Die erste Erwähnung eines Engels in
Garabandal finden wir im Tagebuch der Conchita, die von ihm
eine wunderbare Beschreibung gibt: "Plötzlich erschien mir
in strahlendem Glanz, den der Blick kaum ertragen konnte,
eine sehr schöne Silhouette” (dies bezieht sich auf das, was
sich am 18. Juni 1961, dem ersten Tag der Erscheinungen,
ereignete). Conchita berichtet dann die verschiedenen
Tatsachen, die sich auf die Intervention der Engel in
Garabandal auf bestimmte Daten bezieht.
24. Juni 1961
”Er erschien uns in der Reihenfolge, in der wir ankamen (der
Engel im ”cuadro” «Viereck»). Wir hatten ihn nie sprechen
gehört, aber an dem Tag sahen wir eine Inschrift unter dem
Engel; in der ersten Zeile erschien ein ”Hay” und in der
zweiten römische Buchstaben; wir fragten ihn, was die
Inschrift bedeute, und er lächelte uns an” (...).
27. Juni 1961
”Wir sahen die Erscheinung sehr früh gegen 7.30 Uhr. Es war
fast Tag, die Leute sahen es gut, und an diesem Tag sagte
uns der Engel, daß die Jungfrau am Sonntag unter dem Titel
U. L. Frau vom Berge Karmel kommen würde. Der Engel trug
immer die Inschrift, und wir fragten, was das bedeute.”
Am ersten Samstag des
Monats Juli 1961
"Der Engel erschien uns und lächelte sehr,
und er sagte uns: 'Wißt ihr, warum ich komme? Um euch die
Jungfrau unter dem Titel U.L. Frau vom Berge Karmel
anzukündigen, die euch am morgigen Sonntag erscheinen
wird.’”
Wir waren sehr zufrieden und sagten ihm, daß
”sie schnell kommen möge”. Er lächelte, und wir fragten ihn
dann, was die Bedeutung der Inschrift sei. "Die Jungfrau
wird es euch sagen.” An jenem Tag sprach er uns nicht von
vielen Dingen (...), und er sagte uns, daß er morgen mit der
Jungfrau wiederkommen würde.
Dann wird uns die Beschreibung des Engels
gegeben:
”Der Engel trug ein blaues, langes, weites Gewand ohne
Gürtel, seine Flügel waren hellrosafarben (bezüglich dieser
Rosenfarbe sagte das Kind eines Tages, daß sie eher von
feuriger Farbe als rosenfarbig waren, eine Beschreibung, die
sich mit der von Mari-Cruz deckt), ganz groß, sehr schön,
seine Gestalt war weder lang noch rund, seine Nase sehr
schön, seine Augen von schwarzer Farbe, sein Gesicht war
hellbraun, er hatte zarte Hände, seine Nägel geschnitten und
seine Füße waren nicht zu sehen.”
2. Juli 1961
Am Tage, den der Engel als den des ersten Besuches der
Jungfrau angezeigt hatte, erschien den Kindern ein anderer
Engel, wir wissen nicht, wer es war.
”Sie ist am Sonntag gekommen (...). Es war 6
Uhr abends. Wir begaben uns zum Hohlweg (calleja), um den
Rosenkranz zu beten. Bevor wir dort ankamen, erschien uns
die Jungfrau, an Ihren beiden Seiten war ein Engel.
Mit Ihr kamen zwei Engel, der eine war der
heilige Michael, den anderen kannten wir nicht1.
Er trug das gleiche Gewand wie Sankt Michael; sie schienen
Zwillinge zu sein.
Auf der Seite des Engels, der zur rechten
war, war ein sehr großes Auge; man könnte es das Auge Gottes
nennen. An dem Tag haben wir viel mit der Jungfrau
gesprochen, und die Jungfrau mit uns.”
1
Jacinta hat im Sommer 1976 zu P. Eusebio Garcia de Pesquera
gesagt, daß es sich um den heiligen Gabriel handelte.
Der Dienst der Engel in
Garabandal
Was den Dienst der Engel in Garabandal
anbelangt, können wir sagen, daß über den einen von ihnen,
der die Jungfrau von Ihrem ersten Besuch bei den Seherinnen
an begleitete, keine weitere Erwähnung gemacht worden ist;
Conchita belehrte uns, daß der andere Engel der heilige
Erzengel Michael war — Conchita nennt ihn immer den Engel
Sankt Michael.
