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DAS TAGEBUCH DER CONCHITA 3. Teil

© Alle Rechte vorbehalten Stiftung Causa Garabandal

Das Hostienwunder
(Wunder der sichtbaren Hostie, Juni-Juli 1962)

[Worte in eckigen Klammern geben entweder den originalen Wortlaut wieder,
oder enthalten eine Information zum Text des Tagebuchs selbst.]

Da wir die Heilige Jungfrau und den Engel so inständig um ein Wunder baten, sagte Er am 22. Juni 1962 zu mir, als ich gerade dabei war, die Heilige Kommunion von Ihm zu empfangen:

– „Ich werde ein Wunder tun, nicht ich, sondern Gott. Aber durch meine und deine Vermittlung [intercesión].”

Und ich sagte zu Ihm:

– „Und was wird es (für ein Wunder) sein?“

Und Er sagte zu mir:

– „Wenn ich dir die heilige Kommunion gebe, wird die gesegnete Hostie auf deiner Zunge zu sehen sein.”

Ich dachte einen Augenblick über (seine Worte) nach und sagte dann zu Ihm:

– „Ja, (aber) wenn ich die Kommunion von Dir empfange, sieht man dann nicht auch die Hostie auf meiner Zunge?“

Und Er sagte mir, dass dies nicht der Fall sei, dass die Leute, die um mich herum stünden, sie nicht sehen könnten, aber dass an dem Tag, an dem Er das Wunder vollbringen würde, die Leute die Hostie sehen würden.

– “Das ist aber ein klitzekleines Wunder – ‘chicu’”, sagte ich zu Ihm. Und Er lachte.

Und nachdem Er mir das an diesem Tag gesagt hatte, ging Er fort. Da am nächsten Tag im Dorf keine Messe stattfand, ging ich nach dem Rosenkranz, den ich im Cuadro gebetet hatte, in die Kirche, um ein Estación-Gebet zu sprechen. Aber bevor ich die Kirche betreten konnte, erschien mir der Engel, lächelte sehr und sagte wie gewöhnlich zu mir:

– „Bete das ‚Ich (Sünder) bekenne‘, und denke darüber nach, was du von Gott empfangen wirst.“

Und dann gab Er mir die Kommunion und sagte mir, ich solle mit Ihm (das Gebet) ‚die Seele Christi‘ beten, was ich auch tat. Als ich mein Dankgebet gesprochen hatte, fragte ich den Engel:

– „Und wann wird sich das Wunder ereignen?”

Und Er sprach zu mir:

– „Die heilige Jungfrau wird es dir schon (noch) sagen.“

Und danach ging Er weg.

Diese Erscheinung fand am [13.] > 23. Juni (1962) statt. Nachdem der Engel mir gesagt hatte, dass er ein Wunder vollbringen würde, erzählte ich es den anderen drei Mädchen, Loli, Jacinta und Mari Cruz, nämlich dass der (Erz-)Engel Michael ein Wunder mit uns vollbringen würde. // [Der Text zwischen den doppelten Schrägstrichen fehlt in der Abschrift aufgrund eines offensichtlichen Versehens] In der Nacht desselben Tages, als ich den Engel nach dem Datum fragte, an dem das Wunder stattfinden würde, erschien mir die Heilige Jungfrau und lächelte wie immer sehr.  Und ich sprach zu Ihr:  //

– „Der (Erz-)Engel Sankt Michael hat mir gesagt, dass Gott, Unser Herr, auf seine und meine Fürsprache hin ein Wunder vollbringen würde.”

Und Sie sagte nichts. Also fragte ich Sie (noch einmal), wann das Wunder stattfinden würde. Und Sie sprach:

– „Am Freitag, den [22.] > 29. wirst du eine Stimme hören, die es dir sagen wird.”

Und ich sagte zu Ihr:

– „Wessen Stimme wird das sein?“  Aber Sie antwortete mir nicht.  

Die erste Person, der ich erzählte, dass der Engel ein Wunder vollbringen würde, war ein Priester, Don José Ramón García de la Riva. Und am selben Tag erzählte ich auch Mari Cruz, Loli und Jacinta davon. Der Freitag kam, und genau wie die Heilige Jungfrau es mir gesagt hatte, hörte ich, während ich bei den Kiefern stand, eine Stimme, die mir sagte, dass der 18. Juli (1962) der Tag sein würde, an dem das Wunder geschehen würde. Die Stimme, die ich hörte, fügte hinzu:

– „Das Wunderchen, – ‘el Milagrucu’, – wie du es nennst.”

Nachdem (die Stimme) mir das Datum gesagt hatte, erzählte ich meiner Mutter und meiner Tante Maximina, dass der Engel ein kleines Wunder vollbringen würde, und sagte ihnen auch, worin es bestehen würde. Und sie sagten zu mir: – „Nun, wenn dieses Wunder (wirklich) stattfinden sollte, dann werden wohl alle glauben, ja.

Ich denke nicht, dass ich das noch jemandem gesagt habe, außer den (Personen), die ich genannt habe. Während einer Kommunion, die mir der Engel gab, fragte ich Ihn, wann ich (öffentlich) sagen dürfte, dass ein Wunder geschehen würde, und (auch) worin es bestehen würde. Und Er sagte mir, dass ich dies fünfzehn Tage im Voraus tun könne.

Als die Erscheinung vorbei war, fragten mich die Leute aus dem Dorf, ob der Engel mir etwas über das Wunder gesagt hätte. (Denn ich hatte im Dorf schon davon gesprochen, dass der Engel ein Wunder vollbringen würde.) Aber die Leute glaubten nicht so recht daran.

Als der Tag da war, an dem ich das Datum (des Wunders) verkünden sollte, erzählte ich es im Dorf und schrieb auch Briefe (an gewisse Leute). Aber Pfarrer Valentin Marichalar, der daran zweifelte, ob das Wunder überhaupt stattfinden würde, riet mir, keine weiteren Briefe zu schreiben, da wahrscheinlich sowieso nichts passieren würde. Es gab einen Herrn im Dorf, Herr Eustaquio Cuenca, der mir dasselbe sagte wie der Pfarrer, nämlich, keine weiteren Briefe zu schreiben. Aber ich sagte ihnen, dass die Heilige Jungfrau und der Engel mich darum gebeten hätten, das Wunder (öffentlich) zu verkünden, aber dass die Leute im Dorf nicht daran glaubten.

Als der 18. Juli kam, füllte sich das Dorf mit Menschen. Es war das Fest des (heiligen Sebastian), der Schutzpatron des Dorfes. In der Nähe meines Hauses fand eine Tanz(veranstaltung) statt. Die beiden Dinge liefen parallel: Einige Leute beteten den Rosenkranz und die anderen tanzten. Einige wollten, dass die Leute mit dem Tanzen aufhören sollten, weil sie befürchteten, dass das Wunder nicht stattfinden würde, wenn weitergetanzt würde. Und dann fragte mich einer von denen, die der Meinung waren, dass man mit dem Tanzen aufhören sollte, Herr Ignacio Rubio, – ob ich wolle, dass das Tanzen  abgebrochen werden solle. Und ich antwortete ihm, dass das Wunder mit oder ohne Tanz stattfinden würde. Von da an gab es keine Diskussionen mehr über das Tanzen.

Als die Nacht bereits hereingebrochen war, wurden die Leute unruhig, denn es war schon sehr spät. Ich (selbst) aber war nicht besorgt, denn sowohl der Engel als auch die Heilige Jungfrau hatten mir gesagt, dass das Wunder geschehen würde; und weder die Heilige Jungfrau noch der Engel hatten mir jemals etwas (vorher) gesagt, das später nicht eintraf.

Um zehn Uhr abends hatte ich bereits einen Ruf erhalten. Um Mitternacht bekam ich einen weiteren. Und später, um zwei Uhr Morgens *, erschien mir der Engel [> Faksimile, Tagebuch Seite 58] in meinem Zimmer. Meine Mutter Aniceta, mein Bruder Aniceto, {m}ein Onkel Elias, {m}eine Cousine Luciuca und ein (Mädchen) aus Aguilar, Maria del Carmen Fontaneda, waren in meinem Haus.  * [Gemäß den zuverlässigsten Augenzeugen fiel Conchita um ca. 1:40 spanischer Sommerzeit (MEZ + 1Std.) in Ekstase, s. auch Anmerkung zum 2. Bericht des Benjamin Gomez weiter unten.]

Und der Engel blieb eine kleine Weile bei mir und sagte dann zu mir, wie an anderen Tagen:

–  Sprich das ‚Ich (Sünder) bekenne‘ und denke darüber nach, wen du empfangen wirst.

Und ich tat, (um was Er mich bat), und danach gab Er mir die Kommunion. Nachdem Er mir die Kommunion gegeben hatte, sagte Er zu mir, ich solle das Gebet ‚die Seele Christi‘ aufsagen, mein Dankgebet sprechen, und auch, dass ich meine Zunge mit der heiligen Hostie herausgestreckt halten solle, bis Er weggegangen wäre und die Heilige Jungfrau erscheinen würde. Und ich tat es so, wie Er (es mir) sagte.

Als die Heilige Jungfrau kam, sagte Sie zu mir:

– „Es glauben immer noch nicht alle!”

Und Sie wies mich an, den Rosenkranz zu beten, was ich auch tat.

Dieses Wunder hat Gott, unser Herr, durch die Vermittlung des (Erzengels) Sankt Michael bewirkt. Nachdem Er es geschehen ließ, glaubten diejenigen, die das ganze Wunder gesehen hatten, und einige, die nur die Hostie auf meiner Zunge gesehen hatten, in diesem Augenblick fest daran. Und diejenigen, die es nicht selbst gesehen hatten, glaubten aufgrund der Berichte, die sie von denen gehört hatten, die es selbst gesehen hatten, auch daran.

Aber als die Tage vergingen, [Ende Faksimile, Text laut Abschrift T., keine Zitate bei Pesquera] begannen die Leute zu zweifeln, denn einige behaupteten, dass ich mir die Hostie selbst auf die Zunge gelegt hätte, und anderes mehr. Dieses Gerede über die Hostie hielt noch eine ganze Weile an.

Es gab einen Franziskanerpater, Pater Justo, der (die Hostie zwar) sah, aber nicht an (das Wunder) glauben wollte; und er erzählte den Leuten, dass er es selbst gar nicht gesehen hatte, dass alles ein Schwindel sei und dass ich das Hostienwunder selbst fabriziert [gemacht] hätte. Zwei oder drei Tage später erhielt ich jedoch einen Brief von demselben Priester, der mich um Vergebung bat, weil er so schlecht darüber gedacht hatte. Und er erklärte in dem Brief auch, dass es der Teufel gewesen sei, der ihn in Versuchung geführt habe.

Einige Tage, nachdem der Brief angekommen war, kamen drei Priester in seinem Auftrag ins Dorf, da der Pater ihnen erklärt hatte, was hier (im Dorf) und in Bezug auf die Heilige Jungfrau (wirklich) vorgefallen war. Diese drei Priester erzählten mir, dass Pater Justo (selbst) mehrere Tage und schlaflose Nächte damit verbracht hatte, darüber nachzudenken, was mit der heiligen Hostie (wirklich) geschehen war, und dass er (endlich) recht gedacht und gehandelt hatte, und jetzt sehr zufrieden ist und heute fest an (das Hostienwunder) glaubt.


EINSCHUB ZUM HOSTIENWUNDER — AUGENZEUGENBERICHTE

Die Tatsache, dass es Conchita so vorkam, als ob sie die Kommunion von Hand des Engels in ihrem eigenen Zimmer empfing, zwingt uns quasi dazu, an dieser Stelle die Beschreibung des Hostienwunders durch die direkten Augenzeugen zu bringen, da es Conchita selbst aufgrund der Besonderheit ihrer Ekstase nicht möglich war, das zu schildern, was um sie herum geschah. Denn es war ihr nicht bewusst, dass ihr physischer Körper die Treppe hinunterging, und dass sie dann in der Nähe ihres Hauses an dem jetzt bekannten Ort auf die Knie fiel und nach der Kommunion erneut in ihr Zimmer zurückkehrte. Erst dort verließ sie der ekstatische Zustand wieder. Gemäß der außergewöhnlichen Logik der Phänomenologie in Garabandal begann sie also in ihrem Zimmer in dem Augenblick einen ekstatischen Marsch, als ihr der Engel erschien. Ein Priester war der erste Zeuge ihres ekstatischen Zustandes, als sie die Treppe in ihrem Haus herunterkam, hingerissen von der himmlischen Schönheit ihres verwandelten Gesichts.

Diese Sachlage ist schwer zu glauben und noch schwerer zu verstehen. Die ekstatischen Märsche sind das komplexeste Phänomen, das in Garabandal stattgefunden hat, und ihr genauer Modus Operandi steht vollkommen außerhalb den Gesetzen unserer Physik. Im Anhang wird versucht, diese Ekstasen genau zu beschreiben und, soweit als möglich, zu analysieren. Es wird aber schnell offensichtlich werden, dass unsere Konzepte von Materie, Energie, aber auch Biologie nicht ausreichen, um die Auswirkungen, Effekte und Anomalien dieser Märsche auf die Umwelt und die Seherinnen zu verstehen.

Es wurde viel über das Hostienwunder geschrieben und wie Conchita berichtet, wurde es sogar von einigen angezweifelt, denen es vergönnt war, die Hostie auf Conchitas Zunge zu sehen (s. oben, Tagebuch). Einer der lautstärksten Kritiker war gerade José-Antonio Juliani y Morencos, der die detaillierteste Studie zu den Ekstasen in Garabandal veröffentlichte. In seinem kurzen Bericht zum Hostienwunder behauptet er, er wäre nur mit einer sehr kurzen Verspätung an dem Ort angekommen, an dem Conchita in Ekstase kniete und vom Engel die sichtbare Kommunion bekam. Juliani y Morencos behauptet weiter, dass er sich einen Weg durch die Menge bahnte, die (noch) leere Zunge Conchitas sah, sofort wieder weglief und davon überzeugt war, dass das Hostienwunder nicht stattgefunden hätte. Die Tatsache, wie dicht die Personen um Conchita herum gedrängt waren, lässt einige Zweifel an Julianis Version aufkommen. Er selbst hat seine ursprünglich negative Meinung in seinem 1999 erschienenen Buch wieder abgeschwächt.

Fest steht allerdings, und dies ist aus dem ausführlichen Bericht von José (Pepe) Diez auch ersichtlich, dass Conchita sich während der ganzen Zeit, als sie außerhalb ihres Hauses gesehen wurde, im Zustand eines ekstatischen Marsches oder in Ekstase befand. Selbst wenn sie das Hostienwunder hätte selbst herbeiführen wollen, wäre ihr dies in diesem Zustand und zu diesem Zeitpunkt, auch auf Grund der neurologischen Besonderheiten, gar nicht möglich gewesen. Aus diesen Gründen haben wir uns dazu entschieden, die wichtigen Berichte über das Hostienwunder an dieser Stelle zu bringen, da Conchitas Schilderung nur den Inhalt dessen wiedergibt, was sie selbst in ihrer Vision sah (den Engel, der ihr die Hostie gab, und nach ein paar Minuten die Heilige Jungfrau, s. oben).

Auch muss man die wenigen Augenzeugen, die direkt um Conchita gruppiert waren, von denen unterscheiden, die in der zweiten und dritten Reihe standen, saßen oder knieten. Diese zweite Gruppe sah nur die erschienene Hostie, aber eher nicht die noch leere Zunge.
 

So waren die primären Zeugen des Hostienwunders, von denen wir Zeugnisse besitzen: Der Maurer und Handwerker José (Pepe) Díez, der persönlich von der Mutter Conchitas darum gebeten wurde, ihre Tochter vor der entfesselten Menge zu schützen. Von ihm steht uns dank des Interviews, das Herr Félix Pascual Rubio am 25. Februar 1995 im Dorf aufzeichnete, der ausführlichste Bericht zur Verfügung. Díez besaß gemäß gebildeten Augenzeugen ein hervorragendes Gedächtnis und war ein äußerst scharfer Beobachter.
An zweiter Stelle möchten wir den ältesten und aus unserer Sicht überzeugendsten* Augenzeugen, Benjamin Gomez, nennen. Er saß Díez gegenüber direkt vor Conchita und war zum Zeitpunkt des Hostienwunders 59 Jahre alt. Der unten erwähnte Placido Ruiloba interviewte ihn später in Santander (?). Es gibt spätere Videos, in denen Gomez einen schriftlich verfassten Bericht vorliest. Er ist dort aber schon wesentlich älter. Das Interview von Placido Ruiloba verdanken wir wiederum Félix Pascual Rubio, der bei einem seiner Besuche bei Ruiloba analoge Kopien davon anfertigte. Obwohl es mit zwei verschiedenen Tonbandgeräten aufgenommen wurde, sind beide Aufnahmen von sehr schlechter Tonqualität, die wichtigen Worte sind aber verständlich. Gomez erwähnt darin einen jungen Mann aus Santander, der Conchita mit einer starken Lampe ins Gesicht leuchtete. Dieser Zeuge ist mit hoher Wahrscheinlichkeit José R. Serrano Martínez, und sein Bericht befindet sich bereits auf unserer Webseite. Wir bringen unten den Inhalt des Audioclips, welcher der Dokumentation „Garabandal, reißender Wasserfall“, von Pater Saavedra entnommen ist. Serrano Martínez berichtet auch über ein seltsames Leuchten der Mundregion Conchitas nach dem Hostienwunder. Genau dieses Leuchten wurde vom Zeugen Dr. Félix Gallego gesehen, der sich weiter unten an der Gasse Richtung Kirche befand, als Conchita nach dem Hostienwunder, aber immer noch in Ekstase, vorbeirannte. * (Gomez erfuhr seine Wiederbekehrung zum Glauben gerade beim Anblick des Hostienwunders!) 

Der dritte wichtige direkte Zeuge ist Geschäftsmann Alejandro Damians aus Barcelona, der die nunmehr berühmte kurze Sequenz des Hostienwunders filmte. Von ihm liegt ein schriftlicher Bericht in zwei Versionen vor. Die erste Version findet sich im bekannten Buch von F. Sanchez-Ventura „Die Erscheinungen von Garabandal“ (ca.1965, mehrere Ausgaben und Titel). Eine spätere Version bringt Frau Josefa Gallego und andere. Dort sind einige Paragraphen anders formuliert. Wir haben beide Versionen berücksichtigt. Eine weitere physische Kopie der Bildsequenz hat Herr Félix Pascual von Placido Ruiloba (s. Anhang) erhalten, und diese kürzlich auf einer Garabandal-Konferenz in der Uni Santander vorgestellt. Deutlich zu sehen ist das seltsame Leuchten, das aus Conchitas Mund zu kommen scheint, s. oben.
Die erste Bildserie ist dem Video der amerikanischen Garabandalstiftung entnommen.
Die zweite Bildserie darunter aus der Kopie, die Placido Ruiloba seinerzeit von Hr. Damians erhalten hat.
Durch Synchronisation der Bilder konnten wir sicherstellen, dass es sich um die gleiche Filmsequenz handelt.

Vergrösserung Sequenz

 

Der Dorfbewohner und wichtige Augenzeuge David Toribio hat in der obengenannten Dokumentation von Saavedra ausgesagt, wir bringen seinen kurzen Bericht, übersetzt aus dem Audio des kompletten Interviews Toribios, das im Jahr 2022 veröffentlicht wurde.

Der Geschäftsmann Plácido Ruiloba aus Santander selbst, einer der fleißigsten Besucher des Dorfes, der auch ein umfangreiches Archiv zu Garabandal besaß, sah das Hostienwunder nicht. Er regte sich um ca. 1 Uhr morgens des 19. gemäß Pepe Díez und Benjamin Gomez lautstark darüber auf, dass das angekündigte Wunder immer noch nicht stattgefunden hatte und verurteilte mit harten Worten die angeblich falsche Verkündigung Conchitas! Sein „Lohn“ dafür war, dass er sich ca. eine halbe Stunde später am falschen Ort befand und, wie andere auch, nichts sah. Wohl deshalb interviewte Ruiloba  in der Folge Benjamin Gomez, siehe oben.


