spielen, ohne irgendjemandem etwas zu sagen. Wenn
ihr angekommen seid, dort in der Calleja, wird Conchita heimlich
nachkommen, so dass es niemand merkt.
Da gingen die drei sehr langsam weg,
weil sie ein wenig Angst hatten, dass meine Mutter es nicht wirklich
ernst meinte. Aber ich sagte ihnen:
– „Bewegt euch, geht schon, ich
komme gleich nach!“
Und sie gingen schneller. Bald darauf
lief auch ich hinterher. Und als ich auf sie traf, beschwerten sie
sich bereits darüber, dass ich zu spät war. Als wir dann alle vier
zusammen kamen, waren wir sehr glücklich und gingen weiter zur
Calleja, wo wir den Rosenkranz beten wollten.
Wir beendeten das Rosenkranzgebet,
und der Engel war immer noch nicht erschienen. Als wir schon zurück
ins Dorf gehen wollten und uns gerade von den Knien erhoben, sahen
wir ein gleißendes Licht, das uns voreinander verbarg
[Audio: das
uns umgab]. Außer diesem Licht konnten wir nichts mehr sehen.
Wir fingen an zu schreien, weil wir schreckliche Angst hatten.
Und als dieses gleißende Licht
[bereits] verschwunden war, gingen wir, weil es schon sehr spät war,
halb zehn Uhr Abends, direkt in unsere Häuser. Dort angekommen,
erzählten wir niemandem irgend etwas
(von dem Zwischenfall).
14
Der Dorfpfarrer hatte uns darum
gebeten, ihm sofort zu berichten, wenn wir wieder etwas sehen
würden. Da unsere Eltern uns nicht erlaubten, in das andere Dorf
namens Cossío zu gehen, in dem der Pfarrer lebte, mussten wir ihnen
(doch) davon erzählen, damit sie dorthin gehen und es ihm
berichten konnten. So wie wir es verstanden haben, sind sie wirklich
hingegangen und haben ihm davon erzählt.
An diesen beiden
Tagen begleitete uns niemand,
wir waren nur zu
fünft: der Engel, Loli, Mari Cruz, Jacinta und ich.
Der 21. (Juni) war gekommen.
Ein weiterer gewöhnlicher Tag war
vergangen und die Leute glaubten ein bisschen mehr. Und als der
Nachmittag schon angebrochen war und wir alles getan hatten, was man
uns aufgetragen hatte, baten wir unsere Eltern um Erlaubnis, an
denselben Ort gehen zu dürfen, an dem uns der Engel erschienen war.
Und weil uns niemand glaubte, baten wir
eine Frau, ihr Name ist Clementina Gonzalez, uns zu begleiten, damit
sie (selbst) sehen könnte, was (mit uns passieren würde)
und ob es wahr wäre.
15
Und da sie nicht sonderlich daran
interessiert war (mit uns) zu kommen, weil sie nicht an die
Sache glaubte, bat sie eine andere Frau, sie zu begleiten, denn es
war ihr (auch) nicht wohl, allein zu gehen. Und diese andere
Frau, ihr Name ist Concesa (die Frau des Lehrers) war
einverstanden. Und als die Leute sahen, dass die beiden Frauen uns
begleiteten, entschlossen sich noch einige andere, ebenfalls zu
kommen.
Als wir in der Calleja ankamen, beteten
wir einen Rosenkranz und
(der Engel) erschien nicht. Die
Leute fingen an zu lachen und forderten uns auf, ein vollständiges
Estación-Gebet zu beten. Als wir mit dem Rezitieren der Gebete
fertig waren, erschien Er uns.
Dieser Tag war ein
[Freitag]
>Mittwoch. Und wir fragten den Engel, wer Er sei, warum und aus
welchem Grund Er gekommen sei. Aber Er sagte nichts. Als die
Erscheinung vorüber war, waren die Menschen sehr aufgeregt und
riefen:
– „Oh, Kinder, wenn ihr den Engel
wieder seht, sagt ihm, Er soll uns vergeben, dass wir nicht geglaubt
haben!“
16a
Und sie fingen an zu weinen. Eine Frau
namens Clementina war am aufgeregtesten und wollte alle Bewohner des
Dorfes zusammenrufen. Doch gerade als sie dies tun wollte, war der
Engel schon verschwunden.
Es waren noch einige andere Personen
mit uns, eine davon war eine Tante von mir und ein paar weitere
Frauen. Und meine Tante und eine andere Frau versuchten, diese
Clementina zu beruhigen, damit sie sich nicht so sehr aufregte.
14)
Autoren, die diese Erscheinung aus theologischer Sicht analysierten,
konnten sich keinen Reim auf dieses Licht machen. Bei einer anderen
Gelegenheit sagte Conchita, dass sie und die anderen drei vor allem
deshalb schockiert waren, weil der Boden unter ihnen verschwand.