Dieser letztere erscheint als Gesandter der
Jungfrau und als Katechet der Kinder und dies in Verbindung
mit der heiligen Kommunion, die sie empfingen. Er lehrte sie
ganz im Anfang, welches die beste Weise ist, sie zu
empfangen.
Am Beginn gab er ihnen nicht-konsekrierte
Hostien. Er lehrte sie das Gebet des heiligen Ignatius
"Seele Christi”, er gab ihnen dann die heilige Kommunion als
deren "außerordentlicher” Diener, indem er, wie er selbst
den Kindern sagte, die heiligen Hostien aus den Tabernakeln
der Erde nahm.
”Der Engel gab uns im Anfang der
Erscheinungen nicht-konsekrierte Hostien. Wir waren nicht
nüchtern, trotzdem gab er uns die Kommunion, da die Hostien
nicht konsekriert waren. Er wollte uns beibringen, gut zu
kommunizieren.
Eines Tages bat er uns, uns früh nüchtern zu
den Kiefern zu begeben, ohne daß uns ein Kind begleitete.
Wir gingen dorthin und taten, was er uns aufgetragen hatte.
Als wir bei den Kiefern ankamen, erschien uns der Engel. Er
hatte ein Ziborium, das aus Gold zu sein schien, und er
sagte uns: ”Ich werde euch die Kommunion geben. Aber heute
sind die Hostien konsekriert. Betet das 'Ich bekenne’. ” Wir
beteten es; er gab uns die Kommunion, und wir dankten Gott.
Nach unserer Danksagung sagte er uns, wir sollten mit ihm
das Gebet ’ Seele Christi’ beten, wir beteten es. Am Ende
dieses Gebetes sagte uns der Engel, daß er morgen
wiederkommen würde, um uns die Kommunion zu geben, und dann
verschwand er.”
”Als wir erzählten, was geschehen war, wollte
niemand uns glauben, besonders die Priester nicht; denn sie
sagten, der Engel könne nicht konsekrieren. Als der Engel
wiederkam, uns zu sehen, haben wir ihm wiederholt, was die
Leute sagten. Er antwortete uns, daß er die konsekrierten
Hostien aus den Tabernakeln der Erde nahm. Wir haben dann
seine Antwort überbracht, aber gewisse Leute zweifelten
immer noch.
So fuhr er lange fort, uns die Kommunion zu
geben.”
Aus den Buch: Maria
erscheint in Garabandal © Alle Rechte vorbehalten
Die Engel
Aus den Buch: So sprach Maria
in Garabandal © Alle Rechte vorbehalten
Man weiß, daß der heilige Michael in
Garabandal eine große Rolle spielt. Er kam als Vorläufer,
als Ankündiger der Heiligen Jungfrau, als Schildträger der
ersten Botschaft und als Überbringer der zweiten (DPG, S.
84-85).
Man weiß, daß die Heilige Jungfrau von ihrer
ersten Erscheinung an in Begleitung von zwei Engeln kam, der
eine nannte sich der heilige Erzengel Michael, der andere
blieb unbekannt. Später allerdings versicherte Jacinta, daß
es der heilige Gabriel gewesen sei (GG, S. 50).
Es ist bemerkenswert, daß die Heilige
Jungfrau die Errichtung einer Kapelle bei den Pinien der
Erscheinung nicht für sich, sondern für den hl. Michael
forderte (Memor, S. 18).
Es ist weniger bekannt, daß die Heilige
Jungfrau bei einer Gelegenheit von fünf Engeln begleitet
erschien. Sie erklärte, daß sie die Königin der Engel sei
und daß diese sie deshalb begleiteten (Memor, S. 15).
Eines Tages befand sich Loli in Ekstase. Da gab man ihr ein
Spielzeug, das einen Dämon darstellte. Sie warf es auf den
Boden. Man gab ihr sofort danach ein anderes, das den
Schutzengel darstellte. Sie ergriff es und trug es quer
durch das ganze Dorf (AGSI, S. 59).
Die Kinder sangen in der Ekstase
oft einen Hymnus zu Ehren des hl. Michael, des
Besiegers Satans (Memor, S. 18; QP, Nr. 304):
San
Miguel Arcangel
Gran batallador
Que en fiera pelea
A Luzbel vencio, etc.