Besonders zu erwähnen ist der Pariser Schönheitschirurg Dr. Jean-Baptiste Caux, der mit einer halbprofessionellen Filmausrüstung angereist war, um das Hostienwunder zu filmen. Er erlitt im entscheidenden Augenblick eine Art Nervenzusammenbruch, fühlte sich im Zustand äußerster Sünde dem Erscheinen der Hostie nicht würdig und konnte seine Kamera nicht zum Einsatz bringen!

Fangen wir mit dem ausführlichen Interview des Pepe Díez an. Die komplette Transkription und Übersetzung dieses Interviews folgt hier. Da das Interview ziemlich lang ist (33 Minuten, ohne Pausen), bringen wir nur die wichtigsten Stellen in normaler Schriftgröße. Ebenso haben wir die Worte von Díez etwas gestrafft, besonders auf Grund der häufigen Wiederholungen in der mündlichen Form.

Der Schluss seines Interviews über das Milagrucu enthält Fragen zur unsichtbaren Kommunion durch den Engel, die Geschichte vom Stein des Engels, von dem aus Er den Mädchen die Kommunion gab, und zur Entstehung des „Cuadros“ (11 Minuten). Diese Stücke finden sich im Anhang. Es gibt frühere Interviews von Pepe Díez, – so haben wir seine Worte über das Anwachsen der Hostie einem jener Berichte entnommen, – da Díez die vollständige Beschreibung in dem Interview von Pascual Rubio aus Versehen ausgelassen hatte. Die Schilderungen von Díez sind sehr präzise, und die folgende ist die ausführlichste, die dieser wichtige Zeuge je gegeben hat.


INTERVIEW MIT JOSÉ (PEPE) DIEZ CANTERO, MAURER UND HANDWERKER IN GARABANDAL, ÜBER DAS HOSTIENWUNDER DER CONCHITA

durchgeführt und in Garabandal aufgezeichnet von Herrn Félix Pascual Rubio aus Bilbao  (am 25.02.1995)

Félix Pascual:  „Nun, Pepe, kannst Du dich noch an den Tag erinnern, als Du zum ersten Mal davon hörtest, dass Conchita eine Kommunion (durch die Hand des Engels) erhalten würde, (bei der man die Hostie sehen könnte)?“

Pepe Diez:  „Aber ja doch, wie könnte ich mich daran nicht erinnern?!“

Félix:  „Erzähle mir bitte alles von Anfang an.“

Pepe:  „Ja, das sind Sachen, die man nicht vergessen kann. In jenen Zeiten waren wir alle hier sehr an diesen Ereignissen interessiert und verfolgten sie, auch wenn wir uns damals über den Inhalt der Erscheinungen noch nicht ganz im Klaren waren. Nun, – als der Tag kam, an dem Conchita verkündete, dass sie eine sichtbare Kommunion (durch die Hand des Engels) erhalten würde, hat sie das fünfzehn Tage vor (dem Ereignis) getan.

Und dann kam der Tag, dieser 18. Juli, – es war ja schon das Jahr 1962. An diesem Tag feiert man hier das Fest des heiligen Sebastian. Warum an diesem Datum? Jeder weiß doch, dass man diesen Feiertag am 20. Januar feiert. Aber irgendwann, ich denke, es war nach dem (Zweiten) Weltkrieg, änderte man in dieser Gegend das Datum, wahrscheinlich, weil es hier im Januar öfter schneit, und die Leute von außerhalb das Dorf bei diesem Wetter nicht besuchen können. Nun, kurz gesagt, waren wir an dem erwähnten Tag voll und ganz von dieser Angelegenheit eingenommen, denn es war der Tag, für den das Mädchen das Ereignis der sichtbaren Kommunion angekündigt hatte.“

 

ANICETAS ANGST UM IHRE TOCHTER

„An diesem Tag musste ich eine Kuh melken, um Milch für die Kinder zu bekommen. Ich tat dies in einem Stall, der weiter unten im Dorf lag, in einem anderen Teil des Dorfes also. Ich machte mich deshalb wie üblich auf, ging dorthin und tat meine Arbeit. Aber als ich wieder nach Hause zurückkehrte, sagte mir meine Frau, dass Aniceta, die Mutter von Conchita, da gewesen war und nach mir suchte.

Ich sagte zu meiner Frau: ‚Was ist denn los?‘ ‚Also‘, sagte meine Frau, ‚sie kam ganz aufgeregt zu mir und sagte: Dein Mann muss sofort zu mir kommen!‘  Und ich: ‚Was soll ich da?‘ Meine Frau: ‚Sie sagte nur, dass du kommen sollst, dass sie unbedingt will, dass du kommst. Mehr weiß ich auch nicht.‘ Ich: ‚Also gut.‘ Ich fügte aber hinzu: ‚Nun, ich denke, sie hat doch ihre Söhne, ihre Familie zur Verfügung.*  Gut, ich werde gehen, wenn es mir passt.‘ Meine Frau: ‚Nein, sie  sagte mir, dass du (sofort) kommen musst!‘ Ich: ‚Also gut.‘ Nach einem Augenblick stand ich auf und ging zum Haus von Aniceta.  
[* Aniceta Gonzalez war früh verwitwet, und musste ihre Kinder allein erziehen].

Als sie mich ankommen sieht, sagt sie zu mir: ‚Bitte, du gehst nicht mehr von hier weg!‘ Und ich: ‚Wie, was, weggehen, warum? Was ist los? Und sie aufgeregt: ‚Die bringen heute meine Tochter um!‘ Und ich: ‚Wieso will sie jemand umbringen?‘ Und sie sagt: ‚(Das Dorf) ist voller Menschen, ich habe Angst, weil schlechte und gute Leute kommen.‘ Nun, kurz und bündig, es wurde mir klar, dass die Frau wirklich Angst, – richtig Angst hatte, und dass es sinnlos war, mit ihr darüber zu diskutieren. Und dann sagt sie: ‚Du musst meine Tochter beschützen!‘ ‚Nun‘, sage ich zu ihr, ‚ich bin nur einer von vielen, aber wenn es notwendig ist, dann mache ich das natürlich für Dich, und begleite sie, damit ihr niemand etwas antut.‘

Was passierte dann? Nun, ich lief ziemlich eilig nach Hause zurück und sagte zu meiner Frau: ‚Gib mir schnell andere Klamotten zum Umziehen, ich muss sofort wieder zurück!‘ Und sie: ‚Was ist denn los?‘ Ich: ‚Eigentlich gar nichts. Aber die Frau ist dermaßen nervös und möchte, dass ich dort bleibe.‘ Meine Frau: ‚Aber sie hat doch ihre Söhne, ihre Enkel, ihre ganze Familie dort, und noch die anderen Männer aus dem Dorf.‘ ‚Richtig‘, sagte ich zu ihr, ‚ich weiß auch nicht, warum sie unbedingt will, dass ich dabei bin.‘

Nun gut, wie auch immer, ich zog mich um, denke, dass ich einen Bissen zum Frühstück aß, irgendetwas muss es ja gewesen sein, und dann ab zum Haus von Aniceta. Dort liefen schon Scharen von Leuten herum, gingen zum Haus und traten einfach ein, und es war denen vollkommen egal, ob man reindurfte oder nicht, die Leute gingen einfach ein und aus, (wie es ihnen passte). Nun gut.

So ähnlich zog sich das den ganzen Tag hin, und ich erinnere mich, dass es Conchitas jüngster Bruder Miguelín war, der die meiste Zeit an meiner Seite verbrachte. Da er die ganze Zeit bei mir war, sagte ich zu ihm: ‚Geh doch was essen!‘ Irgendetwas mussten wir ja essen. (Und er sagte): ‚Meine Mutter kommt nicht einmal dazu, Brot oder irgendetwas zum Essen zu holen.‘ Uns so blieben wir ohne Essen. Er sagte noch: ‚Wenn es dann soweit ist, (danach) essen wir.‘
 

CONCHITA HATTE AM 18. JULI BEREITS DIE KOMMUNION IN DER KIRCHE GENOMMEN

Und so ging der Tag vorbei, – ah, was ich noch erzählen will, ich vergaß es fast, – das einzige Mal, dass wir Anicetas Haus verließen, war, als wir zur Messe gingen. Es war wegen des Feiertags eine wichtige Messe. Wir waren also dort, und danach nichts als wieder an unseren Platz zurück. Aber jetzt, – ich denke, ich darf es (nach so langer Zeit) sagen, – nämlich den Grund, warum Conchita ihre (sichtbare) Kommunion (durch die Hand des Engels) nicht am 18. erhielt, wie sie es angekündigt hatte.

Denn nachdem der 18. (offiziell) vorbei war, war ja immer noch nichts geschehen. Obwohl ich mich an den genauen Zeitpunkt nicht mehr erinnern kann, muss es (eine Stunde) und eine Viertel- oder halbe Stunde nach Mitternacht gewesen sein, als sich das mit der Kommunion ereignete.

|> Vorher hatten die Leute schon damit angefangen, zu behaupten, dass Conchita gelogen hätte, (weil sie vorausgesagt hatte), dass die Kommunion am 18. stattfinden würde, und ja der 19. schon angebrochen war. Aber dann wurde der Grund für (die Verzögerung) klar: Wie ich schon sagte, waren wir alle in der Messe. Und auch Conchita nahm bei dieser Messe, etwas zerstreut und ohne nachzudenken, ganz normal und wie üblich die Kommunion ein, und vergaß dabei, dass es dieser (spezielle) Feiertag war. Sie nahm also die Kommunion (bereits) in der Kirche ein.“

Félix: „Ach, so war das.“

Pepe: „Ja, sie nahm die Kommunion ein, und es ist ja logisch, dass sie sie nicht noch einmal …“

Félix: „ … am gleichen Tag einnehmen konnte.“

Pepe: „Richtig. Aber gesagt hat sie das zu niemanden, und die Leute brachten sich schon draußen in Position. Nun, auf jeden Fall wurde das später klar, und ich wiederhole es hier, falls es jemand noch nicht weiß.“

     Audio 1 Diez (Pepe) - Doppelte Kommunion Conchitas

 

DAS HOSTIENWUNDER VERZÖGERT SICH

„Nun, dann war die Stunde endlich gekommen, ich weiß eben nicht mehr, wie spät es genau (nach Mitternacht) war. Es war auch ein Herr aus Santander anwesend, ich denke, ich darf seinen Namen hier nennen, Herr Plácido Ruiloba. Das ist jemand, der darüber viel Material gesammelt hat, weil er sich sehr dafür interessierte. Er war bei vielen Erscheinungen dabei, und so weiter. Aber zu diesem Zeitpunkt begann er sich schrecklich aufzuregen, da ja der 18. Juli definitiv schon durch war, und verkündete lautstark: ‚Nichts da! Das hier ist alles Betrug, es kann ja nicht mehr stattfinden, die Geschichte ist aus und vorbei, die heilige Jungfrau kann nicht lügen, vorbei!‘  Nun, zu dieser Zeit hatte ich bereits ein gutes Verhältnis mit ihm, auch wenn er jemand ist, der mehr [unverständlich] … ist. Und ich sagte zu ihm: ‚Also hör mal, Placido, jetzt stehen wir hier schon den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und mir ist es egal, ob ich Hunger habe oder nicht, also ich bleibe hier, bis ich etwas sehe, und zwar solange Gott will!‘ Denn ich glaubte wirklich, dass das, was angekündigt war, auch stattfinden würde. Placido antwortete: ‚Unmöglich, vielleicht schaust du mal auf die Uhr!‘

Bald darauf, wie gesagt, ich weiß nicht mehr genau, wie lange, ob es eine halbe, oder eine dreiviertel Stunde war, passierte Folgendes: Genaue Rechnungen habe ich nicht darüber angestellt, oder immer wieder auf die Uhr geschaut. Wir waren also damit beschäftigt, die Aktivitäten von Conchita im Auge zu behalten. Dann gab es plötzlich eine Art Aufruhr in ihrem Haus und die Leute riefen: ‚Sie ist in Ekstase gefallen!‘ Gut, und dann war ich dabei zu …“

Félix: „Entschuldige, Pepe, hast du Conchita zu der Zeit alleine gesehen oder hatte sie sich irgendwo versteckt?“

Pepe: „Nein, wie ich schon sagte, haben wir sie nicht aus den Augen gelassen und taten alles, zu überprüfen, wo sie sich gerade befand. Das ging soweit, dass jemand kontrollierte, wenn sie auf die Toilette musste. Nachdem die Zeit vorbei war, die sie dafür brauchte, und sie wieder die Tür zum Zimmer öffnete, war sie auch nicht allein, weil dort viele Frauen waren, die auch auf die Toilette mussten oder unbedingt mit Conchita im Zimmer sein wollten.

Auf diese Art und Weise wurden ihre Bewegungen und ihr Aufenthaltsort genau kontrolliert. Das war auf der einen Seite an sich nicht schlecht, aber auf der anderen Seite hatte es den Effekt, dass an diesem frühen Morgen dauernd Leute bei ihr sein wollten. Wir sahen sie während dieser Zeit mehr als ein Mal, oder zwei …* Das ging so weit, dass Frauen zusammen mit ihr auf die Toilette gingen. Nun, die Erklärung dafür war wohl, dass es sich um Personen handelte, die mit ihr gut bekannt waren. * [Andere Zeugen bestätigen, dass Conchita vor Beginn der Ekstase nach unten in ihre Küche ging, in Pesquera, Se fue .. 3. Ausgabe, Seite 408 oben]

Nun kommen wir wieder zum Augenblick zurück, als Conchita in Ekstase fiel. In diesem Augenblick hielt sie das Kruzifix in der Hand, das sonst über dem Bett in ihrem Zimmer hängt. Aber dort konnte sie niemand von uns sehen, da wir ja draußen standen. Aber die Leute, die im Haus waren, liefen ihr hinterher.“

 

CONCHITA BEGINNT EINEN (EKSTATISCHEN) LAUF ZUM ORT DES HOSTIENWUNDERS

„Sie nahm das Kruzifix in die Hand, bekreuzigte sich damit wie üblich, – gemäß dem, was die Leute erzählten, die mit ihr waren, – und durchschritt den Eingang, um die Dorfgasse zu betreten. Als sie die Gasse betrat, war ich mit Conchitas Bruder [und dem anderen Herrn] bereits an ihrer Seite, zusammen mit einer dicht gedrängten Menschenmenge. Es war ein vollkommen kompakter Block von Menschen. Zwischen den einzelnen Personen war nicht der geringste Abstand, einer klebte am anderen, und so weiter. 

Sobald Conchita das Haus verlassen hatte, nicht einmal einen Meter von ihrer Haustür entfernt, versuchte ich dicht an ihr zu bleiben; als ich zwei Polizisten der Guardia Civil sah, die sich vor dem Eingang befanden, wie die Menschenmenge herausstürmte. Die beiden Uniformierten taten eigentlich nichts, sondern markierten nur Präsenz, damit sich die Leute ordentlich benehmen sollten oder so. Und gerade diese beiden Ordnungshüter waren die ersten, die (von der Menge) zu Boden gerissen wurden! |> Danach bogen wir nach links ab, ließen das Haus von Conchita zurück und trafen sofort auf zwei oder drei Frauen, die (am Boden lagen) und schrien.

Aber es gab keine Möglichkeit sie hochzuheben, da (die Menge) uns von hinten schob, und deshalb mussten wir irgendwie über sie rüber laufen, mit den Füßen auf sie treten, – natürlich wollten wir das nicht, – aber es blieb uns nichts anderes übrig, da andere hinter uns waren und uns stießen. Und die (am Boden liegenden) Frauen schrien weiter. Ungefähr drei bis fünf Meter weiter sahen wir einen Priester, der am Boden lag; die Menge hatte ihn gestoßen und zu Boden geworfen, und die Leute liefen über ihn rüber! ‚Mann, oh Mann, sagte ich mir, hier kommt noch jemand ums Leben! Die bringen uns hier alle um!‘

     Audio 2 Diez (Pepe) - Niedergetretene Personen

 

PEPE VERLIERT EINEN TEIL SEINER KLEIDER, CONCHITA LÄUFT GANZ NORMAL WEITER

„Nun, die Leute begannen, während wir vorwärts liefen, an den Wänden der Häuser rechts von uns Halt zu suchen, um sich so vor dem Druck der Menschenmasse zu schützen, weil ja einer am anderen klebte, es war wie im Krieg. |> Das war, als einige versuchten, nein, sie ergriffen mich, grabschten regelrecht nach mir; – ich wollte das nicht und versuchte, sie mit einigen kräftigen Bewegungen abzuschütteln, – (aber es gelang mir nicht). Das war der Augenblick, als sie mein Hemd zerrissen, mir den Gürtel ab- oder wegrissen, wie genau das ging, weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall war er plötzlich weg. Auch der obere Knopf meiner Hose musste daran glauben. Das geschah, als sie mir irgendwo an meiner Schulter das Hemd zerrissen, nun gut, ich will damit nicht behaupten, dass sie das in schlechter Absicht taten; ich erzähle es, um zu zeigen, wie sich Menschen aufführen können, gerade Frauen, wenn sie die Nerven verlieren oder der Fanatismus sie packt; dann kratzen, beißen, krallen sie sich irgendwo ein, würden sogar ein glühendes Eisen ergreifen, alles, was ihnen unter die Finger kommt. Das war der Punkt, als ich mir sagte: 
  Audio 3 Zerrissene Kleider von Pepe ‚Gleich kommst du selbst dran, dich trampeln sie als nächsten nieder! Mir wird es genauso gehen wie den anderen!’  Dann kam mir der Gedanke: ‚Also wenn hier die heilige Jungfrau nicht anwesend ist, dann wird uns die aufgebrachte Menge umbringen!’

|> In diesem Augenblick wagte ich es, Conchitas rechten Arm zu ergreifen, denn ich hatte gesehen, und es erstaunte mich am meisten von Allem, dass, obwohl die Menge auch versuchte nach ihr zu greifen, dies auf Conchitas Körper nicht den geringsten Einfluss hatte; sie setzte ungestört ihren Weg fort! Auch von der anderen Seite drückte sie eine Menschenlawine, aber sie lief einfach weiter. Ich sagte mir: ‚He, was geht hier vor?‘ Denn kurz davor war ich in meinem negativen Denken davon überzeugt, dass wir alle verloren wären! Da ergriff ich also Conchitas rechten Arm, und ich habe Ähnliches schon oft erzählt, wiederhole es hier aber: Es war so, als ob ich eine eingemauerte Säule, einen Holzbalken, eine Eisenstange, oder etwas Ähnliches anfasste. In dem Augenblick, als ich ihren Arm ergriff, sagte ich mir: ‚Was ist das? Sie trägt mich ja mit! Und läuft dabei weiter wie gehabt, und niemand kann sie aufhalten!‘

Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass uns sowohl seitlich, als auch von hinten die Leute bedrängten und uns Schläge versetzten. Aber nicht von vorn! Das Mädchen lief allein, und die Menschentraube lief hinterher, – die Leute versuchten sich (auf den Füssen) zu halten, wie sie konnten, – blieben aber, nach hinten versetzt, ungefähr drei Meter zurück, so dass Conchita freie Bahn hatte. Das war seltsam, denn eigentlich hätte die in der Gasse eingezwängte Menge, sie auch (seitlich) von vorne drücken müssen. Aber so wie sie lief, schien es, als ob sie etwas trüge, nun sie trug ja das Kruzifix, aber es schien, als ob sie zusätzlich auch noch eine (unsichtbare) Waffe in der Hand hätte, (vor der die Menge Respekt hatte) und diese Waffe teilte die Menschenmenge. Ich erkläre es auf diese Weise, damit du dir eine Vorstellung machen kannst, dass vor dem Mädchen immer Platz war.  [ Dieser Absatz legt sehr wohl nahe, dass es sich hierbei um einen klassischen ekstatischen Marsch Conchitas mit all seinen außergewöhnlichen Eigenschaften handelte.]