(Später berichteten die Mädchen oft, dass sie während der
ekstatischen Märsche in der Luft zu „schweben“ schienen.)
In einem Gespräch mit
Isabel Daganzo, der Malerin, die das bekannte Bild der Jungfrau von
Garabandal malte, sagte Conchita auf die Frage, ob das Licht, das
die Erscheinung umgab, rot gewesen sei: „Nein, wir sahen die
Jungfrau nie auf einer roten (Licht-)Wolke, aber als wir alle vier
zusammen waren, hüllte uns (einmal) alle vier eine rote Wolke ein,
und wir erschreckten uns sehr,“ was sich wohl auf diese frühen
Zwischenfall bezog. Es könnte sich hierbei auch um das Phänomen von
„fehlender Zeit“ handeln, wie so oft während der Erscheinungen, und
häufig vor Zeugen.
Dies wiederum könnte
bedeuten, dass die Gegenwart des Lichts (für Außenstehende
vermutlich unsichtbar) viel länger andauerte, vielleicht weil der
Engel bei dieser Gelegenheit die Eigenschaften des Feldes an die
physischen Bedürfnisse der Körper der Kinder anpassen musste – kurz
gesagt, es könnte nichts anderes als eine notwendige Messung gewesen
sein, um das Feld sicher auf die Körper der Kinder anzuwenden. Dies
ist natürlich eine Spekulation, aber dass bei den Erscheinungen von
Garabandal ein spezielles Feld, das der Newtonschen Physik
unbekannt ist, zur Anwendung kam, wird durch eine große Anzahl
von beobachteten Anomalien klar belegt, von denen einige von
verschiedenen Augenzeugen bis ins kleinste Detail und bei vielen
Gelegenheiten beschrieben wurden. Siehe Anhang: Das geheimnisvolle
„Energiefeld“ von Garabandal.
15)
Diese kleine Geschichte wurde am besten von Pepe Diez erzählt.
Clementina („Tina“) war niemand anderes als Pepe Diez' eigene Frau.
Als Pepe an jenem Tag von seiner Arbeit zurückkam, um sich
umzuziehen und zu Abend zu essen, stellte er fest, dass seine Frau
verschwunden war.
Nachdem er sich
vergewissert hatte, dass sie sich nicht in der Nähe aufhielt, blieb
ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Schließlich kamen seine
Frau und Pepes ältester Sohn Manolito, der seine Mutter begleitet
hatte, zurück. Seine Frau war sichtlich erschüttert und erzählte
ihrem Mann, wie sie und die andere Frau, Concesa, mit den Mädchen in
der Calleja gewesen waren, als die vier Mädchen gleichzeitig
„einfroren“, aufhörten zu sprechen und keinerlei Reaktionen mehr
zeigten, als wären sie in Steinstatuen verwandelt worden. Sie
blickten mit fixem Blick und steil nach hinten geneigtem Kopf nach
oben, reagierten auf nichts und sahen völlig verändert aus. Es war
diese Veränderung ihrer Gesichter, die diese Frauen so sehr
schockierte (Pepe Diez selbst machte nach einem oder zwei Tagen die
gleiche Erfahrung). Später wurden die Mädchen im Bruchteil einer
Sekunde wieder normal, als ob nichts geschehen wäre, und die beiden
Frauen machten sich auf den Weg zurück in ihre jeweiligen Häuser.
16 a)
Sahen diese Frauen den Engel? Nein, das haben sie nie behauptet.
Aber wie unten beschrieben, gab es eine deutliche Veränderung in der
„Atmosphäre“ am Ort der Erscheinung. Eben noch alles normal, in der
nächsten Sekunde alles anders. Ähnliches geschah in Fatima, wo
einige Augenzeugen das Übernatürliche der Atmosphäre spürten, was
nicht nur auf Einbildung beruhte. Und in Garabandal gab es noch die
urplötzliche Verwandlung der Gesichter der Mädchen, wie in Fußnote
16b beschrieben. Menschen, deren Gesichter starke Emotionen
zeigen, finden sich in vielen Garabandalfotos, auch wenn diese sich
hinter den Seherinnen befanden.
Und sie sagten zu ihr:
– „Hast du selbst den Engel
gesehen?“
Und sie antwortete:
– „Nein, ich habe ihn nicht
gesehen, aber wenn ihr nicht daran glaubt, – glaubt ihr nicht an
Gott!“
Diese anderen
Frauen sagten das, weil sie so aufgeregt war, und damit sie sich
nicht so in ihren Zustand hereinsteigerte. Aber sie machte weiter.
Als wir dann herunter ins Dorf liefen, erzählten die anderen Frauen,
die mit uns gekommen waren, allen im Dorf, was passiert war; und die
Leute waren von den Erzählungen tief beeindruckt, denn sie hatten
noch nie etwas Vergleichbares gehört oder gesehen.
Der 22. (Juni) war gekommen.