Sankt Michael, Erzengel,
Großer Kämpfer,
Der in einem wilden Kampf
Luzifer besiegte, etc. |

Der
Engel, den die Kinder sahen, hatte keine Ähnlichkeit
mit dieser Statue des Erzengels Michael in der
Dorfkirche. Er erschien ihnen in der Gestalt eines
Knaben, den sie für ungeheuer stark hielten und
dessen Alter sie auf ungefähr neun Jahre schätzten. |
|
|
Conchita erwähnt den Dämon
viermal in ihrem Tagebuch (S. 17 und 71), die beiden
ersten Male als denjenigen, der mit dem begangenen
Bösen zufrieden ist (ein Diebstahl von grünen
Äpfeln), die beiden anderen Male als einen, der bei
ihren Zweifeln und bei den falschen Anschuldigungen,
die man von seiten der Kommission gegen sie selbst
vorbrachte, am Werke ist — auf diese Weise sucht sie
die Kommission zu entschuldigen. Aber wenn wir in
Garabandal Satan so als dem Bösen und Versucher
begegnen, ist er vor allem wie ein großer Besiegter.
Die Steine, die die Kinder naiverweise vor der
ersten Erscheinung gegen ihn schleuderten, schadeten
ihm wenig, aber wenig später erschien der Engel, der
ihn zu Boden schmettert (Apk 12, 7-10; 20,1), der
heilige Michael, dessen Statue sich neben dem
Weihwasserkessel der Kirche von Garabandal befindet.
Er ist als geflügelter römischer Soldat dargestellt,
der unter seinem linken Fuß einen angeketteten
schwarzen Teufel tritt und mit seiner rechten Hand
eine auf das Auge des Teufels gerichtete Lanze hält.
Die Kunst ist einfältig und kann uns lächeln machen,
aber sie veranschaulicht auf ihre Weise das
Einschreiten des hl. Michael, des Kämpfers Gottes,
in Garabandal. Diese
Tatsachen offenbaren, wie Pater Pelletier besonders
betont, die Bedeutung des heiligen Erzengels Michael
im Werk des Heiles und des Kampfes gegen das Böse
und den Bösen, eines Kampfes, der mit verdoppelter
Erbitterung in der Welt geführt wird, wo Satan, ohne
sich sehen zu lassen, aktiver denn je ist. Es ist
überdies eine Mahnung, daß diese Geistwesen
existieren, sowohl die guten, als auch die
gefallenen, bösen Engel oder Dämonen (DPG, S.
83-85). |

Der Apfelbaum im
Garten des Lehrers, bei dem alles mit der
Erscheinung des hl. Erzengels Michael begann,
nachdem die vier Mädchen von seinen grünen Äpfeln
unerlaubt genommen hatten. |
Man begreift schwer, wieso
einige Theologen heute ihre Existenz in Zweifel ziehen oder
offen leugnen können. Gewiß bezeichnet in alten Stellen des
AT der Ausdruck ”Engel Gottes” "eine göttliche Erscheinung
in Menschengestalt” und in den Kapiteln 2 und 3 der
Apokalypse bezeichnen sie die Häupter der Ortskirchen. Aber
in den Weissagungen des Zacharias und des Daniel handelt es
sich um bestimmte Wesein in der Mehrzahl, die Namen tragen.
Es sind Geister im Dienste Gottes.
Es ist eindrucksvoll, daß das
Wort ”Engel” 170 mal im NT gegen nur 110 mal im AT vorkommt,
obwohl dieses viermal so lang wie jenes ist Das Wort Engel
kommt 21mal im Munde Jesu vor, immer in der Mehrzahl. Wir
bringen nur ein Beispiel:
”Wenn aber der Menschensohn
in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle Engel mit ihm,
dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen”
(Mt 25,31).
Engel spielen eine große
Rolle in den großen Augenblicken des Lebens Jesu:
Menschwerdung, Geburt, Versuchung in der Wüste, Todeskampf,
Auferstehung, wie auch in den schwierigen Augenblicken im
Leben von Petrus und Paulus.
Die Engel werden ausdrücklich
vom II. Vat. Konzil (LG 49,50) und zweimal im
Glaubensbekenntnis Pauls VI. erwähnt.
Es scheint, daß der Glaube an
die Engel bei den Seherinnen durch die Erscheinungen belebt
worden ist, wenigstens bei Conchita.
Wie schon oben bemerkt worden
ist, sagte sie gern: ”Rufe oft den Heiligen Geist und Sankt
Michael an” (OL, S. 181). Das Beispiel ihres Vaters mag bei
ihrer Verehrung des heiligen Michael eine Rolle spielen. Sie
hat dem Autor im Juli 1970 erzählt, daß ihr Vater alle Tage
zum heiligen Michael betete. Sie selbst ruft ihn alle Tage
an, wie sie zu den Needles am 7. Februar 1974 (Frühling
1974, S. 17) gesagt hat. |