     Audio 4 Diez - Das Energiefeld des ekstatischen Marsches

Gut, kommen wir zum Punkt, an dem Conchita anhielt und auf die Knie fiel. In diesem Augenblick ließ ich ihren rechten Arm los und blieb in der gleichen Position und Richtung an ihrer rechten Seite, rückte aber ein bisschen weiter vor, so dass ich mich direkt gegenüber von ihr befand. Zu diesem Zeitpunkt gruppierte sich die Menge, so weit das möglich war, direkt um das Mädchen. Und wieder stützte, oder stürzte sich eine Person auf die andere, und es gab erneut Schreie wegen des ganzen Drückens und Schiebens.“

DAS HOSTIENWUNDER

„Conchita hingegen begann sich, – davon vollkommen unberührt, – zu bekreuzigen, machte also das Kreuzzeichen und begann meiner Meinung nach etwas zu sprechen oder zu beten, denn ich sah, wie sich ihre Lippen bewegten, – so, wie sie das oft in Ekstase tut und spricht; aber wegen des Lärms (der Leute) konnte ich nichts davon verstehen. |> Nachdem sie zu Ende gesprochen, und sich nicht einmal, sondern mehrere Male bekreuzigt hatte, öffnete sie in aller Ruhe ihren Mund, streckte die Zunge heraus; und wie sie das tat, konnte ich sehen, dass ihre Zunge vollkommen sauber war.

   Audio 5 Diez - Die nackte Zunge Conchitas

Gut, ich spreche für mich, aber ich bin sicher, dass es auch andere gesehen haben; denn wir alle sahen die saubere Zunge, die sehr weit herausgestreckt war, und Conchita hat eine ziemlich große Zunge. Und es ist ja so, dass es Leute gibt, die ihre Zunge ganz leicht herausstrecken können, andere aber nicht, – so wie ich, ich schaffe es gerade zur Hälfte, während Conchita sie voll draußen hatte.

Als ich die (vollkommen) leere Zunge sah, |> dachte ich für mich: ‚Heute Nacht bringen sie uns alle um! Hier ist nichts (von einer Hostie) zu sehen, rein gar nichts! Eine vollkommen saubere Zunge, und nichts von dem zu sehen, was angekündigt war!’ Und als ich mit diesen und anderen Gedanken beschäftigt war, und die (leere) Zunge sah, geschah es plötzlich, es war der Schlüsselmoment: Denn es erschien eine ganz normale Hostie auf der Zunge! Ich sage normal, weil es eine ganz normale Hostie war, wie ich sie zahllose Male gesehen und selbst genommen habe.
 
Audio 6 Diez - Die Hostie erscheint   Also eine ganz normale Hostie, in Größe und so weiter. Nun, die Hostie stammte ja auch aus einem irdischen Tabernakel
[vgl. Conchitas Aussage im Tagebuch, 2. Teil Ende]. Es war der Engel, der sie von dort genommen hatte. Es war eine perfekt geschnittene, kleine Hostie, genau, wie man sie eben bei der Kommunion bekommt.

Als ich sie sah, überkam mich ein Gefühl der Ruhe, denn ja, wirklich, die Hostie war erschienen. Aber in diesem Augenblick der inneren Ruhe wurde ich vom Geschrei der Menge (in meinen Gedanken gestört), die in meiner Nähe riefen: ‚Oh, sieh nur, die Hostie ist erschienen! Da ist sie! Was für ein Wunder ist geschehen!‘  [Vgl. den Bericht von Dr. Félix Gallego weiter unten.]

Und es gab Leute in der Menge, die schrien, und zwar laut, andere weinten und ich sagte mir: ‚Warum weinen die denn? Wo das Wunder doch geschehen ist!‘ Während es für mich ein Gefühl der Ruhe war, nachdem ich vorher daran gedacht hatte, nämlich an die nackte Zunge und das vollkommene Ausbleiben des Wunders, und natürlich daran, dass uns die wütende Menge bei Ausbleiben der Kommunion einfach niedertrampeln und töten würde, – so durchgedreht wie sie sich aufführten! Was das Mädchen zu mir und den anderen sagte, die nah bei ihm waren, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall hatten die Leute jeden Respekt verloren. Wohl, weil sie mit den Nerven fertig waren und es in ihnen kochte, (und) weil die Dinge nicht so liefen, wie sie sich das gedacht oder gewünscht hatten.

|> Wie auch immer, in der Folge hielt Conchita die Hostie zwischen zwei bis drei Minuten auf ihrer Zunge. Ich sage das, ohne auf die Uhr gesehen zu haben, mir jedenfalls kam es wesentlich länger vor. (Ich sagte zu mir selbst): ‚Was ist das, wieso hält sie die Zunge so lange draußen?’ Denn normalerweise schluckt man ja die Hostie, nachdem sie einem auf die Zunge gelegt wurde. Nun, ich denke, sie hielt sie so lange auf der Zunge, weil es so sein musste, weil es wichtig war, damit wir es alle sehen konnten, nicht nur eine, zwei, fünf [oder zehn] Personen, und für einen Augenblick. Deshalb musste es so (lang) sein.
   Audio 7 Diez - Die Hostie bleibt auf der Zunge

Und wie lief es weiter? Conchita hielt die Zunge mit der Hostie während der ganzen Zeit so draußen, als ob es eine vollkommen normale Sache wäre, denn atmen musste sie ja auch irgendwie. Man merkte ihr aber überhaupt nichts an. Als ob es die normalste (Sache der Welt) wäre.

DIE LEBENDIGE HOSTIE

(18) Einzelbild 13 Kopie Ruiloba|> Aber jetzt kommt das Wichtigste: Nachdem diese Minuten vergangen waren, begann sich die Hostie zu verändern, zu wachsen, ihr Durchmesser vergrößerte sich, bis sie die Oberfläche der ganzen Zunge einzunehmen begann, sie begann aber auch, an Dicke zuzunehmen und zu wachsen. Dass man aber nie ((in)) das Innere der Hostie [unverständlich], lag daran, dass sie, wie ich es in der Vergangenheit schon beschrieb, die Form eines Ringes besaß oder am Außenrand eine Art goldfarbenen Kreis hatte. Und dann begann sich die Hostie in dieser letzten Minute in ihrem Inneren zu bewegen, sie bekam eine Art Eigenleben, es erschien, als ob sie etwas Lebendiges wäre!
   
 Audio 8 Diez - Die lebendige Hostie

Wieso bewegte sie sich? Also an meinen Augen lag es nicht, da bin ich mir sicher, denn ich war ganz ruhig, so wie am Anfang des Erscheinens dieser Hostie. Ich war wirklich voll eines Gefühls der inneren Ruhe, da das eingetroffen war, was angekündigt war und auf das wir warteten. Ich sage das, weil einige zu mir sprachen: ‚Hören Sie mal, warum waren Sie in dem Augenblick nicht nervös?‘ Ich: ‚Nein, warum?‘ und sie: ‚Und mit der ganzen Menschenmenge?‘ Ich: ‚Nein, ich habe es einfach gesehen, das Wunder! Aber für mich war es normal. Ich möchte Sie zurückfragen: Sind Sie, und Sie, oder Sie etwa nervös oder ruhig, wenn sie die Kommunion einnehmen?‘ Dann begriffen es die Leute und sagen: ‚Nein, ich werde dadurch ruhig.‘ Darauf ich: ‚Eben, so ging es mir, eine große Ruhe erfüllte mich. Wenn ich die Hostie im Tabernakel sehe, freue ich mich darüber und werde ruhig, und nicht nervös.‘“

[Aus den Schilderungen mehrerer Augenzeugen geht hervor, dass der Anblick der erschienenen Hostie für sie eine einschneidende geistige Erfahrung war. Pepe Díez beschrieb in einem früheren schriftlichen Interview die lebendige Hostie wie folgt]:

„Und dann begann sich diese Hostie nach etwa drei Minuten zu vergrößern, sie erschien lebendig zu werden, etwas das ich nur sehr schwer erklären kann, aber ich sah etwas Lebendiges in der Hostie, ähnlich Wellen im Meer, (deren Kämme) im Licht der Sonne glitzern, und wenn man dieses Glitzern aus großer Entfernung sieht, ähnelte es dem was in der Hostie zu sehen war. Es war etwas Lebendiges, so als ob (die Hostie) erst aus ihrem Inneren leuchtete, und dann in Gänze. Sowohl ihr Durchmesser, als auch ihre Dicke hatten merklich zugenommen und es war etwas Lebendiges in ihr, das sich bewegte. Es war für alle, die es aufmerksam und mit Glauben sahen, ein Augenblick der großen Huldigung: Die Gegenwart des lebendigen GOTTES in der Hostie!“ 

NICHT ALLE SAHEN DAS HOSTIENWUNDER

„Ich wurde aber später noch nervös, vielleicht nicht gerade nervös, aber ich begann mich schon zu fragen: ‚Was habe ich eigentlich gerade gesehen? Warum hatte ich das Glück, es zu sehen? Oder warum war es gerade mir vergönnt?‘ Nun, ich hatte mir mein Privileg so erklärt: Ich hatte dafür Opfer gebracht, so wie man immer im Leben ein Opfer bringen muss, um etwas zu erlangen, so auch hier, dass ich die sichtbare Kommunion sehen durfte. Denn es gab danach Leute aus dem Dorf, die sagten, wie ein gewisser Herr: ‚Hör mal, du hast sie also wirklich gesehen?‘ Und ich: ‚Ja, doch, ja.‘ Er: ‚Ich würde zehn Tausend Peseten dafür zahlen, wenn ich sie auch gesehen hätte!‘ ‚Hören Sie mal‘, sagte ich zu ihm, ‚ich habe nicht eine Peseta dafür bezahlt, aber durch viele Stunden des Wartens ein Opfer gebracht, um hier zu sein, und deshalb habe ich die Hostie auch gesehen.‘

Auf der anderen Seite gab es Conchitas Bruder, der mit mir war, aber er ist nie zu dem Punkt gekommen, er sah das Hostienwunder nicht, er sah gar nichts!* Und der andere Herr (Plácido Ruiloba), der mit mir war, von dem ich vorher sprach, auch nicht! Scheint so, als ob ich der einzige gewesen bin, der den Mut und die Energie zu kämpfen aufbrachte, um bis zu diesem Punkt zu kommen. Und ich habe ja erklärt, wie es dazu kam. So war es, dass viele andere aus dem Dorf, die an der Geschichte interessiert waren, auch nicht von sich sagen können, dass sie bis zu dem Punkt gekommen sind, (die Hostie zu sehen).

Nun, all dies hat seine Erklärung, gut, so wie ich versucht habe, es auf meine Art klar zu machen.“ 

* [Diese Aussage von Díez steht leider im Gegensatz zu dem, was dieser Bruder Conchitas später bestätigte, nämlich dass auch er das Erscheinen der Hostie klar gesehen hatte, Pesquera, Se fue .., Seite 415, 3. Ausgabe, sowie im Zeugnis von Miguel Gonzalez, Garabandaldokument 36]

 

HERR DAMIANS FILMT DIE LETZTEN AUGENBLICKE DES HOSTIENWUNDERS

Félix: „Pepe, kannst Du Dich daran erinnern, ob Fotos gemacht wurden?“

Pepe: „Ja, sicher. Davon hätte ich schon vorher reden sollen. |> Als ich auf den Knien war, und sich das abspielte, was ich Dir schon erzählt habe, bemerkte ich, dass auf meinem Kopf irgendein Apparat lag. Kurz nachdem ich mich niederkniete, – ist ja klar, dass sich auch dieser Herr, der die Bilder von der Hostie gemacht hatte, direkt an meiner Seite befand. Als ich also mehr schlecht als recht mit einem Knie auf dem Boden kniete, war dieser Herr über mir; entweder kam er mit dem Apparat nicht zurecht, oder er war nervös, das eine oder das andere, jedenfalls schlug er mir damit ganz schön auf dem Kopf herum. Später hatte ich verstanden, dass während er die Hostie mit der Kamera filmte, die Kamera sich auf meinem Kopf befinden musste; und danach habe ich ja die Bilder davon gesehen, die veröffentlicht wurden, in Illustrierten, oder sonst gedruckt. Ich wusste ja damals nicht, wer dieser Herr war, – später erfuhr ich, dass er aus Barcelona war (Herr Alejandro Damians). Auf jeden Fall kam er mit der Kamera nicht zurecht, die er, wie ich gehört habe von einem Freund erhalten hatte, oder so; – und als er dabei war, die Hostie zu filmen, wurde er nervös, aber er schaffte es irgendwie, die letzten Sekunden des (Hostienwunders) einzufangen, und zwar die allerletzten, als die Hostie bereits die Form angenommen hatte, die ich beschrieb. Also, als sie sich von einer normalen Hostie zu der vergrößerten Form entwickelt hatte.

     Audio 9 Diez - Die Kamera auf Pepes Kopf

Wäre er ein professioneller Fotograf gewesen, wäre es ganz sicher wichtig gewesen, die (einzelnen Phasen) des Hostienwunders zu filmen: Wie das Mädchen den Mund noch geschlossen hielt, – dann, wie sie ihre Zunge herausstreckte, – und später die Entwicklung und Veränderung der Hostie bis in ihre letzte Form. Oft habe ich über diese Sache ausführlich gesprochen, und wollte es diesmal kürzer machen. Denke aber, dass ich alle Einzelheiten erzählt habe, die zu diesem Ereignis gehören.“  

ENDE DES HOSTIENWUNDERS

„Um zum Ende zu kommen und auch den Rest zu erzählen: Dann schluckte Conchita diese Hostie, (stand auf), und ging in der Folge bis zur Kirchenpforte, der Tür, an der sie einige Momente verweilte. Danach ging sie mit der ganzen Menschentraube weiter, das Laufen war schwierig, aber das (Phänomen) wiederholte sich, dass vor dem Mädchen immer ein freier Raum blieb, während uns seitlich und hinter ihm, bildlich gesagt, die Leute fast auffraßen, aber vor Conchita war alles frei. Die ganze Menge wurde sozusagen geteilt, als ob sie Angst hätten, dem Mädchen zu nahe zu kommen, obwohl die Menschen wie in einer (großen) Presse zusammengepresst wurden.

Und so folgten wir Conchita bis zu den Kiefern, nein, Entschuldigung, bis zur Calleja. Auch dort blieb sie eine Weile, und man fotografierte sie und hielt ihr ein Mikrofon vor den Mund, um zu versuchen, etwas von den Worten aufzunehmen, die sie sprach. Aber mit dem ganzen Gemurmel der Leute, dem Lärm, dem lauten Sprechen, dem Geschiebe der Menschen, glaube ich nicht, dass man etwas von dem hören konnte, was das Mädchen sprach.  … Und danach kehrte das Mädchen wieder …“

Felix: [unverständlich]

Pepe: „ … in das Zimmer in ihrem Haus zurück, also an den gleichen Ort, an dem die Ekstase das Mädchen ergriffen hatte. (Und genau dort) verließ es die Ekstase (wieder)! Und danach …“

 

UNTERSCHIEDLICHE AUSSAGEN

Félix: „Und was sagten die Leute?“

Pepe:(Nun), es war vorbei! Wir fingen an …“

Félix: „Aber was sagten die Leute (genau)? Was hatten sie gesehen?“

Pepe: Ja, darauf wollte ich gerade kommen und das etwas ausführlicher erzählen. Also, nachdem sich das Mädchen wieder in ihrem Haus befand, begannen die Leute zu reden. Ich hatte mich auch aufgemacht, weil ich sehen wollte, ob ich im Dorf auf bekannte Gesichter treffen würde. Denn ich wollte mich, abgesehen von dem, was ich selbst gesehen hatte, vergewissern, ob jemand dasselbe wie ich gesehen hätte; sonst hätte es ja bedeutet, dass ich behaupten würde: ‚Also, – dass das mal klar ist, so wie ich es gesehen habe, so war es!‘ Aber wie lief es wirklich?.

Es gab welche, die sagten: ‚Also, ich hab‘s nicht gesehen!‘ Und dann waren da noch Personen, die offensichtlich von der bischöflichen Kommission ins Dorf geschickt wurden. Und was für ein Zufall! Die fragten nämlich nur diejenigen, die die Sache nicht klar gesehen hatten. So sagten die einen dies, und die anderen etwas anderes, und das war natürlich sehr gut geeignet, Verwirrung zu stiften, wenn die (befragten) Leute sich nicht sicher waren, was sie gesehen hatte.

Nun, wie ich so herumlief, stieß ich mit einem entfernten Schwager zusammen, der leider inzwischen gestorben ist, und der Manolo hieß. Als er mich erkannte, umarmte er mich. Er war jemand, der immer zu stottern begann, wenn er aufgeregt war. Und während er mich umarmte, sagte er: ‚Pe-Pe-Pepe, oh, oh, oh, ich hab‘s auch ge-ge-gesehen.‘ Ich sage zu ihm: ‚Ist ja gut, Manolo, beruhige dich erst mal, es freut mich, dass du es auch gesehen hast, so wie ich [unverständlich]. Gut, Manolo, jetzt mal langsam, erzähl mir, was du gesehen hast.’ Und er: ‚Ja, ja, ja, schau, schau mal, ich sah ein Licht, und eine Ha-Ha-Hand habe ich auch gesehen und einen Ke-ke-Kelch!!!‘ Ich: ‚Beruhige dich, also noch mal ganz langsam‘, wiederholte ich zwei oder drei Mal, ‚Manolo, ganz ruhig, bist Du dir darüber sicher, dass du diese ganzen Dinge gesehen hast? Das hier ist wirklich eine wichtige Angelegenheit, – wirklich wichtig, – hier muss man wirklich genau wissen, wer was gesehen hat. ‚Er: ‚Nun gut, ich hab’s gesehen.‘ Ich: ‚Gut, sag mir noch einmal ganz genau und versichere mir, was du gesehen hast, dann sage ich dir, was ich gesehen habe.‘

Und was passierte? Zum Schluss gab er zu, dass er sich nicht sicher war, was er wirklich gesehen hatte! Darauf ich: ‚Oh, Mann, oh Mann, dann red‘ nicht überall so ein Zeugs rum!!‘ Aber er hatte leider schon mit diesen Leuten (von der Kommission) geredet. Deswegen gab es diese ganze Verwirrung, weil der eine das sagte, und der andere etwas anderes. Aber die, die wirklich nah dran waren, wie ich und Placido, die hat niemand gefragt, nicht damals und nicht danach. Denn wir redeten über das, was (wirklich) vorgefallen war …


Benjamin Gomez über das Hostienwunder in Garabandal am 18. Juli 1962

Diese beiden historischen Tonaufnahmen wurden uns wiederum von Herrn Félix Pascual aus Bilbao zur Verfügung gestellt, (das Gespräch mit Gomez wurde mit zwei verschiedenen Tonbandgeräten aufgenommen). Sie stammen aus dem Privatarchiv des Garabandalkenners und Besuchers Placido Ruiloba. Aufgrund der Tatsache, dass die Stimme von Gomez auf dieser Aufnahme viel jünger klingt als in den Videos, in denen Gomez bereits ein alter Mann ist, sowie anderen Indizien geht hervor, dass die vorliegende Aufnahme nicht lange nach dem Ereignis selbst entstand.

Da die Bänder mehrere Male analog überspielt wurden, ist die Tonqualität äußerst schlecht. Daran konnten auch verschiedene Filterungen nicht viel ändern. Deshalb bleiben einige Worte und Passagen unverständlich. Diese bleiben auch oft unter der Erkennungsschwelle von modernen Audio/Text Konvertern, dir sonst zuverlässig funktionieren. Die wichtigsten Aussagen von Gomez zum Hostienwunder sind allerdings verständlich. An einigen Stellen musste man etwas interpretieren, was wir sonst vermeiden, aber hier ging es nicht anders, weil Gomez oft Worte verschluckt.

Am Anfang der ersten Aufnahme liest Plácido Ruiloba eine schriftliche Fassung der Einsprechung [Locución] Conchitas vom 10. Juli 1963 vor, vermutlich von der Seherin selbst niedergeschrieben. Eine schriftliche Fassung findet sich bei Pesquera (Se fue ... 3. Ausgabe, S. 513) und im Buch von Francisco Sanchez-Ventura über die Erscheinungen von Garabandal. Wir bringen diesen interessanten Text im Anhang zum Tagebuch.