Und wir fuhren
(mit unserem
Leben) so weiter wie zuvor, und als der Dorfpfarrer hörte, was
die Leute gesehen hatten, sagte er, dass er es dem Bischof erzählen
würde. Aber die Dorfbewohner rieten ihm, er solle warten, bis er es
selbst gesehen hätte.
Und am selben Tag, gegen halb neun
[T. /
ein Viertel nach acht],
gingen wir zum selben Ort, um zu beten, und alle Leute kamen mit
uns, und auch unser Pfarrer. Und wir machten uns daran, an diesem
Ort den Rosenkranz zu beten, wir gemeinsam mit allen Leuten und dem
Pfarrer.
Nachdem wir das Rosenkranzgebet beendet
hatten, erschien uns der Engel. Und als uns dann die Leute und unser
Pfarrer in Ekstase sahen, begannen die Leute laut auszurufen und zu
sagen, dass das Ganze sicherlich wahr wäre. 16b
Ein Professor namens Manín
17 war ebenfalls
anwesend. Die Leute sagten, dass er derjenige war, der uns
„präpariert“ hatte, und dass sie ihn ins Gefängnis stecken wollten.
Es waren aber nicht die Leute aus dem Dorf, die das sagten, sondern
die Polizisten der Guardia Civil, die am ersten Tag anwesend waren,
als so viele Leute um uns waren. Sie sagten es, weil dieser
Professor uns nach der Erscheinung zum Haus eines Dorfbewohners
(Eustaquio
Cuenca, der „Indianer“) brachte, um uns zu befragen, auf welche
Weise wir den Engel gesehen hatten.
16 b)
Beim Lesen des öffentlichen Tagebuchs der Conchita bleibt es für den
Leser völlig unklar, was die Anwesenden so plötzlich von der
Echtheit der Ekstasen überzeugte. Der springende Punkt war die
augenblickliche Veränderung ihrer Gesichter beim Eintritt in den
ekstatischen Zustand, ein absolut einzigartiges Merkmal der
Erscheinungen von Garabandal, und etwas, das die Augenzeugen von
Anfang an schockierte. Dies geschah vor allem zu Beginn der
Erscheinungen, und es ist nicht übertrieben, von einer wirklichen
Transfiguration der Gesichter zu sprechen, vor allem bei dem Gesicht
der Maria Dolores (Loli), das am wenigsten attraktive der vier
Mädchen.
Nicht nur der
Gesichtsausdruck änderte sich, sondern die Farbe der Haut wurde
heller und irgendwie durchsichtig, gemäß Augenzeugen wie Perlmutt
oder Alabaster, die Pupillen ihrer Augen waren plötzlich weit
geöffnet, sogar der Knochenstruktur schien verändert, wie einige
Fotos nahelegen. Der Unterschied war manchmal so auffallend, dass es
lächerlich war, zu behaupten, die Kinder könnten so etwas spielen.
Im gleichen Augenblick verwandelten sich ihre Körper in „Statuen aus
Stein“ und konnten nicht mehr bewegt oder angehoben werden, außer
von einem der anderen Mädchen, auch wenn es sich in einem normalen
Zustand befand (obwohl es auch hierbei einige Ausnahmen gab).
Diese und andere
Anomalien, die mit den Ekstasen einhergingen, gehören zu den
bizarrsten Merkmalen der Erscheinung von Garabandal. Pfarrer
Marichalar wurde blass, als er seine erste Ekstase sah, und war
genauso schockiert wie allen anderen.
Ein weiteres Beispiel
ist die extreme Reaktion von Jacintas Mutter, als sie ihre
Tochter zum ersten Mal in diesem Zustand erblickte.
„Bis zu meinem Tod
werde ich nicht vergessen, wie ich meine Tochter zum ersten Mal in
Ekstase sah. Ich dachte, ich würde den Verstand verlieren. Diese
fand in der Calleja statt, alle vier Mädchen waren anwesend. Simon,
mein Mann, stand nicht direkt bei mir, weil er dachte, es handelte
sich um einen irgendeinen Betrug. Aus diesem Grund schaute er sich
das Ganze von weitem an, von der Transformatorenkabine aus. Als er
die Szene von dort aus beobachtete, sagte er sich: ‚Sollte ich
sehen, dass die Mädchen die Leute an der Nase herumführen oder sich
sonst schlecht benehmen, werde ich mich nicht beherrschen können.‘
Mein Mann ist ziemlich cholerisch, aber später bedauerte er, der
Szene nicht aus nächster Nähe beigewohnt zu haben, da sich alle gut
benahmen und ihn die Sache wirklich interessierte.