Im zweiten Teil des Interviews beantwortet Gomez Fragen aus dem Publikum. Der Dialog ist schwerer zu verstehen (auch weil alle Personen durcheinander reden), deshalb haben wir, wie es auch Herr Pascual in seinem Buch tat, von dem Versuch einer Transkription abgesehen.

Interviewer: Placido Ruiloba, Geschäftsmann aus Santander, Garabandalkenner und Besucher der Marienerscheinung, gut bekannt mit den Seherinnen.   Aufnahmeort: Santander(?);  Jahr: 1963(?) Auf jeden Fall noch in den 1960er Jahren.


Placido Ruiloba:|> Haben Sie Garabandal schon viele Male besucht?

Benjamin Gomez: –  Ja, ich war sehr viele Male, sehr oft dort.

Placido: – Kamen Sie am 17/ [>8] Juli in das Dorf, weil Sie wussten, dass …

Benjamin: – (Ja,) weil ich wusste, dass das Mädchen an diesem Tag die (sichtbare) Kommunion erhalten würde.

Placido: – Verstehe, ja.

Benjamin: – Ja, an diesem Tag kam ich tatsächlich (ins Dorf), um diesem (Ereignis beizuwohnen). Weil ich wusste, dass das Mädchen selbst verkündigt hatte, dass sie (diese) Kommunion (durch die Hand des Engels) bekommen würde. Und sie hat sie auch bekommen, – ja wirklich bekommen! Also dieser Herr, (der hier anwesend ist) und andere sollen sagen, was sie wollen, aber ich denke, dass ihre Aussagen nicht mit der (Wahrheit) übereinstimmen!  [ man beachte die Pause vor, und die Emphase auf dem zweiten „wirklich bekommen“ /… la que tomó ]
  
 Audio 10, Gomez bestätigt des Milagrucu 

Placido: – Gut, sie waren also dort draußen, ungefähr … nicht …

Benjamin: – Ich war von ihr (Conchita) ungefähr so weit entfernt, wie von diesen Herren dort, ich befand mich [unverständlich …] direkt gegenüber von ihr. Genau gegenüber. Aber sehen Sie, an diesem Tag beging ich eine Dummheit. Ich gestehe es ein. [Gomez bezieht sich darauf, dass er einen Augenblick den Blick von Conchitas Zunge abwandte, s. weiter unten] Aber da ich so oft im Dorf war, hatte ich es mir angewöhnt, den anderen einen Gefallen zu tun … und dann kommt es so, dass, wenn man erst mal merkt (nicht direkt vorn zu sein), – dann sieht man eben nichts.

Placido: –  Verstehe.

Benjamin: –  [unverständlich] aber an diesem Tag war ich entschlossen, es zu sehen ... und es gelang mir ... (Conchita) erhob sich, sie ergriff irgendetwas und war [unverständlich]

Placido: – Ja.

Benjamin: – Hm.

Placido: – Wie spät war es ungefähr?

Benjamin: – Ein Uhr morgens oder 5 Minuten nach eins.

Placido: [unverständlich] und (Conchita) ging weiter …

Benjamin: –   … ja …

Placido: –  (Und wo befanden Sie sich?) Waren Sie dort?

Benjamin: – Ich befand mich in der Nähe von Conchitas Haus. Und als die Leute riefen: ‚Da kommt sie, da kommt sie! – stürzten sich alle nach vorn, weil da so eine Masse von Menschen war, im ganzen Dorf waren viele Menschen verteilt, und (vor Conchitas Haus) waren wir auch sehr viele. Dann kam das Mädchen heraus und wir waren daran interessiert, vorn zu sein, (was mir einen Überblick verschaffen würde, denn) es ist besser von vorn nach hinten zu schauen, als umgekehrt. Hinten war (auch) nichts.

Placido: – Nichts.

Benjamin: – Ich versuchte also, mich an allen Orten so zu positionieren, dass ich sehen konnte, was das Mädchen tat, wie ich das immer tat, so auch diese Nacht. |> Und bei dieser Geschichte ging es so aus, dass ich den ersten Preis in der Lotterie gewann, denn ich schaffte es, an die Stelle [nivel/Ebene] zu gelangen (an der sie sich befand), und dann fiel sie auf die Knie, direkt vor meinen Füssen. Ich versuchte natürlich, mich ihr so weit als möglich zu nähern, so nah als möglich an sie heranzukommen, was ja in einem derartigen Fall logisch ist. Sie fiel also auf ihre Knie [unverständlich]. Dann war da ein junger Mann aus Santander, ich denke er war von dort, der ergriff (eine Lampe *), der Junge ging auf die Knie, (zündete sie an und leuchtete ihr damit) in den Mund. Und sie fiel mit nach unten ausgestreckten Armen und vollkommen geradem (Oberkörper) nach unten, blieb also vollkommen gerade, und der Kopf, wie wir es ja wissen, (steil nach hinten geneigt) und blickte, wie immer (in der Ekstase), nach oben.  (* s. Zeugnis Serrano Martinez)

Und dann öffnete das Mädchen seinen Mund. Aber langsam, ohne Eile, ohne Eile. Conchita öffnet also den Mund, ich schaute auf ihren Mund und beging vor den anderen Anwesenden, die es (auch) sehen wollten, die Eigennützigkeit, mich zu ihr (vorzubeugen). Ich gebe das offen zu, aber ich wollte sichergehen, dass ich voll mitbekam, was geschah. Sie öffnet also den Mund, und ich schaute ihn mir ein Mal, mehrere Male genau an. [Mehrere Lichtkegel waren auf Conchitas Mund gerichtet.] Weder oben am Gaumen, noch auf der Zunge, oder in einem anderen Teil des Mundes war etwas (von einem fremden Gegenstand) zu sehen.

Placido: – Haben Sie (genau) gesehen, wie sie zu Boden fiel?

Benjamin: – Ja, sie fiel zu Boden, auf ihre Knie, mit geradem (Ober-)körper, mit den Händen nach unten.

Placido: – Plötzlich, und dann streckte sie die Zunge heraus?

Benjamin: – Ja, aber nicht …

Placido:   … sehr schnell?

Benjamin: – … Nein, nein, ohne jede Eile.

Placido: – Also, der Mund war immer noch zu. Und dann streckt sie die Zunge heraus …

Benjamin: – Genau, – sie streckt ihre Zunge heraus.

Placido: –  in Ekstase?

Benjamin: – in Ekstase, Ja, ja, ja. Langsam und vollständig, und (natürlich) vollständig in Ekstase. Sie streckt … sie öffnet den Mund. Sie hielt ihn eine Weile offen, die Zunge an ihrem Platz, im Mund. Dann streckte sie sie ganz ruhig heraus, langsam, ohne jede Eile. Bei der ganzen Sache gab es keine Hektik.

Placido: – Verstehe, ja.

Benjamin: Sie streckt also die Zunge heraus und in diesem kritischen Augenblick, als sie die Zunge herausstreckt, sagt eine meiner Cousinen zu mir: ‚Benjamin, ich kann nichts sehen!’ Ich sage zu ihr: ‚Rück nach vorn, rück nach vorn!’ (Und) als mich wieder (zu Conchita) zurückdrehe, ist die Hostie da! Sie war einfach da [hecha]
   Audio 11, Gomez - Hostie erscheint unerwartet

Placido:(Aber) vorher sahen sie die nackte Zunge?

Benjamin: – Die Zunge ohne irgendetwas. In ihrem Mund befand sich sonst nichts, absolut nichts!!

Placido: – Also, Pepe (Diez) aus dem Dorf, der ja auch mit einer Lampe dabei war, sah die Hostie nicht nur, sondern auch, wie sie entstand. Also (er sagt), dass sie plötzlich einfach da war.

Benjamin: – Ja, so muss es wohl gewesen sein, da ich ja meinen Blick nur einen ganz kurzen Augenblick abgewendet hatte. |> Und dieser Augenblick war eben der kritische Augenblick, in dem sich die Hostie formte. Und wenn ich sage, ein Augenblick ... 

Placido: [unverständlich]  ... das heißt, die Hostie, die man dort sah .. [unverständlich]

Benjamin: – So war es ….

Placido: – so sahen es nur wenige, wegen Conchitas Körperstellung und wie die Leute um sie herum gedrängt waren … denn als das Mädchen (noch lief)

Benjamin: – Ja.

Placido: – und dann die Menge anhalten musste, bildeten die Leute einen (engen) Kreis um sie, (deshalb denke ich, nicht alle) sahen die nackte Zunge, – die (noch) nackte Zunge sahen nur ganz wenige, – die Zunge selbst natürlich schon …  es war nichts …

Benjamin: – Nun, es ist eben so, dass ich in diesem Fall die Unvorsichtigkeit beging, meinen Blick von Conchita abzuwenden, das gestehe ich ein. Aber ich war auch müde, oft hatte ich (vorher) andere vorbei gelassen. Ja, so war das, Ich konnte nicht … [unverständlich] In Wahrheit ist es so, oh Mann … ich weiß auch nicht …

Eine Frau aus dem Publikum: –  … [unverständlich] sah es dieser Herr …

Placido: – Aber Sie waren (wirklich) in der ersten Reihe, als die Hostie sich schon gebildet hatte? Und sie blieben auch weiter – …

Benjamin: – Ja, ja, ja. Bis sie aufstand und dann wegging, (blieb ich) eng bei ihr …

Placido: – … und sie blieb mit der Hostie auf ihrer Zunge, – ungefähr eine Minute oder anderthalb … ?

Benjamin: – Sie hat wirklich genug Zeit gelassen, dass alle es sehen konnten.

Placido:   … wirklich …

Benjamin: – Aber sie hat wirklich genug Zeit gegeben. Ja, alles ging ohne Hektik vonstatten. Absolut keine. Danach machten sich die Leute daran … sich (die Hostie) genau anzusehen …

Eine Frau: – … können Sie uns beschreiben, wie die Hostie aussah, bitte.

Benjamin: – Also, (nachdem die Hostie erschienen war) machte ich mich daran, sie mir genau anzusehen. Diese Hostie war nicht ganz rund. Sie war so, als ob sie an die Zunge angepasst war, die wir alle haben … jedenfalls ungefähr, – nicht genau.
 
 Audio 12, Gomez - Erscheinen und Form der Hostie

Placido:  [unverständlich] … es schien so, oder man sah, als ob sie an die Zunge angepasst …

Benjamin: –  … eben gemäß der Größe der Zunge, ohne perfekt rund zu sein, man kann aber auch nicht sagen, dass (ihre Form) einer gewöhnlichen Zunge entsprach.

Placido: – Verstehe.

Benjamin: – Also noch einmal, nicht ganz rund, aber sicher nicht quadratisch.

Placido: – Verstehe.

Benjamin: – Etwas, das nicht ganz rund war.

Placido: – Und die Hostie hatte auf der einen Seite, zumindest beschreiben das einige so, – ein kleine … Einbuchtung, als ob sie jemand angefasst hätte, eine etwas vertiefte Stelle, (eine Art Delle), nicht wahr? Einige behaupten das.

Benjamin: – Also, ich kann das nicht bestätigen, nein, – das kann ich nicht bestätigen. Schauen Sie …

Placido: –  … also mein Schwager sagt auch, dass er (die Hostie) so sah, also ob sie der (Form) der Zunge angepasst wäre.

Benjamin: – Nun gut, sie war ja [unverständlich], ist ja logisch.

Placido: – Ja, gut.

Benjamin: –  Eine logische Sache ist das, das ist nichts daran zu tippen [unverständlich] … so war das mit der Zunge.

Placido:  |> Also, etwas, wo alle übereinstimmen, ist, dass die Hostie dicker war als eine normale Oblate.

Benjamin: – Ja, sicher. Auf jeden Fall dicker als eine Fünf-Duro Münze. Und ja, ich könnte sagen, fast doppelt so dick, aber nicht ganz, aber es fehlte nicht viel.
 
Audio 13, Gomez - Dicke der Hostie

Placido: –  Verstehe.

Benjamin: – Und eben größer, viel größer. Kommen wir zur Farbe.

Placido: |> Die Farbe. Mein Schwager sagt, es war ein Weiß, das er mit den Schaumspitzen (oder Gischt der Wellen) im Meer vergleicht. Ein Weiß …

Benjamin: –  Ja, verstehe. Aber … ich vergleiche es … aber ich finde nichts auf der Erde, mit der ich dieses Weiß vergleichen kann. Das Einzige, mit dem man es vergleichen könnte, das was ihm am nächsten kommt, ist Schnee, wenn er gefriert, und (am nächsten Tag) die Sonne herauskommt und (auf ihn) scheint, das gibt einen starken Glanz, der (aber das Auge blendet). Es ist das Einzige was ich finde, dass ihm am nächsten kommt.

Placido: – eine Beschreibung, die es auch nicht genau …

Benjamin: – … nicht genau trifft. Einverstanden. Es fehlt wirklich viel, sehr viel. Aber unter den irdischen Dingen ist es das Ähnlichste. Denn unter den weißen Dingen gibt es nichts, das man mit diesem Glanz vergleichen kann.

Stimme aus dem Publikum: – Überhaupt nicht.

Benjamin: – Absolut nicht!       Audio 14, Gomez - Leuchten der Hostie -1


[In zwei späteren Videos beschrieb Gomez das Leuchten der Hostie mit diesen Worten:]

Video A: „Aber diese Hostie strahlte ein übernatürliches, göttliches Leuchten aus, ein auch für die Augen angenehmes Leuchten, so dass ich sie stundenlang hätte anblicken können, ohne davon müde zu werden. Ich möchte fragen: Warum leuchtete diese Hostie auf diese Weise? Mit welchen Dingen auf dieser Erde könnte man sie vergleichen? Es gibt viele weiße Dinge (auf dieser Welt), aber ich finde keines, das einen derartigen Glanz abgibt. Und ich bin schon alt und habe viele Dinge gesehen, aber ein solches Weiß sah ich noch nie.“ 
 
Audio 15, Gomez - Leuchten der Hostie -2 

Video B:  Nun gut, ich möchte die Frage stellen: Was war das für eine Hostie? Wie eine Hostie in der Kirche aussieht, das wissen wir alle. Aber diese Hostie wuchs an Größe, so dass ich sie mit zwei Fünf-Duro Münzen verglich, eine über die andere gelegt … und dann der Glanz, den sie abgab, denn sie war weiß, sehr weiß. Weiße Dinge gibt es viele auf dieser Welt, aber ein Weiß (wie das der Hostie) gibt es nicht, jedenfalls habe ich so eines in meinen vielen Lebensjahren noch nicht gesehen. Und dieser Glanz, das musste man gesehen haben. Man hat mich immer wieder dazu aufgefordert, den Glanz mit irgendetwas Irdischem zu vergleichen, dann habe ich den Schnee genannt. Wenn der Schnee gefriert und die Sonne auf ihn scheint, gibt er einen starken Glanz, aber einen, der das Auge blendet. Das Weiß der Hostie hingegen war so beschaffen, dass ich es stundenlang hätte ansehen können, und es wäre mir nicht lästig geworden, und zwar in keinster Weise. Es war genau das Gegenteil (des Schnees, der das Auge blendet), es war wunderbar und angenehm, es anzuschauen.
    
Audio 16, Gomez - Leuchten der Hostie -3


Placido: –  Die Zunge [unverständlich] … waren Sie … ?

Eine Frau: –  Als Sie die Hostie ansahen, waren Sie fasziniert von dem, (was Sie sahen)?

Benjamin: Nun, nein … es war mehr [unverständlich]

Die Frau: – Also so war es für Sie.

Benjamin: – Ja, – nein. Wenn ich alle Dinge durchgehe, also ich will nichts sagen … (ob ich)  innerlich vollkommen gelassen und heiter [sereno] (war) |> zufrieden, ja …

Placido: –  [unverständlich] eine (innere) Heiterkeit? [seren/o, -idad]

Die Frau: – Eine (innere) Heiterkeit?  [seren/o -idad]

Benjamin: Zufrieden, – ja, das Glück gehabt zu haben, es sehen zu dürfen, die Zufriedenheit und Freude. Habe ich mich irgendwelchen Phantasien hingegeben? Eher nein. Eine geistige Gelassenheit und Heiterkeit, das ja, sonst nichts.
    
Audio 17, Gomez - Gemütszustand v. Diez

Eine Frau: –  Schluckte sie  (die Hostie)  [unverständlich], als sie aufstand?

Benjamin:  – Also, das kann ich nicht sagen, danach schloss sie ihren Mund, stand auf und machte sich auf den Weg zur Kirche.

Placido oder eine andere Person: – Immer noch in Ekstase?

Benjamin: – Was hinterher geschah, das weiß ich nicht.


Zweiter Bericht zum Hostienwunder des Benjamin Gomez 
(Transkription der Tonspur eines Videointerviews)

Bei einer Gelegenheit hat Conchita gesagt und es in alle Himmelsrichtungen verkündet, dass ein Tag käme, an dem ein vom Himmel geschicktes Wunder geschehen würde. An diesem Tag würde es eine sichtbare Kommunion geben, das wir das Hostienwunder [el Milagro de la Comunión visible] nennen, und das Datum dieses Tages setzte Conchita auf Anordnung der heiligen Jungfrau fest, gemäß Ihr war es der 18. Juli 1962. Conchita aber sagt, dass es nur ein klitzekleines Wunder ist. Nun klar, die Mädchen haben Dinge gesehen, die von größerer Tragweite sind. Für sie ist dieses Wunder nicht weltbewegend. Jedoch sollte es gerade die Welt, denke ich, für wichtig erachten.

An jenem 18. Juli des Jahres 1962 kam ich ins Dorf, weil ich Nachricht von dieser Sache bekommen hatte. Ich hatte sehr großes Glück, nämlich dass es mir vergönnt war, mich direkt vor den Füßen dieses Mädchens zu befinden, als es in Ekstase auf die Knie fiel. (Davor) hatte Conchita in Ekstase bereits ihr Haus verlassen, und fiel, ungefähr 40 oder 50 Meter von ihrem Haus entfernt, auf ihre Knie. Das Mädchen fiel mit ausgestreckten Händen nach unten. Wie Conchita sich in dieser Stellung auf den Knien befand, hatte sie ihren Mund noch geschlossen. So verblieb sie eine gewisse Zeit. |> Dann öffnete sie ihren Mund. Mit (dem Licht) der ganzen Taschenlampen sah man, wie ich schon oft sagte, besonders ihren Mund sehr gut; und ich will ich es hier wiederholen, weil eben ihr Kopf stark nach hinten geneigt war. Ich sah mir gerade ihren Mund genau an, weil ich befürchtete, dass sie irgendetwas in ihm  versteckt hatte, aber ich sage es klar und versichere, dass sich absolut nichts in ihrem Mund befand! Er war vollkommen sauber. Sie blieb eine Weile mit offenem Mund. Dann streckte sie ihre Zunge heraus, und auch diese war vollkommen sauber.
   
Audio 18, Gomez - Nackte Zunge

Und als sie so mit der Zunge draußen auf den Knien ruht, ruft mich eine Cousine und sagt: „Benjamin, so sehe ich nichts!“ Also wende ich einen Augenblick meinen Blick von Conchita ab, und als ich wieder auf ihre Zunge schaue, sehe ich bereits eine Hostie auf ihrer Zunge! Natürlich kann ich nicht wissen, ob sich die Hostie auf der Zunge gebildet hatte, oder bereits (in einem Stück) auf sie gelegt wurde, aber viele sahen sie. Und diese Hostie, gehen wir diese Sache ganz ernsthaft an, denn ich denke, dass es sich hier um eine ernste Angelegenheit handelt, hatte eine Dicke von zwei (alten, dicken) übereinandergelegten Fünf-Duro Münzen. Ich möchte mich hier kurz fassen, und nicht vorgreifen. |> Aber diese Hostie strahlte ein übernatürliches, göttliches Leuchten aus, ein auch für die Augen angenehmes Leuchten, so dass ich sie stundenlang hätte anblicken können, ohne davon müde zu werden.
 
   Audio 19, Gomez - Leuchten der Hostie -4

Bei vielen Gelegenheiten wurde ich gefragt, das zu beschreiben, was ich gesehen hatte. Ich möchte fragen: Warum leuchtete diese Hostie auf diese Weise? Mit welchen irdischen Dingen könnte man sie vergleichen? Es gibt viele weiße Dinge auf dieser Welt, aber ich finde keines, das einen derartigen Glanz abgibt. Und ich bin schon alt und habe viele Dinge gesehen, aber ein solches Weiß sah ich noch nie.

|> Man hat mich dazu gedrängt, ein Beispiel zu geben. Mir fiel nur der Schnee ein. Und doch ist der Schnee anders, wenn wir ihn anblicken. Schnee friert (über Nacht), am nächsten Tag scheint die Sonne, und an gewissen Stunden (reflektiert) der Schnee das Sonnenlicht und gibt einen Glanz, der, wenigstens für mich, die Augen (unangenehm) blendet, also das Gegenteil von dem, was ich vorher schilderte, und doch ist es das einzige (irdische) Beispiel, das ich finden kann. Aber dieses herrliche, wunderschöne Leuchten, ich frage, woher kam dieses Leuchten, dieser Glanz der Hostie? Wo kam es her? Einige sagen, Conchita hätte das Ganze selbst gemacht. Nichts von alledem!! Ich frage: Hatte sie nicht recht, als sie Tage vor dem Hostienwunder allen verkündete, dass sich am 18. Juli 1962 dieses Wunder erfüllen würde? Ich denke, sie hat es richtig gemacht. Denn das Wunder hat sich erfüllt!
     Audio 20, Gomez - Leuchten der Hostie -5

Dann gab es Leute, die sagten, als die Glocken zu Mitternacht läuteten, und nichts geschehen war: „Das ist doch alles nichts, hat keinen Wert, eine Erfindung (oder Betrug) und sie fuhren ab!“ Jeder hatte seine persönliche Meinung dazu. Und ich fragte einige von ihnen: „Wie spät ist es denn?“ Und sie: „Genau Mitternacht!“ Und ich: „So, gut, und was haben wir für eine Zeit in Spanien?“ Sie: „Ach ja, wir haben ja Sommerzeit.“ „So, so,“ sagte ich, „soll Gott tun, was wir Menschen wollen? Nein, Gott hat die Sonne geschaffen, um uns zu zeigen, dass Mittag Mittag ist! Das heißt, es ist jetzt genau elf Uhr nachts, und nicht Mitternacht, wie es die Uhren anzeigen.“ Folglich geschah es, als es kurz vor der (echten) Mitternacht war, dass Conchita ihr Haus in Ekstase verließ, und die sichtbare Kommunion erhielt, und zwar wie ich sagte, wenige Meter von ihrem Haus entfernt, etwas was sie selbst verkündet hatte.


Gemäß der geographischen Länge war es um Mitternacht Sommerzeit in Garabandal erst 22:38 astronomischer Zeit. Garabandal liegt 5,442 Grad westlich von Greenwich. Nach den zuverlässigsten Angaben hat Conchita ihr Haus somit ziemlich genau um die astronomische Mitternacht verlassen.


Der schriftliche Bericht von Herrn Damians, der die Bildersequenz der materialisierten Hostie filmte:

Anlässlich verschiedener Gelegenheiten hatte man mich immer wieder darum gebeten, die Eindrücke zu schildern, die das Hostienwunder in meinem Inneren ausgelöst hat, dem ich am 18. Juli 1962 in San Sebastián de Garabandal beiwohnte, und zu dessen Zeugen ich geworden war.

In Abhängigkeit von den Umständen, meiner geistigen Verfassung und der Tatsache, ob meine Zuhörer die Geschichte schon kannten, war meine Erzählung mehr oder weniger detailliert. Um eventuelle Widersprüche zu vermeiden, möchte ich mich auf das beschränken, was ich bereits für mich in aller Ruhe und in genauer Analyse der Umstände niedergeschrieben hatte. Darin bestärkten mich verschiedene Menschen, denen ich ein klares Urteilsvermögen zubillige.

Hier werde ich zu Ihnen über Menschen sprechen, die einige von Ihnen bereits kennen, andere hingegen werden zum ersten Mal von ihnen hören. Ich werde mich nicht zu sehr mit einer genauen Schilderung ihrer Persönlichkeit befassen, noch möchte ich ihre Rolle in den Ereignissen vollkommen übergehen. Für diejenigen, welche diese Personen bereits kennen, wird meine Schilderung ein wenig langatmig erscheinen, für die anderen wird sie aber gerade ausreichen. Aber das Wichtigste für uns bleibt immer Garabandal selbst und ich denke, dass ich es erreicht habe, die Umstände der Ereignisse so klar zu beschreiben, dass keine Verwirrung bezüglich Personen entsteht, die bei diesem Ereignis anwesend waren.

Ich beginne meinen Bericht, indem ich zum Montag, dem 16. Juli 1962, zurückgehe. An diesem Tag wusste ich bereits, dass das erste Wunder in Garabandal, besser gesagt, – das erste transzendente und öffentliche Ereignis, – für den folgenden 18. Juli angekündigt war, – denn Gott lässt an diesem Ort, wie überall, im Leben von uns allen Wunder geschehen.

Ich sah mich immer als Mann des Glaubens. Ich brauchte (jedoch) nie Wunder, um von der Wahrheit meine Religion überzeugt zu werden. So brachte mich ganz gewöhnliche menschliche Neugier dazu, das kleine Bergdorf in der Provinz Santander bereits im März (1962) zu besuchen.

Ich bin kein Mensch, der sich leicht beeindrucken lässt, aber die Güte der Dorfbewohner, die Ekstasen der Mädchen und die offensichtlich übernatürliche Atmosphäre, die man erleben konnte, wenn man dieses Dorf betrat, das stoische Akzeptieren einer derartigen Konzentration von außergewöhnlichen Ereignissen seitens der Dorfbewohner, sowie die besonderen sehr persönlichen Erfahrungen, die ich dort machte, hatten einen starken Eindruck in meinem Inneren hinterlassen. Jedoch hielt ich meine Erfahrungen bereits für ausreichend, und obwohl ich Garabandal in Zukunft gerne ein weiteres Mal besuchen wollte, war ich unschlüssig, welche Entscheidung ich bei jener Gelegenheit hätte treffen sollen.

Ich gestehe aufrichtig, dass ich ein Mensch bin, der sehr an den Annehmlichkeiten des Lebens hängt. Auch deshalb plante ich, einen kleinen viertägigen Sommerurlaub in meinem Ferienhaus im (Küstenort) Premiá del Mar einzulegen, wobei ich geschickt zu ignorieren versuchte, dass für den 18. des Monats ja das Wunder angekündigt worden war, dem ich nunmehr nur schwerlich beiwohnen würde können. Ich suchte nach Ausreden für meine Willensschwäche, und sagte mir, dass, auch wenn es mein Schicksal wäre, in dieses kleine Dorf zu fahren, das angekündigte Wunder gemäß dem göttlichen Willen mit oder ohne meine Anwesenheit stattfinden würde.

Ein Cousin von mir wollte gern ins Dorf fahren, und ich hatte meine eigene Entscheidung von der seinen abhängig gemacht. Wir hatten vereinbart, dass er vor seiner Abreise auf dem Rückweg von einem Dorf an der Küste kurz bei mir vorbeizukommen sollte, damit ich ihm bestätigen könnte, ob ich ihn auf der Reise begleiten würde oder nicht. Unsere Verabredung war zwischen sechs und sieben Uhr am späten Nachmittag angesetzt. Ich wartete umsonst auf ihn und beschloss darauf, zu Abend zu essen, was ich dann auch tat; und zwar nunmehr in der festen Absicht, meinen Kurzurlaub nicht zu unterbrechen. Mitten während des Abendessens trudelte mein Cousin ein und teilte mir mit, dass er aus familiären Gründen doch nicht fahren könne, dass aber ein guter Freund von ihm bereit sei, die Reise zu machen, vorausgesetzt, jemand würde ihn begleiten. Ich lehnte diesen Vorschlag rundweg ab.

Jedes Mal schienen mir die Umstände günstiger, mich vor der Reise zu drücken: die unpassende Stunde des Besuchs meines Cousins, seine Verhinderung und die Vorstellung, die Reise mit einem mir unbekannten Menschen zu machen, – all dies bestärkte mich in meiner Idee, zu Hause zu bleiben. Aber an diesem Punkt wurde es mir jedoch auf eine ganz natürliche und menschliche Weise bewusst, dass der göttliche Wille begann, Druck auf meinen eigenen Willen auszuüben; nicht nur durch meine Frau und meinen Cousin, deren Reaktionen ich erwartete, sondern nun vor allem durch meinen Sohn, dem es eigentlich aufgrund seines jungen Alters nicht zukam, mir vorzuschreiben, was ich zu tun hätte. Und doch gab ich schließlich aufgrund des Drängens meiner Frau, den Ratschlägen meines Cousins und dem Flehen meines Sohnes nach.

Von diesem Moment an überschlugen sich die Ereignisse: ein Telefonat mit dem Freund meines Cousins, unsere Verabredung um vier Uhr morgens, die Reise in meine Wohnung in Barcelona, das Packen der notwendigsten Utensilien, und das Hinterlassen einer Nachricht in meinem Büro, dass ich ein paar Tage lang abwesend sein würde …  Alles geschah überstürzt, wie in einem verrückten Traum. Um Punkt vier Uhr morgens fuhren mein neuer Freund, sein Bruder, meine Frau und ich mit unserem Auto in Richtung Norden ab.

An dieser Stelle ist es unabdingbar, ein Detail zu erwähnen, das zum wichtigsten dieser Reise werden sollte: Mein Cousin gab mir vor unserer Abreise eine Super-8-Kamera mit, die einem Freund von ihm gehörte, zusammen mit einer sehr oberflächlichen Einführung in deren Bedienung, da meine Ignoranz in dieser Materie total und absolut war.

Unsere Reise verlief ohne besondere Vorkommnisse. Soviel sei gesagt, dass wir ohne einen Zwischenstopp oder ein Nickerchen einzulegen, um zehn Uhr nachts des 17. in San Sebastian de Garabandal ankamen.

Das kleine Dorf war von Fremden förmlich überrannt. Ohne jede Art von Werbung oder Bekanntmachung hatte sich die Nachricht von dem ersten sichtbaren Beweis (der wunderbaren Ereignisse) in ganz Spanien verbreitet, so dass im Dorf, durch die Anwesenheit von Menschen aller sozialen Schichten, die aus allen Regionen des Landes gekommen waren, eine Atmosphäre der Erwartung deutlich zu spüren war. Unter den Besuchern waren verschiedene Priester, die sich miteinander, und mit Don Valentín, dem Pfarrer von Cossío, unterhielten, der nach Garabandal gekommen war, um die Gottesdienste zu leiten, die am nächsten Tag, einem wichtigen Feiertag, stattfinden sollten.

Wir fanden Unterkunft im Haus von Encarna, der Tante einer der Seherinnen, bei der wir unser spärliches Gepäck unterbrachten und sofort zum Haus von Conchita aufbrachen, der Seherin, die das Wunder persönlich angekündigt hatte. In dieser Nacht wurden wir Zeugen einiger Ekstasen, die einen noch stärkeren Eindruck auf unsere Sinne machten, da wir ja eine sichtbare Demonstration des Übernatürlichen erwarteten.

Es scheint absurd, wenn ich mich gleich auf den folgenden Tag beziehe, aber in meiner Erinnerung bilden der 17. und der 18. ein Ganzes, da auf diese Nacht, die mir damals außerordentlich lang erschien, eine wolkenverhangene, fahle und bleierne Morgendämmerung folgte, die eine Fortsetzung der Nacht zu sein schien. Die Frühmesse wurde von einer kleinen Gruppe von Dorfbewohnern besucht, eine Feier, bei der am frühen Nachmittag deutlich mehr Personen anwesend waren.

Den größten Teil des 18. Juli verbrachte ich mit meiner Frau, meinem Freund, mehreren Priestern, sowie anderen Personen im Haus von Conchita. Ich hatte die Gelegenheit, mit Fray Justo zu sprechen, einem Franziskanerpater, mit dem ich später korrespondierte und der in einem Brief an einen Freund von mir erzählte, wie ungläubig er Garabandal nach dem Hostienwunder verlassen hatte. Es verging nicht viel Zeit, bis er das Licht (der Wahrheit) erblickte und seine Darstellung korrigierte (s. Tagebuch). Aber das ist eine andere Geschichte.

Bei dieser Gelegenheit kamen zwei Umstände zusammen, die Zweifel aufkommen ließen, ob das angekündigte Wunder (der sichtbaren Hostie) stattfinden würde oder nicht; einer davon war die Atmosphäre des fröhlichen Feierns, die im Dorf herrschte, der andere war die Anwesenheit von Priestern. Bei einigen früheren Gelegenheiten waren die Mädchen wegen solcher Umstände nicht in Ekstase geraten; und andererseits hatte die Anwesenheit von Priestern stets dafür gesorgt, dass die Mädchen die Kommunion auf normale Weise empfingen und niemals durch die Hand des Engels.

Dieses Gefühl der Ungewissheit hielt an, aber im Gegensatz zu diesen bekannten Tatsachen sagten einige Besucher, dass es Conchita selbst gewesen war, die Geistliche benachrichtigt hatte, am 18. im Dorf anwesend zu sein, und dass sie auf die Fragen, die ihr diesbezüglich gestellt wurden, nunmehr erklärte, dass weder das Feiern noch die Anwesenheit jener Priester ein Hindernis für das Wunder darstellen würde.

Gegen Mittag kündigte Conchita an, dass sie etwas essen würde, was uns zu der Überzeugung brachte, dass wir noch mindestens drei Stunden auf das Stattfinden der Kommunion warten müssten. So verging der ganze Tag zwischen Zweifeln, Hoffnung, Langeweile und Erwartung. Als der Tag des 18. Juli definitiv verstrichen war, ohne dass sich das ereignet hatte, auf das wir alle warteten, machten sich Entmutigung und Unglauben breit.

Gegen ein Uhr am frühen Morgen des 19., als einige Leute bereits begannen, die Rückreise in ihre Heimatorte anzutreten, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer, dass der 18. gemäß lokaler [nicht korrigierter] Sonnenzeit erst um 1 Uhr und 25 Minuten des nächsten Tages enden würde. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir, die wir uns im Haus befanden, bereits eines mit Sicherheit: Conchita hatte den ersten Ruf erhalten. Kurz darauf wurde uns befohlen, das Haus zu verlassen; und ich blieb mit einem Freund von Conchitas Familie in der Eingangstüre stehen, um zu verhindern, dass jemand das Haus betrat. Von meiner Position aus konnte ich die Küche und die Treppe überwachen, die in den oberen Stock des Hauses führte. Conchita war dort, ich glaube zusammen mit einer Cousine und einem Onkel von ihr, als sie in den ekstatischen Zustand eintrat.

Das erste, was ich sah, war, wie Conchita sehr schnell die Treppe herunter kam, in jener klassischen Haltung, in der ihre Gesichtszüge weicher werden und es schöner erscheinen lassen. Als sie die Eingangstüre passierte, öffneten ihr die Leute, die vor dem Haus warteten, einen Durchgang, gerade lang genug, um sie passieren zu lassen, – aber sofort danach wirbelte die Menge um sie herum wie ein über seine Ufer tretender Fluss, der alles mitreißt, was sich ihm in den Weg stellt. Ich sah viele Menschen zu Boden fallen, und die Menge rannte über sie hinweg, ohne dass ich jedoch später erfahren hätte, dass jemand verletzt wurde, und das, obwohl der Anblick dieser rasenden, sich gegenseitig stoßenden Menschenmasse nicht furchterregender hätte sein können.

Ich versuchte, mich dicht bei Conchita zu halten, aber fünf oder sechs Reihen von Köpfen befanden sich zwischen mir und ihr; so dass ich manchmal ihre Gestalt nur noch mit Mühe ausmachen konnte. Sie bog nach links ab, passierte den Durchgang, der durch die äußere Seitenwand des Hauses und eine niedrige Mauer gebildet wurde, wandte sich dann erneut nach links und fiel im mittleren Teil dieser Gasse, die an dieser Stelle relativ breit ist, urplötzlich auf die Knie (urplötzlich heißt hier: ein unnatürlicher und übergangsloser Übergang von einem in den anderen Zustand, s. Anhang: Die ekstatischen Märsche von Garabandal).

Ihr Sturz war so unerwartet, dass sich die vorwärtsstürmende menschliche Lawine auf beiden Seiten an ihr vorbeischob.* Dies befreite mich von einer Sekunde zur anderen von denen, die mich von Conchita trennten, so dass ich mich vollkommen unerwartet direkt an ihrer rechten Seite befand, gerade noch einen halben Meter von ihrem Gesicht entfernt. Ich bemühte mich, meine Position zu halten und konnte mich nur mit Mühe gegen das Stoßen der nachfolgenden Personen behaupten. Ich versuchte mit all meiner Kraft, mich nicht aus meiner privilegierten Position verdrängen zu lassen, was mir auch gelang. Das Geschiebe ließ allmählich nach, und schließlich stand ich relativ unbehelligt an meinem Platz. * [ohne das schützende Ekstasefeld hätte die Menge Conchita einfach überrollt.]

Kurz vor Mitternacht verzogen sich die Wolken, die den Himmel verdunkelt hatten, und das Firmament wurde von Sternen erhellt, die um den Mond herum leuchteten. In ihrem Licht und dem der unzähligen Taschenlampen, welche die Gasse beleuchteten, konnte ich genau erkennen, dass Conchita ihren Mund geöffnet und ihre Zunge herausgestreckt hatte, in der klassischen Haltung des Empfangens der Kommunion. Sie war schöner als je zuvor. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Geste waren weit davon entfernt, Lachen zu provozieren oder den leichtesten Eindruck der Lächerlichkeit aufkommen zu lassen, denn sie waren erfüllt von einer tiefen, beeindruckenden und berührenden Mystik.

Plötzlich, – ohne zu wissen wie, und ohne dass Conchita ihre Stellung oder ihren Gesichtsausdruck auch nur im Geringsten verändert hätte, erschien die Heilige Hostie auf ihrer Zunge. Dies geschah völlig unerwartet. Die Hostie erweckte nicht den Eindruck, als sei sie irgendwie auf ihre Zunge gelegt worden, sondern man könnte sagen, dass sie sich mit einer Geschwindigkeit jenseits der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit materialisierte.

Es ist unmöglich, den Eindruck zu beschreiben, den ich in diesem Moment fühlte und auch heute noch fühle, wenn ich mich an diese Szene erinnere. Überraschung, Erschrecken und Verwirrung sind Gefühle, die sich zu sehr voneinander unterscheiden, um sie mit einem einzigen Begriff auszudrücken. Mit diesen oder ähnlichen Ausdrücken habe ich immer wieder versucht wiederzugeben, was damals geschah, und bis heute kann ich nicht verhindern, dass ich dieses wunderbare Gefühl von Neuem erlebe, – es greift nach meinem Herz und füllt es mit Zärtlichkeit, es macht die Augen feucht und bringt mich zum Weinen, ohne dass ich es kontrollieren kann. Tränen der Freude, des Glücks, der Liebe …, was auch immer, aber Tränen auf jeden Fall.

Später berichtete man mir, dass Conchita etwa zwei Minuten lang regungslos verharrte und die Hostie auf ihrer Zunge hielt, diese dann ganz normal herunterschluckte und das Kruzifix küsste, das sie in ihrer Hand hielt. Wie ich einige Monate später erfuhr, war diese lange Zeit darauf zurückzuführen, dass der Engel Conchita sagte, sie solle ihre Zunge mit der Hostie so lange sichtbar halten, bis ihr die heilige Jungfrau erschiene.