Ich weiß nicht mehr
genau, ob die Mädchen bereits in Ekstase waren, als ich im Hohlweg
ankam. Was ich weiß, ist, dass ich, als ich meine Tochter in diesem
Zustand sah, solche lauten Schreie ausstieß, dass man versuchte, mir
mit Gewalt den Mund zuzuhalten. Ich aber versuchte, mich mit all
meinen Kräften loszureißen und weiter zu schreien. Von diesem
Vorfall habe ich immer noch einen Knoten in der Kehle, das mich
stört. Mein ganzes Leben werde ich mich an diesen Vorfall erinnern.“
(Aus dem Buch von R. Perez – „Das Dorf sagt aus“, 2. französische
Ausgabe, Seite 287)
17)
Diese Geschichte über den sogenannten „Professor“ wird oft
überinterpretiert, auch in neueren Büchern über Garabandal. Der
„Professor“ mit dem Spitznamen Manín, nicht Marín, war niemand
anderes als ein junger Student, dessen Vater mit dem „Indianer“
Eustaquio Cuenca befreundet war. (Die Dorfbewohner nannten Spanier,
die in die ehemaligen Kolonien Spaniens, in diesem Fall Mexiko,
ausgewandert waren, „Indianer“. Oft wurden sie im Ausland reich und
kehrten im Alter in ihre Heimat zurück). Die Aufgabe des Studenten
bestand darin, zwei Schülern, den Söhnen von Cuenca und seinem
Bruder, Nachhilfeunterricht in Physik und Mathematik zu erteilen.
Der Name des jungen Mannes ist José Román Serrano Martínez. Er
veröffentlichte 2005 seine Memoiren, und die Garabandal-Episode ist
auf der Website Garabandal.it veröffentlicht worden und findet sich
auch auf unserer Webseite. Er kam am 20. oder 21. Juni 1961 im Dorf
an und wurde von Pfarrer Marichalar beauftragt, die Mädchen nach den
Erscheinungen zu befragen, wenn dieser nicht im Dorf war. Da
Martínez die Kinder zur Befragung in das Haus von Cuenca brachte,
vermuteten einige Besucher und Polizisten, die davon keine Kenntnis
hatten, dass man dort mit den Mädchen irgendetwas „anstellte“.
Der 23. (Juni) war gekommen.
Und wir gingen zum selben Ort, um einen
Rosenkranz zu beten, und die Leute aus dem Dorf kamen auch mit. Und
sie hatten bereits mit den Bewohnern der Dörfer Cossío, Puentenansa
und Rozadio über die Ereignisse gesprochen.
Und am Freitag
kamen viele Leute. An diesem Tag sahen wir den Engel um Viertel vor
[T. / nach]
neun. Die Menschen im Dorf
waren von Mal zu Mal mehr beeindruckt, und auch die Menschen aus den
anderen Dörfern waren sehr beeindruckt.
Und als die Erscheinung vorbei war,
küssten uns alle. Und da die Polizisten der Guardia Civil an diesem
Tag nicht wollten, dass der Professor uns mitnahm, gingen wir mit
dem Pfarrer zur Befragung in die Sakristei. Er rief eine nach der
anderen von uns zu sich, um zu sehen, ob wir das Gleiche sagten. Und
wir erzählten ihm, was wir gesehen hatten und alles was dazu
gehörte.
Und
(nachdem) wir dort gewesen
waren, und er uns alle vier gerufen und wir
(seine Fragen)
beantwortet hatten, verließen wir und auch er
(die Kirche).
Und er erzählte den Leuten, dass bisher anscheinend alles von Gott
kam, da wir vier in Allem, was wir ihm berichtet hatten, genau
übereinstimmten. Und die Leute waren sehr zufrieden, dass die Sache
von Gott kam.
Der 24.
(Juni) war gekommen.
Es war ein Samstag
und es kamen viele Menschen von vielen Orten.
Wir verhielten uns wie an den anderen Tagen und beteten den
Rosenkranz in der Calleja.
Und alle Leute kamen mit uns, also die aus dem Dorf, während die von
auswärts schon zu dem Ort gegangen waren, wo uns der Engel erschien,
um einen Platz zu ergattern,
von dem man uns
(gut) sehen konnte.
Und an diesem Tag
gab Er uns nicht einmal die Zeit, das Rosenkranzgebet anzufangen. In
dem Augenblick, als wir an dem Platz ankamen, wo Er sich uns
normalerweise zeigte, erschien Er uns / gemäß [oder: in der
Reihenfolge] unserer
Ankunft. Und wir hatten ihn noch nie sprechen hören, aber an diesem
Tag sahen wir ihn mit einer Schrifttafel, die unter ihm erschien.
Die erste Zeile der Tafel lautete: „Hay que – Es ist notwendig“
(der Anfang der ersten Botschaft) und die zweite Zeile enthielt
römische Ziffern.
Und wir fragten ihn, was das bedeutete, aber Er lächelte nur und
sagte uns nichts.