Ich war mir kaum der Zeit bewusst, die vergangen war; wie in einem Traum erinnere ich mich an die Stimmen, die mir zuriefen, ich solle mich doch niedrig machen, sowieso an einen heftigen Schlag auf meinen Kopf, den ich erhalten hatte. An meinem Handgelenk baumelte immer noch die Filmkamera; ich ignorierte die Rufe, die um mich herum laut wurden, nahm den Objektivschutz ab, drückte auf den Auslöser und filmte die letzten Augenblicke des Hostienwunders. Ich hatte noch nie etwas gefilmt, und das Einzige, dessen ich mir bewusst bin, war, Conchita in das Blickfeld des Suchers zu bringen. Allerdings bezweifelte ich aufgrund meiner kompletten Unkenntnis und mangelnden Erfahrung (mit einer Filmkamera), dass etwas Befriedigendes auf dem Film zu sehen sein würde.

Immer noch in Ekstase, erhob sich Conchita, und verschwand aus meinem Blickfeld, gefolgt von all den dort anwesenden Personen. Später erfuhr ich, dass das Ganze etwa eine Stunde gedauert hatte. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls genug, blieb allein in einer Ecke zurück, lehnte mich an eine Wand und drückte die Kamera mit den wenigen mir verbliebenen Kräften an meinen Körper.

Ich weiß nicht, wie lange ich an diesem Ort und in dieser Haltung verblieb. Als sich ein Gefühl der Entspannung in meinen Gliedern breit machte, das auf die durch meine Nervosität hervorgerufene Anspannung folgte, lief ich langsam  und ziellos durch das Dorf. Ich tauschte mich mit den überall verstreuten Menschen aus und kehrte schließlich zu Conchitas Haus zurück. Sie befand sich nunmehr wieder im normalen Zustand und schrieb mir ein paar Zeilen auf ein Heiligenbild. [Das Mädchen hatte schließlich von der ganzen Aufregung nichts mitbekommen.]

Schließlich verabschiedete ich mich von ihr und von Don Valentin, der nach mir hatte rufen lassen, um meine Adresse zu erfahren. Danach verließ ich vollkommen erschöpft San Sebastian de Garabandal in Richtung Barcelona. Inzwischen war es ein Viertel nach drei Uhr morgens geworden.

Nicht einen Augenblick glaubte ich daran, dass auf dem Filmmaterial, das ich filmte, später irgendetwas zu sehen sein würde, geschuldet meiner totalen Unkenntnis in Bedienung der Kamera, wie auch der Tatsache, dass ich in fast völliger Dunkelheit gefilmt hatte; denn das Ereignis fand nur im Licht einiger Taschenlampen statt. Trotzdem brachte ich die Filmrolle zum Entwickeln. Und dann geschah ein neues „Wunder“. Auf dem Film waren 79 Einzelbilder der gefilmten Szene belichtet worden. Das Stoßen der Menge, die mich umgab, brachte es mit sich, dass in vielen Einzelbildern Conchitas Kopf sich nur teilweise im Bild befand. Aber in anderen war er in voller Klarheit zu sehen. Aus diesen Einzelbildern habe ich eines ausgesucht, das diesem Bericht beiliegt.

  

[Hier Einzelbild Nr. 13, das Original hat hier einen kleinen Fehler in der Emulsion, der beweist, dass beide Bilder vom gleichen Film stammen. Das Leuchten im Inneren des Mundes hat an diesem Punkt vor ca. 160 Millisekunden begonnen und ist nunmehr sichelförmig ausgeprägt. Diese Zeit ist zu lang für das Einschalten einer Lampe, und zu kurz für einen geschwenkten Lichtstrahl. Außerdem kommt das Leuchten klar aus Conchitas Mund.]

Ich weiß nicht, was diejenigen, die dies lesen, darüber denken werden, noch habe ich eine Ahnung, welche Position die Kirche bei der Beurteilung der Tatsachen einnehmen wird. Ich weiß das wirklich nicht. Das Einzige, was ich definitiv bestätigen kann, ist, dass am 18. Juli 1962 für mich zwei Wunder in Garabandal geschahen: das erste war die (sichtbare) Kommunion von Conchita, die (für einige) einen übernatürlichen Charakter von unschätzbarem Ausmaß annahm; das zweite, kleinere war der Beweis der unendlichen Güte der Heiligen Jungfrau, – denn nur Ihrer unendlichen Gnade verdanke ich das Glück, Zeuge des Wunders gewesen zu sein, sowie die Tatsache, dass dasselbe in meinem Film einen für alle sichtbaren, (materiellen) Eindruck hinterlassen hat.

Gezeichnet: Alejandro Damians Damians. Barcelona, im Januar 1963.


BERICHT VON DR. FELIX GALLEGO BARCINA ÜBER SEINE PERSÖNLICHE BEOBACHTUNG, DAS HOSTIENWUNDER VOM 18. JULI 1962 BETREFFEND

[Anmerkung: Von diesem Dokument existiert ein Video [Video 1, Zeugnis von Josefa und Félix Gallego], in dem Dr. Gallego seine Aussage selbst vorliest, sowie eine zweisprachige schriftliche Version der amerikanischen Garabandalzentren, und am Anfang des obigen Videos die Aussage seiner Frau Josefina, welche die Szene, die ihr Mann erlebte, ebenfalls beschreibt. Da Dr. Gallego im Video einige Sätze verändert hat und auch die schriftliche Version an der entsprechenden Stelle missverständlich formuliert ist, kann der Eindruck entstehen, er hätte die Lichterscheinung um den Mund Conchitas vor dem Hostienwunder gesehen. Gemäß seiner eigenen Aussage konnte er das Ereignis selbst von seiner Position aus gar nicht sehen. Er sah das Phänomen nach dem Hostienwunder, als Conchita mit bereits geschlossenem Mund in Richtung Kirche an ihm vorbeirannte, obwohl es in beiden Versionen so formuliert ist, dass die Menge das Erscheinen der Hostie durch Rufe erst dann bestätigt. Klar ist aber, dass Dr. Gallego die Rufe nach dem Erscheinen der Hostie hätte hören können. Aus diesem Grund bringen wir beide Versionen. („A“ für die Transkription des Videos und „B“ für die schriftliche Version) Der Anfang ist bei beiden identisch. Am Schluss die kurze Transkription der Worte von Josefa Villa de Gallego, der Ehefrau des Arztes, betreffend der entsprechenden Beobachtung ihres Ehegatten, die Abfolge ist hier korrekt formuliert]

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A: Mein Name ist (Dr. med.) Félix Gallego Barcina, Ausweisnummer: 3'854'027

B: Don Félix Gallego, Arzt aus Requejada-Polanco

A/B: Es war der 18. Juli 1962, der Tag, für den Conchita das Hostienwunder angekündigt hatte. Ich befand mich mit Herrn Faíto Fontaneda gegenüber von Conchitas Haus, und wartete auf den Moment, an dem sich das (angekündigte) Phänomen ereigneten sollte. Da ich kein Freund von großen Menschenansammlungen bin, schlug ich meinem Freund vor, dass wir uns das Ereignis vielleicht von der anderen Seite, von hinten, anschauen sollten, dass wir es auf diese Weise sogar besser sehen könnten, wenn wir um das Haus gingen, und Conchita am Ende der Gasse erwischen könnten. Er war mit meinem Vorschlag aber nicht einverstanden. Kurzum, ich machte mich nach einer kurzen Weile alleine auf und ging dorthin.

A: Ich lief um ein oder zwei Häuser herum, die dort stehen, ging um die Ecke, und postierte mich auf der Gasse, die zum Eingang von Conchitas Haus führt.

B: Nachdem ich um die Ecke gegangen war, postierte ich mich auf der Gasse, die zum Eingang von Conchitas Haus führt, und zwar genau an den Ort, den sie später passieren musste.

A: Und einige Augenblicke später sah ich Conchita wirklich in ca. 15 Meter Entfernung in meine Richtung kommen. Ich stand ganz allein an meinem Platz. Ich sehe Conchita und die ganze Menschenmenge, die ihr hinterher rennt. Und kurz danach höre ich, wie die Menge zu schreien beginnt: „Da ist sie, (die Hostie), sie ist da, (auf ihrer Zunge). Ein Wunder, ein Wunder!“

B: Einige Augenblicke später und in ungefähr 15 Meter Entfernung sehe ich Conchita und die ganze Menschenmenge, die ihr hinterher rennt. Danach hörte ich die Menge schreien: Die Hostie ist schon auf ihrer (Zunge) … ein Wunder, ein Wunder! Conchita hat die Hostie auf ihrer Zunge!

A: Nun, ich sah eine Art Halo (oder einen leuchtenden Ring) um den Mund des Mädchens. Und nachdem ich diese Beobachtung gemacht hatte, wurde mir klar, dass das Phänomen der (sichtbaren Hostie) wirklich stattgefunden hatte.

B: Ich befand mich in einer gewissen Entfernung und das, was ich beobachten konnte, als das Mädchen vor mir vorbeilief, nachdem sie die (sichtbare) Kommunion bereits erhalten hatte, war ein leuchtender (Ring, eine Art) Halo um ihren Mund, der geschlossen war, aber nicht ganz. Als ich diesen Halo, (oder Lichtkreis) sah, wurde mir klar, dass das, was die Leute gerufen hatten, der Wahrheit entsprach, nämlich dass Conchita eine (tatsächliche) Kommunion erhalten hatte.

A: Denn das Geschrei der Leute und das was sie schrien, schloss einen Einfluss von Autosuggestion aus, dass ich es mir hätte einbilden können, wenn ich nämlich den Lichtkreis gesehen hätte, bevor (bei Conchita) die (Hostie) erschienen wäre. Dann hätte ich mir meine Beobachtung einbilden können, dass sich dieses Phänomen ereignet hätte. Sie (fand aber statt), als Conchita (nach dem Hostienwunder) an mir vorbei lief. Ich zog mich (schnell) zurück, weil die ganze Menschenlawine ihr hinterher rannte.

B: Damit wird (die Möglichkeit) einer Autosuggestion ausgeschlossen, dass ich mir das Ganze einbildete, da ich mich allein an dem günstigsten Ort befand, von dem aus ich Conchita vorbeilaufen sehen konnte, und nicht beeinflusst werden konnte, mir etwas vorzustellen, bevor ich jene Sache gesehen hatte.

A: Aber später musste ich immer wieder an das Schicksal denken, das es mir erlaubt hatte, der einzige zu sein, der den besten Platz, die beste Möglichkeit erhalten hatte, das Ereignis (mit freiem Blick) von vorn zu sehen. Ich teilte meine Beobachtung dann Plácido (Ruiloba) mit, und er erzählte es einigen Freunden weiter.

B: Die Sache wurde einigen Freunden weitererzählt. Mein ganzes Leben erinnerte ich mich daran, wie Conchita dieses Leuchten mit sich trug, und jene Art Fluoreszenz um ihren Mund bewies mir, dass die (sichtbare) Kommunion wirklich stattgefunden hatte, und dass die Menschen, die nahe bei ihr standen, diese auch gesehen hatten. Dieser leuchtende Halo war mich ein ausreichender Beweis dafür, dass das Wunder wirklich stattgefunden hatte.

A: Es ist offensichtlich, dass ich Bedenken hatte, würde meine Beobachtung in Verbindung mit meinem Namen bekannt werden, was natürlich mit meinem Beruf zu tun hatte, denn ich wollte auf keinen Fall, dass diese Sache öffentlich würde; und doch war sie mit dem Ereignis verbunden, an das ich mich immer erinnern werde: Ich sah das Mädchen Augenblicke, bevor ich wissen konnte, dass die Hostie (in ihrem Mund) erschienen war, dazu kam, dass sie gerade eben um die Hausecke kam. Ich sah nur das Leuchten, diese Fluoreszenz um ihren Mund. Sonst nichts.

B: Wegen meines Arztberufes rührte ich für meine Beobachtung nicht die Werbetrommel, sondern sprach nur mit einigen Freunden darüber, da sie als Beweis für die Wahrheit des (Hostienwunders) gelten konnte.

A: Klar ist auch, dass diese meine übermäßige Zurückhaltung, die Sache öffentlich zu machen, mit meinem Beruf als Arzt zu tun hatte, den ich in dieser Gegend ausübte, denn das Ganze wir mir einfach etwas unangenehm; und außerdem blieben mir immer gewisse Zweifel, dass meine Beobachtung nicht doch durch Autosuggestion oder einen äußeren Einfluss hervorgerufen wurde. Und da man es mit einem so außergewöhnlichen Ereignis zu tun hatte … nun, so laufen die Dinge eben.

B: (von dritter Hand): In derselben Nacht, als Dr. Gallego in sein Haus in Polanco zurückkehrte, verfasste er einen Bericht, den er nach einigen Tagen an den (Dorfpfarrer) Don Valentín übergab, so dass dieser ihn bei Gelegenheit seinen (geistlichen) Vorgesetzten übergeben würde.


Kurze Schilderung des Vorfalls durch die Ehefrau des Arztes, Frau Josefina Villa de Gallego:

(Mein Mann) … schaute auf das Gesicht von Conchita und sah, wie sie um ihren (ganzen) Mund, den sie bereits geschlossen hatte, – das Hostienwunder war ja schon vorbei, mein Mann konnte das aber nicht wissen, weil er nicht dabei gewesen war, – einen leuchtenden (Kreis, einen) Halo hatte, (dessen Leuchten) aus ihrem Mund zu kommen schien, und ihre Lippen und den ganzen Rand des Mundes erleuchtete. Es war wie eine Lichtquelle, oder als ob sich im Inneren ihres Mundes eine starke Glühlampe befand, deren Licht alles Gewebe, die Haut usw. durchdrang, und man dieses helle Leuchten sah … 


Zeugnis des José Román Serrano Martínez

A. schriftlich

.... ich richtete mich darauf ein, keine Einzelheit des angekündigten Ereignisses zu verpassen, legte passende Kleidung und Schuhwerk an und bewaffnete mich in Erwartung der Dinge mit einer starken Taschenlampe. Nachdem es dunkel geworden war, fragten sich alle, wo Conchita war. Als es Nacht war, verließ sie ihr Haus, fiel in eine äußerst dynamische Ekstase und lief im Ortskern herum, um dann, immer noch in Ekstase, auf einem von ihrem Haus nicht weit entfernten kleinen Platz auf die Knie zu fallen. Ich war praktisch direkt an sie gelehnt. Meine große Lampe ließ ich direkt auf ihr Gesicht leuchten, da ich wusste, dass das starke Licht ihren Augen keinen Schaden zufügen würde.

Bald darauf öffnete sie ihren Mund und ließ ihre Zunge sehen, die vollkommen makellos und sauber war. Ich hielt meine Lampe weiter auf ihren Mund gerichtet, und zwar so, dass der Lichtkegel direkt in ihren Mund leuchtete. Kurz darauf war ich überrascht zu sehen, wie sich auf ihrer Zunge ein kleiner weißer Punkt bildete, der sich spiralförmig vergrößerte, bis er ungefähr die Größe einer damals gebräuchlichen Pesetamünze annahm. Die Dicke dieses weißen Objekts entsprach circa zwei übereinandergelegten Münzen dieser Art. Von diesem Zeitpunkt an blieb dieses weiße Objekt in der gleichen Form, die es angenommen hatte, (auf der Zunge Conchitas) liegen. Danach begann es sich aufzulösen und zu verschwinden. Ich will damit ausdrücken, dass das Mädchen die materialisierte Hostie nicht schluckte.

Auf solche Weise ging diese Kommunion vonstatten. Kurz danach kehrte das Mädchen in den normalen Zustand zurück, zog nun aber einen geheimnisvollen Lichtschein hinter sich her, dessen Ursprung vielleicht in Zukunft von irgendjemandem erklärt werden kann.

 

B. Transkription der Tonspur aus der Dokumentation „Garabandal, reißender Wasserfall.“

... ich nahm eine starke Taschenlampe, und ich lehnte direkt an Conchita, und leuchtete ihr mit dem Lichtstrahl direkt in den Mund. Sie öffnete den Mund, streckte ihre Zunge heraus, auf der absolut nichts lag. Es gibt ja Leute, die behaupten sie hätte sich die Hostie selbst auf die Zunge gelegt. Das ist eine freche und dumme Anschuldigung [una barbaridad]! Die Zunge war vollkommen sauber, absolut sauber. Plötzlich erschien ein weißer Punkt auf ihrer Zunge, nichts weiter als ein Punkt. Dann vergrößerte sich dieser Punkt in der Form einer Spirale  ....


Zeugnis des David Toribio in der Dokumentation „Garabandal, Reißender Wasserfall“

Das Wunderchen, das „Milagrucu“ war (für mich) ein echtes und großartiges Wunder, das nicht mehr als 10 oder 12 Personen sehen konnten. Denken wir daran, wie klein die Mädchen waren. Dann fielen sie auf ihre Knie, und nur die kräftigsten und entschlossensten Zuschauer scharten sich um sie. (Beim Hostienwunder) fiel das Mädchen mit einem Schlag auf die Knie, den Kopf steil nach hinten gebeugt, streckte ihre Zunge heraus und es begann sich ein weißes Etwas zu bilden, das sehr weiß, übermäßig weiß war, weißer als der Schnee, dann wuchs es an Größe und (das Kind) schluckte es herunter. Die Leute, die es beobachteten, sahen wie sie es herunterschluckte, aber ich sage noch einmal, nur wenige konnten es sehen, der Grund war die kleine Statur des Kindes, das noch dazu auf den Knien war, und deshalb konnten es sehr viele aus der Menge nicht sehen.


Zeugnis der Celina Ruíz Cuenca in der Dokumentation „Garabandal, Reißender Wasserfall“

Conchita war ja der Auffassung, dass man die Hostie bei der Kommunion (durch den Engel) immer sehen könnte. ... am Morgen des 18. füllte sich das Dorf mit so vielen Menschen, dass man nichts mehr sehen konnte.... 

Eine Cousine von mir sagte mir: Hier wird es noch richtig fetten Ärger geben, die Leute fühlen sich betrogen ... ich sagte zu ihr: Schau dir doch mal das Gesicht von Conchita an: Sieht sie etwa so aus, als ob sie sich Sorgen darüber macht, (ob es die Leute) glauben werden, ... glaubst Du wirklich, sie sähe so aus, wenn sie einen so dreisten Betrug angekündigt hätte ... ??

Dann fingen die Leute an, die näher an ihr dran waren zu rufen: Sie ist in Ekstase, in Ekstase!! Dann lief Conchita weg von ihrem Haus und ging um eine Ecke. In dem Augenblick verlor ich sie aus den Augen, weil die ganze Menschentraube ihr hinterher eilte. Ich bin sicher, dass wir über (am Boden liegende) Menschen rüberliefen  .... (die Hostie erschien), sie hatte die Größe von einer Zehn-Duro Münze, die damals im Umlauf war. Die Zunge streckte sie soweit heraus, wie das möglich war. Dann sah ich, wie die (Hostie) sich allmählich gegen den Rand verwischte, als sie begann zu verschwinden und Conchita sie schluckte. Den Eindruck, den mir die Hostie machte, war sehr stark, ein so starkes Gefühl, das ich so nie in meinem Leben erlebt hatte. Ich dankte Gott und der heiligen Jungfrau, dass Sie wirklich existierte .... später hörte ich von einem, der nicht daran glaubte, obwohl er die Hostie selbst gesehen hatte ... (Fray Justo, siehe Tagebuch und das Zeugnis Damians.)


Verschiedene Augenzeugenberichte aus dem Buch von Ramon Perez „Le village parle, ein Dorf sagt aus“ (2. franz. Ausgabe, das Buch erschien in französischer Sprache, alle anderen Versionen, auch die spanische, sind Übersetzungen aus dem Französischen, Resiac 1996). Ramon Perez befragte die Dorfbewohner im Jahr 1971, nachdem er auf Grund eines seltsamen Ereignisses von der heiligen Jungfrau quasi den Auftrag dazu erhalten hatte.


Felicidad González – Alter: 47 Jahre (1971).  Arbeitet auf den Feldern und führt ihren Haushalt.

Haben Sie das Milagrucu gesehen?

Das Hostienwunder, ja. Ich hatte gehört, dass es angekündigt wurde, aber ich glaubte nicht daran, ich hatte Zweifel. Ich weiß, dass wir ein Wunder erwarteten, aber da oft viele Dinge gesagt wurden, glaubte ich es nicht, weil es dann doch nicht geschah. Das ging so weit, – ich hatte Freunde in Reinosa, die mich gebeten hatten, ihnen jedes Mal zu schreiben, wenn im Dorf etwas Neues passierte, – aber als Conchita das Hostienwunder ankündigte, tat ich es nicht, da ich sehr Angst hatte, dass es nicht geschehen würde und meine Freunde sich umsonst ins Dorf bemühen würden.

Nun, an jenem Tag hatte ich zu Hause viel zu tun. Ich hatte mittags zwanzig Personen zu beköstigen, die zu Mittag aßen und zum Abendessen weitere zwanzig. Einige waren eingeladene Gäste, andere kannte ich nicht, sie kamen aus Madrid und Toledo. Den ganzen Tag über konnte ich das Haus nicht verlassen. Am Abend schließlich, nach dem Abendessen, räumte ich nicht einmal meinen Tisch ab, sondern ging gegen elf Uhr nach draußen. Ich wartete und als nichts passierte, dachte ich mir:

– Aha, es war doch gut, dass ich den Leuten in Reinosa nicht geschrieben habe; da ja sowieso nichts passiert, wären sie unnötigerweise gekommen.

Ich wartete mehr oder weniger allein, saß an eine Tür gelehnt und war schon halb eingeschlafen. Viele Dorfbewohner waren schon zu Bett gegangen, weil sie überzeugt waren, dass das Wunder nicht geschehen würde. Ich stand also in der Nähe von Conchitas Haus, war hundemüde und spürte, wie mich der Schlaf übermannte.

In diesem Augenblick höre ich Stimmen, die laut riefen:

Es ist soweit, Conchita kommt heraus! Conchita verlässt ihr Haus! Die Leute begannen zu rennen; eine große Menge an Menschen lief an mir vorbei, aber wirklich eine unglaubliche große Menge! Ich denke mir: Ich muss versuchen, zwischen die Leute zu kommen, die sich um Conchita scharen. Ich fing auch an zu rennen, ohne nach hinten zu schauen, denn hätte ich mich auch nur einen Augenblick umgedreht, hätte jemand meinen Platz eingenommen. An einer Gassenecke gelang es mir, mich irgendwie vor Conchita zu bringen. Im Laufen hörte ich (die Leute rufen):

– Es ist passiert! Conchita ist auf die Knie gefallen! Ich drehte mich um und sah sie in Ekstase auf den Knien, mit herausgestreckter Zunge, aber diese war nicht sauber, wie manche sagen. Nein, ich sah einen leichten kreisförmigen weißen Schatten auf ihrer Zunge, etwas Weißes, undeutlich Umrissenes, aber etwas deutlicher als ein Schatten; ein bisschen so, wie eine belegte Zunge, wenn man krank ist. Man könnte sagen, dass es zunächst ein runder, leicht weißer Schatten war, der Gestalt annahm. Ich sah, wie er sich formte, danach wurde er zu einem runden, stark leuchtendem Etwas: Die Hostie war da! ... Eine dicke und hell leuchtende  Hostie ... Ich fühlte, wie mich ein starkes Gefühl der Ergriffenheit überkam. Dann sah ich, wie sich die Hostie ein kleines bisschen, ganz wenig, vielleicht fingernageldick über die Zunge erhob.

– Ist das aufregend! Es ist der Engel, der die Hostie anhebt, um sie uns zu zeigen und damit sie alle sehen können.

Da dachte ich, der Engel würde die Hostie von der Zunge des Mädchens nehmen und sie hochheben, um sie uns allen zu darzureichen. In diesem Augenblick befand ich mich direkt vor Conchita; zwischen ihr und mir war niemand, obwohl wir alle direkt aneinander klebten. Ich setzte mich auf die nasse Erde, damit die, die hinter mir standen, etwas sehen konnten. Ich weiß noch, dass ich merkte wie mein Rock nass* wurde und dachte: Na, was soll's! Die anderen müssen es auch sehen können.   * [Der Platz des Hostienwunder war ein Ort, über den Abwässer liefen.]

Danach ging ich mit ein paar Leuten ein Stück weiter und war den ganzen nächsten Tag über sehr ergriffen. Ich weiß auch nicht mehr genau, wie das Ganze endete. Ich saß auf der Erde, eingeschlossen von der Menge, und ich weiß nicht mehr, ob Conchita mit der Hostie auf der Zunge aufstand und ihren Weg fortsetzte oder was auch immer. Ich sah nicht, ob sie ihre Zunge wieder reingezogen hat. Es waren unglaublich viele Leute, die zusahen.

Als es passierte, hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, dass sie die Hostie bereits in ihrem Mund hatte, als sie in Ekstase fiel, oder dass sie sich die Hostie mit der Hand in den Mund gelegt haben könnte. Nein, nichts von alledem. Für mich war es ein Rätsel. Wenn das ein Trick war, dann soll ihn mir bitte jemand erklären, denn ich verstehe nicht, wie sie es angestellt haben könnte.


Paquita Cuenca – Alter 35 Jahre (1971). Arbeitet auf den Feldern und betreibt mit ihrem Mann ein kleines Hotel und Restaurant, ist mit Conchitas Bruder Serafin verheiratet.

Das Milagrucu

Ich habe das Wunder gesehen, aber die Hostie lag schon auf ihrer Zunge. Wir befanden uns ganz in der Nähe von Conchitas Haus, und in dem Moment, als sie herauskam, versuchten wir, ihr zu folgen, aber es gab eine unglaubliche Menschenmenge. Wir ergriffen von hinten den Gürtel eines Polizisten der Guardia Civil und konnten uns auf diese Weise in der Menschenmenge vorwärts bewegen, aber sie war so dicht, dass sich die Hostie bereits auf Conchitas  Zunge befand, als ich es endlich schaffte, das Mädchen zu sehen.

Diese Hostie erschien mir etwas größer als jene, die ich normalerweise (in der Messe) sehe, und auch weniger klar umrissen, wie ein Schwämmchen und (sehr) weiß. Sie erschien mir ein klein wenig größer als eine normale Hostie, aber ich war auch nicht sehr nah dran am Geschehen, ich sah das Ganze aus einer gewissen Entfernung.

Hombre! (Menschenskind!). Klar hatte ich gehört, wie das Wunder angekündigt wurde! Eines Tages sagte Conchita zu einer ihrer Cousinen ersten Grades, die nicht mehr im Dorf lebt:

– Die heilige Jungfrau wird am 18. ein Wunder vollbringen, aber ich finde, dass es ein ziemlich kleines Wunder ist, da ich jedes Mal, wenn der Engel mir die Kommunion gibt, die Hostie sehe... deshalb finde ich nicht, dass es ein Wunder sein soll, ich finde das ein klitzekleines Wunder, (ein Wunderchen – un Milagrucu).

Sie wollte damit sagen, dass, selbst wenn die Leute die Hostie sehen würden, es für sie, die sie ja bei jeder Kommunion (durch die Hand des Engels) sieht, nichts Besonderes wäre.


Matilde González – Alter 51 Jahre (1971). Arbeitet auf den Feldern und im Haushalt.

Das Milagrucu.  Sah das Wunder der sichtbaren Kommunion von den Stufen ihrer Treppe aus.

Conchita ging die Gasse mit dem Kruzifix (in der Hand) entlang, und an dem Lärm, den die Menschenmenge machte, die sie begleitete, erkannte ich, dass sie näher kam, und verließ mein Haus. Ich stieg die Stufen der Haustreppe hinunter und in diesem Augenblick erschien sie an der Ecke meines Hauses, kam auf mich zu und fiel direkt vor mir auf die Knie. In ihren Händen hielt sie ein Kruzifix, das aus ihren Händen hervorragte.

Als ich sie sah, war die Zunge bereits draußen und die Hostie darauf gelegt. Ich sah also nicht, wie sie die Zunge herausstreckte.

Die Hostie war so groß wie eine Fünf-Peseten Münze oder etwas größer, ziemlich dick, sehr, sehr weiß und glänzte stark.

Ich hatte Zeit, sie genau zu sehen. Ich war stark bewegt und ging wieder nach oben, um meinen Mann zu holen. Als ich wieder nach unten kam, war Conchita schon wieder weg. Es waren unglaublich viele Menschen da, eine riesige Menschenmenge!


Daniela Cuenca – 38 Jahre (1971).  Hausangestellte, die in den Ferien ihr Dorf besucht.

Das Milagrucu

Ich war im Dorf, aber ich habe das Hostienwunder nicht gesehen. Mein Mann aber schon. Er konnte nicht sehen, wie die Hostie entstand, aber er hat sie auf der Conchitas Zunge gesehen. Das machte auf ihn einen großen Eindruck. Er bezeugt, dass er die Hostie auf der Zunge gesehen hat, aber nicht, wie einige sagen, dass sie sich von oben nach unten herabgesenkt hatte. Er sah auch nicht zuerst die Zunge und dann die Hostie auf ihr, nein, als er sie sah, befand sie sich schon auf ihrer Zunge. Er sagt, dass niemand verstand, wie die Hostie auf die Zunge kam. Und er hat in diesem Augenblick an das Wunder geglaubt. Aber was kann er schon wissen? Manche sagen, dass Conchita sich die Hostie selbst in den Mund gelegt hatte... es wurde ja viel geredet ... er kann es nicht wissen. Mein Mann heißt Emiliano.


Pilar Cuenca Mazón, – Alter: 58 Jahre (1971). Schafhirtin. Sie wurde in Garabandal geboren und lebt dort. Sie hat nur einmal das Dorf verlassen, um ihre Tochter zu besuchen, die in Frankreich lebt.

Das Milagrucu:
In jener Nacht hatte ich mir eine Erkältung eingefangen, weil die Leute sagten, das Hostienwunder würde neben einem unbewohnten Haus (am Rand des Dorfes) stattfinden, und zusammen mit mehreren Leuten warteten wir dort und dort habe ich mich erkältet. Aber am Schluss fand es gar nicht dort statt, sondern weiter unten (im Dorf). Meine beiden Töchter haben es gesehen. Sie sahen nicht, wie die Hostie erschien, sondern sie sahen sie, als sie sich bereits auf der Zunge befand. Sie kamen ganz aufgelöst nach Hause, besonders die ältere, sie hatte mit Conchitas Bruder gesprochen, dem Bruder, der schon verstorben ist. Sie konnte nicht aufhören (vor Ergriffenheit) zu weinen, denn sie hatte die Hostie sehr wohl auf Conchitas Zunge liegen sehen. Meine beiden
[[anderen]] Töchter heißen Maria-Asunción und Serafina.
 



DIE PROPHEZEIUNGEN

Die Heilige Jungfrau hat mir ein großes Wunder angekündigt, das Gott, unser Herr, [Text ab hier gemäß Faksimile-Seiten bis Ende] durch Ihre Fürsprache und Vermittlung bewirken wird.

So wie das Strafgericht sehr, sehr groß sein wird, wie wir es verdienen, so wird auch das Wunder unermesslich groß sein, so wie es die Welt benötigt.

Die Heilige Jungfrau hat mir das Datum des Wunders mitgeteilt, und auch was es beinhalten wird. Und ich muss es den Leuten acht Tage vorher ankündigen, damit sie (ins Dorf) kommen können.  Der Papst wird es von dort sehen, wo er sich gerade befindet, und auch Pater Pio. Die Kranken, die dem Wunder beiwohnen, werden geheilt werden, die Sünder werden sich bekehren.

Und jeder, der dieses große Wunder sieht, wird nicht den geringsten Zweifel haben, dass es Gott, unser Herr ist, der es auf die Fürsprache der heiligen Jungfrau bewirkt (haben) wird. 

Und nun, da wir alle diesen großen Tag des Wunders erwarten, wollen wir sehen, ob die Welt sich (zum Guten) verändert und das Strafgericht nicht kommt. 53

Zu Beginn von Allem hatte die Heilige Jungfrau zu uns vieren, Loli, Jacinta, Mari Cruz und mir gesagt, dass wir einander widersprechen würden, dass unsere Eltern nicht gut miteinander auskommen würden, und dass wir sogar so weit kämen, zu leugnen, die Heilige Jungfrau und den Engel je gesehen zu haben. (Damals) erstaunte es uns sehr, dass Sie solche Dinge zu uns sagen würde.
 

{ DIE WIDERRUFUNGEN UND VERNEINUNGEN (LAS NEGACIONES) }

Als aber der Monat des Januar 1963 (gekommen war), geschah all das, was die Heilige Jungfrau uns (vorher)gesagt hatte. Es fing damit an, dass wir soweit kamen, uns gegenseitig zu widersprechen und sogar zu leugnen, dass wir die Heilige Jungfrau gesehen hatten. 54


53) Heutzutage stellen für viele Menschen die nicht erfüllten Prophezeiungen, die Conchita in ihrem Tagebuch gemacht hat, eines der größten Hindernisse dar, um an die Erscheinungen von Garabandal zu glauben. Insbesondere der Tod des Garabandaljüngers und engen Freundes Joey Lomangino im Jahr 2014, der ebenfalls mündlich in die Prophezeiungen einbezogen wurde, wird von den Kritikern der Garabandal-Erscheinungen für ihre Theorien ausgenutzt. Und in der Tat scheint hier ein echtes Problem zu bestehen. Hätte das Datum, das Conchita von der Jungfrau genannt wurde, so weit in der Zukunft gelegen, wie die Zeit in der wir jetzt leben, könnte man vermuten, dass Conchita in Interviews der 1970 und 1980er Jahren bei Fragen zu den prophezeiten Ereignissen anders reagiert hätte, – aber da sie nie ein spezifisches Datum genannt hat, wie es falsche Seher häufig tun, bleibt dies Spekulation. Es wurde auch die Theorie aufgestellt, dass Joey Lomangino und Pater Pio das Wunder im Augenblick ihres Todes gesehen haben, aber diese Erklärung passt nicht gut zur Person des Papstes. Als der letzte Papst gemäß Conchitas Vorhersage starb, nämlich Papst Benedikt der 16., von dem einige behaupten, er sei nach der Wahl von Papst Franziskus bis zu seinem Tod am 31. Dezember 2022 ein Papst in sede impedita, „im verhinderten Stuhl“  gewesen, hätten nunmehr die letzten Zeiten begonnen. Die Päpste-Prophezeiung wurde von Conchita nur ein paar Tage nach der Tonaufnahme des Tagebuchs gemacht, nämlich am 3. Juni 1963, dem Tag, als Papst Roncalli, Johannes der XXIII, starb.

Was das Strafgericht betrifft, so gab Conchita zu verstehen, dass es davon abhängt, wie sich die Menschen verhalten werden, nachdem sie zu Zeugen des Wunders geworden sein werden. Im Augenblick scheint es so, als verzögere irgendetwas das erste prophezeite Garabandalereignis, nämlich das „Aviso“ (die Warnung) und das „Große Wunder“, als zweites. Dies führt zu der ewigen Frage, ob alle zukünftigen Ereignisse von Gott mit genauen Daten und Zeiten vorherbestimmt sind. Dazu könnte man anmerken, dass auch die frühen Christen davon überzeugt waren, dass die Wiederkunft Christi relativ bald bevorstünde, da Er selbst kein Datum genannt hatte und erklärt hatte, dass Er es selbst nicht wisse. (Mt. 24, 36, Mk. 13, 32).

Dennoch kann es keinen Zweifel daran geben, dass Conchita diejenige war, die von der Heiligen Jungfrau dazu erwählt wurde, die Prophezeiungen Garabandals zu verkünden. Von der letzten öffentlichen Erscheinung des Engels, also der Ekstase, in der Conchita am 18. Juni 1965 die zweite Botschaft empfing, gibt es professionell gefilmtes Wochenschau-Material, und es ist leicht zu erkennen, dass diese Ekstase echt war, – unter anderem wurde ein gebrechlicher französischer Mystiker und Asket plötzlich an eine andere Stelle in der Menge versetzt, damit Conchita ihm das Kreuz zum Küssen geben konnte. Der belgische Priester Matèrne Laffineur, Autor des Buches ‚Der Stern auf dem Berg‘, hat die Szene am nächsten Tag mit seinen Freunden nachgestellt und festgestellt, dass das, was während der Erscheinung geschah, materiell nicht erklärt werden konnte.

Das erwähnte Filmmaterial ist wahrscheinlich auch der Grund, warum das Bistum das spanische Staatsfernsehen aufforderte (die Stellung der römisch-katholischen Kirche in dieser Periode ist nicht mit der in anderen europäischen Ländern zu vergleichen), das Material der Öffentlichkeit vorzuenthalten; denn es zu zeigen, hätte bedeutet, dass die Standardeinschätzung des Bistums, die Erscheinungen von Garabandal seien natürlichen Ursprungs, unhaltbar geworden wäre. Dies geht aus einer Anmerkung im Buch von Pesquera hervor, und es ist nicht klar, ob er sich auf die in der Dokumentation ‚Garabandal, reißender Wasserfall‘ gezeigte Szenen oder auf anderes Material bezog, das vielleicht noch beeindruckender ist als das dort gezeigte:  Siehe den Ausschnitt aus Pater Saavedras Dokumentation (Video 2) und Garabandalfilm Nr. 8 (Video 3), ab Minute 5:18 bis Ende. 

Video 2 Video 3
   

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Es ist vorteilhaft, die Videos auf stumm zu schalten und sich auf die Bilder zu konzentrieren. Es sollte jedem aufmerksamen Beobachter auffallen, dass trotz der wilden ‚Scheinwerferorgie‘ mit wechselnden Lichtkegeln Conchitas Augen konstant offen bleiben und sie kein einziges Mal blinzelt! Das dürfte als klarer Beweis dafür gelten, dass die Ekstase echt ist, und dass darüber hinaus offensichtlich das Licht der Scheinwerfer trotz weit geöffneter Pupillen die Netzhaut des Mädchens nicht erreicht hatte (!), da Conchita sonst bleibende Netzhautschäden davongetragen hätte. (Diese künstliche Abschirmung der Lichteinstrahlung kurz vor oder in den Augen ist eine der am schwierigsten zu erklärenden Anomalien in Garabandal.)

Es existiert auch eine Kopie der Originaltonaufnahme, die Herr Ruiloba, der im Film das Mikrofon hält, gemacht hat. Obwohl die Leute um die Szene herum extrem laut sind (Ruiloba ruft immer wieder ‚Ruhe!‘), ist die seltsam langgezogene und flüsternde Stimme von Conchita in Ekstase zeitweise deutlich zu hören. (Diese Aufnahme wurde uns von Herrn Félix Pascual zur Verfügung gestellt).

Im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung, dass Conchita hier die zweite Botschaft wiederholt, die sie vom Engel gehört hat, flüstert sie immer wieder einzelne Worte, die absolut nichts mit der zweiten Botschaft zu tun haben! Wie aus dem Video zu ersehen, befindet sich Ruilobas Mikrofon auch nicht immer vor Conchitas Mund. Hier zwei stark gefilterte Audioclips, in denen die Worte klar zu verstehen sind. 1) ... Unserem Vater (im Himmel) ... sidos (unverständlich); und 2) oft wiederholt: zweiundzwanzig(ster), warte, warte ... auf das, um was gebeten wurde ....  Diese Tonaufnahme kannten bis jetzt nur wenige Personen. [Audioclips 21 und 22]

Audio 21
Extasis 18 Jun 65 - 3-11 A nuestro padre
Audio 22
Extasis 18 Jun 65, 8-34 veinte dos espera que está pedido-
   

54) 1. Dieser Abschnitt des Tagebuchs ist sehr aufschlussreich, denn Conchita erzählt uns darin, wie die für die Mädchen schreckliche Zeit der Widerrufungen und der Widersprüche begann. Aus psychologischer Sicht ist es genau die Zeit, in der Kinder, die in einem stark religiösen Umfeld aufgewachsen sind, oft beginnen, an dem zu zweifeln, was ihnen von ihren Eltern gelehrt wurde oder dagegen protestieren. Wenn man sich genau anschaut, was über die Erscheinungen von Garabandal bekannt ist, begann dieses Problem zuerst bei Mari Cruz aufzutreten, obwohl sie das jüngste der Mädchen war. Siehe Ende des 2. Teils in Conchitas Tagebuch, in dem sie schreibt, dass Mari Cruz den Rosenkranz nicht so früh am Morgen beten wollte. Sie war später auch das erste der vier Mädchen, das standhaft leugnete, die Jungfrau jemals gesehen zu haben.