Als unsere
Erscheinung vorüber war, fuhren uns
[alle]
jungen Burschen des Dorfes in einem Karren zur Kirche, so dass uns
die Leute nicht umrennen und küssen würden, während sie den Karren
zur Kirche schoben. Als wir dort ankamen, brachte uns Don Valentin,
der Dorfpfarrer, eine nach der anderen
{in die Sakristei},
damit wir ihm erzählen konnten, was sich zugetragen hatte.
Und wir sagten ihm, dass wir die Schrifttafel gesehen hatten, und er
fragte uns nach den Buchstaben.
Aber da wir nicht besonders auf diese geachtet hatten, und der
Pfarrer schon ungeduldig darauf wartete, den Herrn Bischof
aufzusuchen und ihm davon zu berichten, forderte er uns auf, zum
Professor
(Lehrer) zu gehen, damit dieser die Buchstaben
niederschreiben könne, in der Hoffnung, dass wir uns an einige von
ihnen erinnern würden.
Sonntag der
25. (Juni) war gekommen.
Jeden Tag kamen
mehr Menschen, denn jedes Mal erfuhren mehr Leute an anderen Orten
davon und sie waren weiterhin sehr begeistert. Unter den vielen, die
kamen, waren auch fünf Priester, die
(an unsere Erscheinungen)
nicht glaubten. Auch der Schullehrer von Cossío kam
(ins Dorf).
Als wir zur
Calleja gingen, um den Rosenkranz zu beten, hatte man schon eine
(einfache) quadratische Einzäunung mit Holzstangen
(das
Cuadro) errichtet, damit die Menschen nicht zu nahe an uns
herankämen, außer den Geistlichen, unseren Eltern, Brüdern und den
Ärzten, aber sonst niemand.
An diesem Sonntag
kamen viele Ärzte und, wie ich schon sagte, fünf Pfarrer.
Und als
wir schon den Engel sahen, war auch der Schullehrer von Cossío
anwesend. Er glaubte aber nicht daran und sagte (allen), dass
das Ganze
(eine Art)
Komödie wäre und sagte zu einem meiner
Brüder:
„Deine Schwester
spielt ihre Rolle wirklich sehr gut!“
Aber mein Bruder
antwortete nichts darauf.
Und während ich an
diesem Tag den Engel sah, ergriff mich unser Amtsarzt
18a, hob mich hoch und
ließ mich aus einer Höhe von etwa zwei Metern herunterfallen. Und
man sagte, dass es sich anhörte,
(als ich zu Boden stürzte und
mit den Knien auf die Steine aufprallte), als würden Knochen
gebrochen*. Das sagten mir die Leute hinterher, denn ich selbst
bekam nichts davon mit. *
[wörtl.: sonó como una calavera – klang wie ein Totenschädel (der
zerdrückt wird)]
18a)
Der Amtsarzt, Dr. José Luis Gullón, gab in der Vergangenheit an,
dass er Conchita während dieses Vorfalls nicht höher als 75 cm
angehoben habe. Als er im Jahr 2017 noch einmal zu den Erscheinungen
befragte wurde, bestätigte Gullón diese Version, und gab an, das
Mädchen sei ihm beim Anheben „unglücklich entglitten“ und auf die
Knie gefallen. Der Arzt bestätigte aber das erschreckende Geräusch,
das es bei diesem Sturz gegeben hatte und das alle Umstehenden so
erschreckte. Im übrigen bemühte sich Gullón, die Geschehnisse von
Garabandal herunterzuspielen.
Amtsarzt Gullón hebt Conchita
hoch - medico de cabecera (mp3)
Mein Bruder
(Serafin) wollte den Arzt davon abhalten, mich
(mit Gewalt)
anzuheben, aber eine innere Kraft stieß ihn zurück [wörtl.
übersetzt aus: una
fuerza interna le echaba para tras]18b
Als die
Erscheinung vorüber war, waren die Leute sehr aufgeregt und fast
alle kamen, um meinen Rock hochzuheben, um zu sehen, in welchem
Zustand sich meine Knie befanden. Ich wusste nicht, warum sie das
taten, da ich das mit
(dem Sturz auf die Knie) überhaupt
nicht mitbekommen hatte.
Es war ungefähr halb neun
(abends), als die Erscheinung zu Ende war; und wir gingen in die
Kirche, um zu Jesus vom Allerheiligsten Sakrament
(s. Anm. 5) zu beten.
Danach brachte man uns mit vielen Ärzten und den Priestern zusammen
in die Sakristei, damit sie uns Fragen stellen konnten. Und die
Priester glaubten nicht daran, einige andere aber schon. Nach einer
Weile blickten wir auf unsere Beine, die mit Beulen übersät waren,
die von den Nadelstichen, Kniffen und durch starkes Eindrücken von
Fingernägeln herrührten. Sie taten uns nicht weh, aber die Stellen
blieben sichtbar.
19
Der 26.
(Juni) war gekommen.
An
diesem Tag hatten wir keine Erscheinung, auch nicht am Dienstag
(27.), aber am
Mittwoch (28.)
schon, und am Donnerstag (29.)
und Freitag (30.).
Viele Menschen kamen und gingen sehr enttäuscht wieder weg, weil es
keine Erscheinung gab. Aber am Samstag
(1. Juli) gab es
eine. 20 Und an jenem
Tag kam eine sehr große Volksmenge, unter ihnen Priester, viele
Ärzte und viele Autos kamen (ins Dorf).
18b)
Die Aussage des Arztes oben steht im deutlichen Gegensatz zu dem,
was der Dorfbewohner David Toribio und andere gesehen hatten. Es
scheint klar, dass Toribios Darstellung die richtige ist, da es so
aussieht, als ob die Intelligenz, die das Ekstasefeld steuerte
(höchstwahrscheinlich der Engel), sich klar über den ungläubigen
Arzt lustig machte, indem sie zunächst das scheinbare Gewicht von
Conchitas Körper so stark erhöhte, dass der Arzt das Mädchen
überhaupt nicht anheben konnte (wie es auch bei anderen Personen
immer wieder geschehen war); und genau in dem Moment, als Gullón das
Maximum seiner Muskelkraft aufbrachte, das Gewicht unerwartet auf
Null reduzierte. Daraufhin schoss der Körper des Mädchens in die
Höhe und entglitt den Händen des Arztes. Als das Gewicht plötzlich
wieder erhöht wurde, stürzte Conchitas Körper auf den felsigen Boden
und der Arzt konnte nichts dagegen tun. Das Ganze war eine klare
Botschaft an Gullón, dass die Ekstasen nicht durch menschliche
Wissenschaft erklärt werden konnten, was aber diesen Arzt nicht
beeindruckte. Siehe: Das geheimnisvolle „Energiefeld“, im Anhang.
19)
Wenn man die Theorie eines unbekannten Feldes annimmt, das die
Körper der Mädchen während der Ekstasen umgab, ergibt das hier
Erzählte einen Sinn. Die Kontaktflächen aller scharfen Gegenstände
wurden durch das die Körper umgebende Feld stumpf gemacht, so dass
sie die Haut weder durchstechen noch schneiden konnten. Sie
erzeugten lediglich eine Schwellung, als ob die Haut mit einem
stumpfen Gegenstand traktiert worden wäre. Wie immer bei den
Erscheinungen wurde jegliches Schmerzempfinden unterdrückt,
wahrscheinlich direkt im Gehirn der Mädchen.
20)
Dieser Satz ist im Original missverständlich formuliert. Die
Übersetzung wurde korrigiert. Dazu muss man bedenken, dass Conchita
erst ein Jahr nach Beginn der Erscheinungen mit der Niederschrift
des Tagebuchs begann. Die zeitliche Abfolge ist daher oft unsicher.
Gemäß einer frühen schriftlichen Erklärung, die von den vier Kindern
im Juli oder August 1961 unterschrieben wurde, waren die Ereignisse
für diese Tage wie folgt:
Am Montag, den 26.
Juni 1961 sahen wir den kleinen Engel [el Angelín], am 27. kam Don
Valentín (der Pfarrer) ins Dorf und fragte uns, was vorgefallen war,
und wir erzählten ihm, dass und wie wir ihn (den Engel) am 18.
gesehen hätten. Am 28., 29. und 30. Juni und am ersten Juli sagte Er
uns das Geheimnis*, das wir niemandem erzählen dürften, weder Lucia
(von Fatima?), noch dem Papst, noch dem Bischof, noch den
Geistlichen. Und dass wir ihn nicht vor Samstag, dem 8. Juli sehen
werden. Er küsste uns auf die Wangen und auf die Stirn und sagte
uns, dass wir ihn [bis] morgen und am Sonntag, den 9. Juli
wiedersehen würden.** Und Er sagte uns, dass wir anscheinend gute
Zähne hätten, Er zeigte uns die seinen und küsste eine jede von uns
nacheinander. (Es existiert ein Foto dieser Szene). *Wohl die erste
Botschaft ** Text unklar
Unterschrieben von
den vier Mädchen.
Über das Kommen der
heiligen Jungfrau sagten die Kinder: „Es dauerte ein paar Tage, bis
die Jungfrau erschien, in den ersten Tagen sahen wir nur den Engel.“
Ein weitere Chronologie für die ersten Tage der Erscheinungen findet
sich auf einem einzigen Blatt Papier, auf das der Vater der Seherin
Maria Dolores (Mari Loli), Ceferino Mazón, die Ereignisse der Tage
nach der ersten Erscheinung am 18. Juni 1961 aufgeschrieben hatte:
19 Juni –
Keine Erscheinung.
20 Juni –
Waren nicht weg.
21 Juni
– Erscheinung, leuchtendes Viereck
(erleuchtet mit einem
roten Licht, darin ein Dreieck mit orientalisch aussehenden
Buchstaben).