     2. Conchita und Jacinta kamen gemäß den Untersuchungen des Kinderarztes Dr. Celestino Ortiz bereits Anfang Winter 1961 in die Pubertät, wie aus seinen ärztlichen Untersuchungen hervorgeht, dessen Aufzeichnungen nur teilweise in Pater Laffineurs Buch „L'étoile dans la montagne (Der Stern auf dem Berg)“ erhalten sind. Dr. Ortiz ist auf diesem Foto zu sehen (mit Stock), wie er Conchita 1962 im ekstatischen Zustand untersucht. Aufgrund der langen Dauer der Erscheinungen von Garabandal war es also unvermeidlich, dass die psychologischen Auswirkungen der Pubertät einsetzten, die sich wohl auch in Zweifeln an dem äußerten, was die Seherinnen als Kinder gesehen hatten. Aber wahrscheinlich war die Sachlage in Garabandal komplizierter gelagert, und dieses Argument ist doch nicht die einzige Erklärung für die Widerrufungen und Leugnungen.


Eines Tages gingen und beichteten wir sogar genau das. Aber in unseren Herzen waren wir davon überzeugt, dass der Engel und die heilige Jungfrau uns erschienen waren, denn sie hatten einen Frieden und eine innere Freude in unsere Herzen [Seelen] gebracht, (verbunden) mit einem großen Verlangen, sie noch mehr von ganzem Herzen zu lieben, denn ihr Lächeln und die Art, wie sie (mit uns) sprachen, brachten uns dazu, sie noch mehr zu lieben, zu verehren und uns ihnen ganz hinzugeben.

Als wir beichteten, (dass wir Sie nie gesehen hatten), taten wir das ohne nachzudenken oder daran zu denken, dass es eine Sünde war. Wir taten es, weil der Pfarrer, Don Valentin Marichalar, uns sagte, wir sollten (es) beichten. Und ich weiß nicht, warum das geschah, aber wir zweifelten auf eine gewisse Art (an dem, was wir erlebt hatten).

Aber es war eine Art des Zweifelns, die so schien, als ob es der Teufel wäre, der uns dazu bringen wollte, die Heilige Jungfrau zu verleugnen. Danach sagten wir unseren Eltern, dass wir zwar die Heilige Jungfrau nicht gesehen hätten, aber dass die Rufe und das Hostienwunder wahr seien.

In meinem Inneren fand ich es seltsam, (mich) diese Dinge sagen zu hören, denn in meinem Gewissen war ich mir bezüglich dessen vollkommen sicher [ruhig], dass ich die Heilige Jungfrau gesehen hatte. Und unser Pfarrer Don Valentín Marichalar ließ uns zehn Rosenkränze und fünf Vaterunser zur Buße beten.

Und wenige Tage nach diesen Bußgebeten erschien uns die Heilige Jungfrau erneut. Dann berief Ceferino, der Vater von Loli, eine (private) Kommission von Ärzten (ins Dorf). Ihre Namen waren Alejandro Gasca, Felix Gallego (siehe Zeugen Hostienwunder) und Celestino Ortiz (Anmerkung oben 54/2). Noch in der Nacht, in der diese Kommission eintraf, begannen (diese Ärzte), Mari Cruz, Jacinta, Loli und ihre Eltern darüber zu befragen, warum sie (> die drei) behauptet hatten, sie hätten die Heilige Jungfrau nicht gesehen.

Und was die (drei) betrifft, so weiß ich nicht, was sie gesagt haben. Was ich bestimmt weiß, ist, dass sie sagten, ich hätte das Wunder der Hostie selbst fabriziert [gemacht]. Sie erklärten es auf ihre Weise, (aber) es war offensichtlich einer dieser Momente, in denen man nicht so recht weiß, was man sagt; und sie ließen sich wohl auch etwas vom Teufel beeinflussen.

Und sie hatten seit diesem Tag keine Erscheinungen mehr, 55 ich aber schon. Noch in derselben Nacht und bis zum 20. Januar (1963).  Nach diesem (Datum) habe ich die Heilige Jungfrau nicht mehr gesehen. 56

Loli und Jacinta sind nun in die Wirklichkeit zurückgekehrt und glauben, dass sie die Heilige Jungfrau gesehen haben. Und sicher, wie könnten sie das auch nicht glauben? Aber Mari Cruz behauptet weiter, dass sie die Heilige Jungfrau nicht [T: / nie] gesehen hat.

Ich habe auch ein wenig gezweifelt, ob das (zukünftige) Wunder stattfinden wird. Und eines Tages, als ich in meinem Zimmer war und zweifelte, ob das Wunder kommen würde, hörte ich eine Stimme, die sagte:

 „Conchita, zweifle nicht daran, dass mein Sohn ein Wunder vollbringen wird!“

Ich hörte das in meinem Innern, aber so deutlich wie mit meinen Ohren und noch deutlicher als durch Worte. Es hinterließ in mir einen Frieden und eine Freude, die noch größer waren als die, die ich fühlte, als ich Sie (die heilige Jungfrau) sah.

Die erste Person, der ich darüber erzählte, war Placido (Ruiloba aus Santander), und er erzählte es anderen. Diese (Mitteilungen) werden Einsprechungen [span.: locuciones] genannt. Man kann sie auch als Stimme der Freude, der Glückseligkeit, des Friedens bezeichnen. Und von da an kehrten meine Zweifel nicht mehr zurück (leider doch, siehe Anmerkung 57).

Aber die Tage vergingen und sie sprachen nicht mehr (auf diese Weise) zu mir. Das machte mich schrecklich traurig, aber ich verstand es. Wie konnte Gott mir so oft ein solches Glück schenken, ohne dass ich es verdient hätte?


55)  1. Es gibt Autoren, die argumentieren, die Jungfrau wäre einfach verschwunden, ohne sich richtig von den Mädchen zu verabschieden (s. Teil 2, Fußnote 44). Was Mari Loli, Jacinta und Mari Cruz betrifft, so gibt das Tagebuch den Grund dafür jedoch klar an, nämlich dass die drei klar und deutlich, und ohne jede Umschweife leugneten, die Jungfrau jemals gesehen zu haben. Um aber den drei Mädchen gegenüber gerecht sein, muss man hervorheben, dass auch Psychotherapeut Puncernau sich diese seltsame Art von scharf umrissenem lakunaren Gedächtnisverlust nicht erklären konnte, der sich nur auf die Erscheinungen/Ekstasen selbst bezog und zu dem absurden Zustand führte, dass die Mädchen sich an alles andere genau erinnerten, was aber ihre Ekstasen selbst betraf, sich nur das ins Gedächtnis zurückrufen konnten, was andere ihnen darüber erzählt hatten.

56) Conchita sah die Heilige Jungfrau am 13. November 1965 zum letzten Mal im klassischen Ekstasezustand, als sie bei starkem Regen unbemerkt zu der Kieferngruppe der „Pinos“ hinaufstieg. Bei dieser Gelegenheit nahm die Heilige Jungfrau endgültig Abschied von ihr. Wir bringen ihren bewegenden Bericht über diesen letzten Besuch der heiligen Jungfrau im Anhang zum Tagebuch. Du Pilier veröffentlichte ein Faksimile einer ihrer handschriftlichen Abschriften dieser Ekstase. Ihr Schreibstil ist dort noch schlechter als in ihrem Tagebuch, deshalb haben wir auch diesen Text transkribiert, der üblicherweise etwas geschönt wiedergegeben wird.

57)  Conchita hatte ihre schlimmste Attacke von Zweifeln im Jahr 1967, als sie davon überzeugt war, dass sie alle Menschen über die Erscheinungen an der Nase herumgeführt hatte. Sie sagte dies in ihrem 1974/5 in New York geführten Interview mit Dr. Dominguez, der zu seiner Zeit ihr Arbeitgeber und ein bekannter katholischer Pro-Life Aktivist in New York und Anwärter auf das Amt des Bürgermeisters war. Dass sie dies offen ausspricht, verleiht Conchitas Aussage Glaubwürdigkeit, da eine falsche Seherin sich davor hüten würde, derartiges öffentlich zuzugeben. 


Die Einsprechungen taten mir gut, überaus gut, denn es fühlte sich an, als ob sich die Heilige Jungfrau in meinem Inneren befände. Welche Glückseligkeit!

Einen Monat später hörte ich in der Kirche von neuem diese Stimme der Glückseligkeit, die ohne Worte ist.

Ich ziehe die Einsprechungen den Erscheinungen vor, denn während der Einsprechung fühle ich Sie in mir.

Oh, was für eine Glückseligkeit ist es, wenn ich die Heilige Jungfrau in meinem Inneren fühle! Was für eine Schande, ein so schlechter Mensch zu sein! Aber das ist die Welt!

Aber es ist noch viel schöner, Jesus in meinem Inneren zu fühlen, Jesus, der mir das Kreuz geben wird, um mich zu reinigen, und der mir erlauben wird, mit meinen (kleinen) Kreuzen und der Hilfe Gottes etwas für die Welt zu tun, denn ich allein bin nichts!

Hier ist ein Gebet, das ich zu Jesus spreche:

"Oh, mein Jesus! Ay, Jesús mio!" ...

 

ENDE DES ÖFFENTLICHEN TAGEBUCHES DER CONCHITA GONZALEZ


Im Anhang zum öffentlichen Tagebuch der Conchita bringen wir einige Stücke, die sachlich zum Tagebuch gehören, so wie die  späteren Einsprechungen, oder die Schilderung Conchitas, welche zum Beispiel darüber berichtet, wie die letzte Erscheinung der Heiligen Jungfrau an den Kiefern am 13. November 1965 verlief, sowie den Inhalt verschiedener Briefe und einiges mehr.

Wir machen uns auch Gedanken darüber, ob die Marienerscheinung von Garabandal wirklich so stattgefunden hat, wie es auf dieser Webseite dargestellt wird, indem die negativen und positiven Punkte herausgehoben werden und erklärt wird, warum man bei einer vorschnellen Beurteilung von Garabandal vorsichtig sein sollte. Die vielen kleinen Ungereimtheiten in den Berichten sprechen eher für Garabandal als dagegen. Jesuitenpater Ramon Andreu zum Beispiel spielt in seinem Tagebuch die Vorfälle tendenziell herunter, und bauscht sie nicht auf. Pater de la Riva berichtet, dass bei seinem ersten Besuch im Dorf (August 1961) Andreu nie das Wort „übernatürlich“ gebrauchte, sondern dass seine Meinung derjenigen der unabhängigen Ärzte entsprach, wie z. B. jene des erfahrenen Kinderarztes Celestino Ortiz, dass es nämlich die Vorfälle verdienten, wissenschaftlich genauer untersucht zu werden.

Eine proaktivere Art Garabandal bekannt zu machen, kann man erst nach 1963 beobachten, nachdem die Mädchen bereits die Periode der Widerrufungen durchlebt hatten, und nur noch die Seherin Conchita vereinzelte Ekstasen hatte. Die in bester Absicht durchgeführte missionarische Arbeit des Italo-Amerikaners Joey Lomangino hat Garabandal in der englischsprachigen Welt nicht nur bekannt gemacht, sondern auch weitere Garabandal-Zentren in anderen Ländern entstehen lassen. Das Bistum Santander war über diese Aktivitäten verständlicherweise wenig erfreut, da in den Augen der bischöflichen Autorität eine Art unlautere und inakzeptable Werbung für eine kirchlich nicht anerkannte Marienerscheinung gemacht wurde.

Ebenfalls versuchen wir, die physikalischen und neurologischen Anomalien, die bei dieser Erscheinung über einen langen Zeitraum aufgetreten sind, aus den zuverlässigsten Schilderungen zu beschreiben, sehen aber davon ab, eine Erklärung für die Phänomene geben zu wollen, weil dies reine Spekulation wäre, und einer seriösen Berichterstattung zuwiderliefe.

Was die Zeugenaussagen betrifft, so haben wir uns redlich darum bemüht, das wiederzugeben, was diese ausdrücken wollten, dies bringt es mit sich, ihre Aussagen leicht zu straffen. Nur wenige Berichte sind in literarisch einwandfreier Sprache abgefasst, während die mündlichen Berichte der Dorfbewohner oder Augenzeugen wie Benjamin Gomez oder P. Díez „eingedeutscht“ werden mussten.

Auch wird der aufmerksame Leser nicht unbeträchtliche Differenzen in den Schilderungen des Hostienwunders vorfinden, etwas, das in Anbetracht der Umstände und der Tatsache, dass viele Aussagen erst viele Jahre nach den Ereignissen gemacht wurden, zu erwarten ist. Dass die Bildsequenz des Hostienwunders in späteren Jahren mit digitalen Mitteln in betrügerischer Absicht erstellt wurde, ist durch die Tatsache, dass Herr Pascual die physikalische Kopie der Sequenz direkt von Placido Ruiloba erhielt, äußerst unwahrscheinlich (wir bringen die Worte von Herrn Pascual im Anhang). Und den Super-8 Film selbst mittels Abfilmen eines künstlichen Objekts in einem Studio zu fälschen, kann in Anbetracht der vielen Zeugenaussagen praktisch ausgeschlossen werden.

Dazu wäre eine perfekt eingefädelte und gut durchorganisierte Verschwörung mit vielen Akteuren notwendig gewesen, und man fragt sich dann schon nach dem Sinn eines derartigen Unterfangens, da niemand von so einer aufwendigen Inszenierung profitiert hätte.

Und um nur bereits die relativ einfachen Ekstasen zu simulieren, die im späten Juli 1961 von Besuchern gefilmt wurden, – hätte einen beträchtlichen Aufwand bedeutet, etwas, das in dem abgelegenen Dorf damals kaum möglich war. Die Szene, in der Jacinta und Mari Loli das Kreuzzeichen nachahmen, das ihnen die Erscheinung zeigt (Garabandalfilm Nr. 6, ab 1:35), wäre heutzutage mit dem Einsatz eines Großbildschirms zwar möglich, aber diese Hilfsmittel gab es damals nun wirklich nicht. Wie hätten also die beiden Mädchen die Bewegungen synchron ausführen können, ohne dass das eine wusste, was und wann genau das andere für Bewegungen ausführte und umgekehrt? Die wachsartigen Gesichter im (Garabandalfilm Nr. 1, ab min. 2:10) könnten zwar mit aufwendiger Maske nachgestellt werden, aber die außergewöhnliche Atmosphäre der Märsche nachzuahmen, ist schon schwieriger; während bei den synchronisierten Beinbewegungen der verschieden groß gewachsenen Conchita und Mari Loli Spezialeffekte eingesetzt werden müssten.

Garabandalfilm Nr. 6
Seers in Ecstatic State
Garabandalfilm Nr. 1
Ecstatic Marches
   

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Das hieße auch, dass die Schilderungen verschiedener zuverlässiger Augenzeugen (z.B. Gomez), die ekstatische Märsche der „2. Art“ (Marsch rückwärts unter erschwerten Bedingungen) und der „3. Art“ (Marsch verbunden mit Teil- und Volllevitation) gesehen haben und beschreiben, der Wahrheit entsprechen könnten, da auch viele der banaler erscheinenden beobachteten Phänomene, wären sie gewaltsam herbeigeführt worden, zu schweren Verletzungen der Seherinnen geführt hätten. 

Selbstverständlich bleiben auch in dieser Präsentation viele Fragen offen, wir denken aber, dass das Tagebuch der Conchita dank den Anmerkungen, den Fotos, Filmen und Audioaufnahmen das, was damals in dem kleinen Bergdorf geschah, lebendig gemacht hat.  


BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN DES 3. TEILS

AI Enhancement, Verbesserung durch KI. Die Technologie ist jetzt fortgeschritten genug, dass sie zur Wiederherstellung alter oder unscharfer Fotos, wie die historischen Fotos aus Garabandal eingesetzt werden kann, die Resultate müssen aber manuell nachbearbeitet werden, da die KI oft nicht die korrekten Umrisse von Bildstrukturen erkennt. Dies kann sehr aufwendig sein, weil das Bild u. U. in einzelne Segmente aufgeteilt werden muss, die einzeln nachbearbeitet werden müssen, wenn z.B. die KI Artefakte produziert. KI Kolorierung funktioniert bis jetzt nur für Gesichter zufriedenstellend, für Kleidungsstücke ist sie kaum zu brauchen. (Wer will schon bis zu 10 verschiedene Farben in verschiedenen Teilen eines einzigen Kleidungsstücks sehen?)

Wir haben vor, in Zukunft noch weitere historische Fotos dieser Marienerscheinung mit KI zu rekonstruieren.

Bild 1 Conchita sieht die Heilige Jungfrau, 1962 (Aus zwei Einzelbildern kombiniert, handkoloriert von der Stiftung)
Bild 2 Conchita empfängt die unsichtbare Hostie durch den Engel, 1962  (Bild von der Stiftung handkoloriert + KI)
Bild 3 Conchita während der Kommunion, die ihr der Engel erteilt, 1962  (Bild von der Stiftung handkoloriert)
Bild 4 Conchita wartet auf die Kommunion, die ihr der Engel erteilt, 1962  (Bild von der Stiftung handkoloriert + KI)
Bild 5 Pfarrer José Ramón de la Riva, einer der wichtigsten Zeugen der Erscheinungen, zur Zeit der Erscheinungen.
Bild 6 Der Augenzeuge José ("Pepe") Diez Cantero zur Zeit des Interviews durch Herrn Félix Pascual, im Februar 1995
Bild 7 Der Augenzeuge Benjamin Gomez aus Pesués, ein paar Jahre nach den Erscheinungen. Er war zum Zeitpunkt der Erscheinungen 59 Jahre alt und galt als äusserst besonnener und vernünftiger Mann   (Bild von der Stiftung handkoloriert)
Bild 8 Der Augenzeuge José Román Serrano Martínez, anlässlich der Doku von Pater Saavedra, 2019
Bild 9
a + b
Dr. Félix Gallego, Augenzeuge des Leuchtens aus Conchitas Mund kurz nach dem Hostienwunder, in den 1980er Jahren
Bild 10 Der Augenzeuge des Hostienwunders, Alejandro Damians aus Barcelona, filmte die materialisierte Hostie, ca. 1980
Bild 11 Der Augenzeuge und Dorfbewohner David Toribio, anlässlich der Dokumentation von Pater Saavedra, 2019, im Jahr darauf verstorben
Bild 12 Garabandalbesucher und Augenzeuge Placido Ruiloba aus Santander mit Conchita, als sie die 2. Botschaft empfängt, 1965
Bild 13a Der verhinderte Augenzeuge des Hostienwunders, Pariser Schönheitschirurg, Dr. Jean-Baptiste Caux, 1980er Jahre
Bild 13b Dr. Jean-Baptiste Caux mit seiner Filmkamera, mit der er das Hostienwunder nicht filmen konnte
Bild 14 Kirche von Garabandal, Innenansicht, historische Postkarte, Fotograf Manuel Castro Bustamante
Bild 15 Pepe Díez zeigt den Ort des Hostienwunders, 1960er Jahre  (Bild von der Stiftung handkoloriert)
Bild 16 Conchita empfängt die unsichtbare Kommunion, Mari Loli schaut im Normalzustand zu. (Bild von der Stiftung handkoloriert)
Bild 17 Die materialisierte Hostie. Einzelbild Nr. 1, Kopie von Plácido Ruiloba
Bild 18 Die materialisierte Hostie. Einzelbild Nr. 13, Kopie von Plácido Ruiloba
Bild 19 Die materialisierte Hostie. Einzelbild Nr. 13, Original, Garabandal Center USA 
Bild 20 Der Augenzeuge Benjamin Gomez aus Pesués zur Zeit der Erscheinungen
Bild 21 Der Kinderarzt Dr. Celestino Ortiz (mit Stock) untersucht Conchita im ekstatischen Zustand (1962).  (Bild von der Stiftung handkoloriert + AI)

 

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