Dies war offenbar
das erste
Mal, dass die Ekstase im Cuadro stattfand);
22 Juni –
Keine Erscheinung.
23 Juni –
Erscheinung, Viereck, Engel
24 Juni –
Keine Erscheinung.
25 Juni –
Erscheinung eines Engels.
26 Juni –
Erscheinung eines Engels.
27 Juni –
Erscheinung eines Engels.
28 Juni –
Erscheinung eines Engels.
29 Juni –
Erscheinung eines Engels.
30 Juni –
Erscheinung eines Engels.
1. Juli: –
Erscheinung eines Engels.
2. Juli: –
(Heilige Jungfrau) Die Erscheinung spricht.
Und an diesem
Tag
(Samstag) hatten wir unsere Erscheinung sehr früh, um
sieben Uhr dreißig, es war noch Tag und die Leute sahen es sehr gut.
21 An jenem Tag
sagte uns der Engel, dass die Jungfrau Maria unter dem Titel
[advocación]
der Lieben Frau vom Berge Karmel erscheinen würde.
Und der Engel trug immer noch die
Schrifttafel mit sich, und wir wussten nicht, was sie bedeutete. Und
dieser Tag verging wie die anderen, – man brachte uns in die
Sakristei, um uns zu befragen, und die Burschen des Dorfes fuhren
uns
(mit dem Karren) dorthin wie an den anderen Tagen.
[>|Text
fehlt ab hier in der Transkription]
Der 27. (Juni)
war gekommen.
Und wir waren ganz begeistert von dem,
was wir gesehen hatten: Der Engel mit seiner Schrifttafel, der so
lieb lächelte
[wörtl.: so viel lächelte].
Und wir gingen unserem Alltagsleben nach wie immer. Die Leute fuhren
damit fort, anderen zu erzählen, was sie gesehen hatten, damit diese
auch kommen würden, und wirklich, alle kamen.
Am Dienstag, dem 27., hatten wir keine
Erscheinung und es waren viele Menschen anwesend. Am Abend beteten
wir wie an den anderen Tagen den Rosenkranz in der Calleja, und wir
beteten ihn zusammen mit den Leuten. Als wir ihn beendet hatten und
nichts sahen, waren wir sehr traurig, weil wir dachten, dass die
Leute nicht mehr wiederkommen würden. Und sie gingen sehr enttäuscht
nach Hause. Aber wenn Gott es so will, dann muss es eben so sein.
Nachdem wir gebetet hatten, gingen wir
hinunter (zur Kirche), um vor dem Allerheiligsten Sakrament
ein Estación-Gebet zu sprechen, und
(anschließend) gingen wir
nach Hause.
Und die Leute unseres Dorfes waren sehr
traurig, da sie vorher fest daran geglaubt hatten, nun aber dachten,
dass wir den Engel nicht mehr sehen würden. Aber die Fremden, die
von auswärts gekommen waren, glaubten gar nichts,
(weil sie es ja
vorher nie gesehen hatten), und machten sich über uns lustig und
sagten alles mögliche, wie: „Klar, vor so vielen Leuten wagen sie es
nicht, (ihr Stückchen) aufzuführen, weil sie es noch nicht so
gut einstudiert haben!“
Der 28. (Juni)
war gekommen.
Und wir waren ein wenig traurig, weil
wir den Engel nicht gesehen hatten; und wir gingen zur Schule und so
weiter. *// Als wir sie verließen, begannen die Dorfbewohner, die
uns so traurig sahen, zu weinen. Sie küssten uns und sagten:
– „Betet viel, auf dass Er
wiederkommt!“
Als der Nachmittag
gekommen war, gingen wir in die Calleja und taten das
Übliche. Die Leute beteten den Rosenkranz mit mehr Inbrunst als je
zuvor, {auf dass (der Engel) zurückkehren möge}.
Als wir mit der Litanei fertig waren,
erschien Er uns, und lächelte mehr denn je. // Wir fragten ihn,
warum Er gekommen sei. Und Er lächelte, antwortete aber nicht. Wir
sahen ihn ab neun Uhr, und (die Vision) hörte um zehn Uhr
auf; und das Ganze kam uns vor wie eine Minute oder weniger, weil
wir so überglücklich waren, mit ihm zu sein.
*[der
Text zwischen den doppelten Schrägstrichen fehlt auch in der
Tonaufnahme (Seitenwechsel der Kassette), Übersetzung gemäß einer
handschriftlichen Notiz und der Übertragung du Piliers, die
praktisch mit der Padre Morelos Version identisch ist)]
Donnerstag, der 29. (Juni)
war gekommen.
Wir sahen
(den Engel) wie
gewöhnlich und (alles) wie sonst.
Freitag, den 30.,
genau so.
21)
Joseph A. Pelletier hat in seinem ansonsten ausgezeichneten Buch
„Die Muttergottes kommt nach Garabandal (Our Lady comes to
Garabandal, 1971)“ die Ereignisse jener letzten Junitage 1961 in
ihre einzelnen Abschnitte zerteilt und neu so zusammengesetzt, wie
es für ihn Sinn machte, wobei er jedem Ereignis ein genaues
Datum zuordnete. Gabriel du Pilier tat dies in seiner französischen
Übersetzung von 1967 nicht, sondern beließ die Tage in ihrer
ursprünglichen Reihenfolge, auch wenn Conchita manchmal in der Zeit
vor und zurück springt. Dem haben wir uns angeschlossen, da eine
Neuanordnung der Elemente, wie sie Pelletier vornahm, nicht zur
Klärung der zeitlichen Abfolge beiträgt. Die von Conchita
angegebenen Daten sind dafür zu ungenau.
Ein Problem mit der
seltenen Transkription, die sich im Besitz von Herrn Pascual Rubio
befindet, ist, dass aus irgendeinem Grund der Text für diese Tage
fehlt, vermutlich weil bei der zweiten Abschrift eine ganze Seite
der vorherigen maschinegeschriebenen Kopie übersprungen wurde (nicht
eine oder zwei Seiten des Tagebuchs). Die Übersetzung dieses Teils
des Textes beruht hauptsächlich auf der Tonaufnahme, in der Conchita
ihr eigenes Tagebuch vorliest, die in den letzten Tagen des Mai 1963
gemacht wurde, sowie Zitaten aus dem erwähnten Buch von Pater
Pesquera, unter Berücksichtigung der französischen Übersetzung von
Pilier aus dem Jahr 1967 und der frühen privaten französischen
Übersetzung von 1963.
Der
[31] > 1 (Juli), Samstag
war gekommen.22
An diesem Tag kamen viele Menschen,
weil es der Tag der Heiligen Jungfrau war, und sie hofften, dass Sie
uns erscheinen würde.
Und wir gingen um neun Uhr in die
Calleja und beteten wie immer den Rosenkranz, und die Leute
begleiteten uns. Und am Ende des Rosenkranzes erschien der Engel,
lächelte sehr und sprach zu uns:
– „Wisst ihr, warum ich komme? Ich
soll euch verkünden, dass euch morgen Sonntag die Jungfrau Maria
unter dem Titel „Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel“ erscheinen
wird.“
[ab hier Transkription wieder vorhanden |>]
Und wir sagten ganz begeistert:
– „Hoffentlich kommt Sie ganz
bald!“
Und Er lächelte. Dann fragten wir ihn:
– „Was bedeutet die Schrifttafel,
die Du mit Dir trägst?“
(Und der Engel antwortete:)
– „Die Heilige Jungfrau wird es
euch sagen.“
Und an diesem Tag sprach Er mit uns
über viele Dinge (der ersten Erscheinung) und sagte zu
Jacinta, Loli und Mari Cruz:
– „(Erinnert ihr euch noch),
wie ihr Conchitas Mutter rufen wolltet, weil ihr dachtet, dass sie
einen Anfall hat?“
Sie fingen an zu lachen und sagten
ihm, dass es daran lag, dass ich so unglaublich „anders“ ausgesehen
hatte. An diesem Tag blieb Er zwei Stunden, aber uns kam es vor wie
zwei Sekunden.
Und Er sagte zu uns:
– „Morgen komme ich mit der
Heiligen Jungfrau wieder.“
Und Er verschwand. Wie traurig uns das
machte!
Die Leute waren sehr glücklich und
fragten uns:
– „Was hat Er euch gesagt?“
Und wir erzählten ihnen, was Er zu
uns geredet hatte. Und die Leute von auswärts glaubten fest daran,
als sie das Dorf verließen, – waren sehr glücklich und hatten große
Lust, denen davon zu berichten, die es nicht gesehen hatten.
Der Engel
erschien in einem langen, luftigen und gürtellosen blauen Gewand.
Seine Flügel waren hell rosa, ziemlich groß und sehr schön
anzusehen. Sein kleines Gesicht war weder lang noch rund. Seine Nase
war sehr fein
[orig.: hübsch],
seine Augen schwarz und sein Gesicht hatte einen dunklen Teint.
Seine Hände waren sehr zart [finas, fein] und seine
Fingernägel manikürt [orig.: geschnitten].
Seine Füße sahen wir nicht.
Beschreibung des Engels -
Descripción del Angel (mp3)
22)
Chronologie: Conchita geht davon aus, dass der Monat Juni 31 Tage
hatte. Daher tragen alle folgenden Daten für den Juli die falsche
Zahl, nämlich das korrekte Datum – 1 Tag. Wie in anderen Ausgaben
haben wir uns entschlossen, diese offensichtlichen Fehler ab hier zu
korrigieren, da es nicht sinnvoll ist, das falsche Datum immer
wieder in Klammern anzugeben.